Reisenotizen:
Dienstag, 27.03.2018
Liegezeit: 08:00 Uhr bis 20:00Uhr
Liegeplatz: Molo Crociere Nord Berth
Wetter: sonnig bis leicht bewölkt 13 Grad
Unser heutiger Tag: Für heute haben wir den AIDA-Ausflug „San Marino auf eigene Faust“ gebucht. Nach einem Transfer von rund 1,5 Stunden erkunden wir in etwa drei Stunden den fünftkleinsten Staat der Welt.
Nächste Etappe: 93 Seemeilen (172 Kilometer) bis Venedig/ Italien
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Ravenna. Heute haben wir zur Abwechslung einen Ausflug über AIDA gebucht. San Marino auf eigene Faust.
Die Einfahrt bekommen wir nicht mit. Unser Kapitän ist viel zu früh und wir sind etwas spät dran mit dem Aufstehen. Der Hafen von Ravenna liegt in Porto Corsini und ist knapp 30 Bus Minuten außerhalb der eigentlichen Stadt. Daher gibt es hier auch nicht all zu viel zu sehen.
Auf nach San Marino
Wir haben um 9:00 Uhr Treffpunkt im Theater und werden dann nach San Marino gebracht wo wir eigenständig ca. 3 Stunden Zeit haben die Stadt zu erkunden. Mit drei Bussen voller Aidainer fallen wir in den fünftkleinsten Staat der Welt ein.
Die Fahrt wird von unserer Reiseleiterin Josie mit knapp 90 Minuten angesagt, wir brauchen aber etwas über zwei Stunden. Um kurz nach elf sind wir endlich in San Marino. Die ganze Zeit sind wir auf der Schnellstrasse durch die wenig attraktiven Po-Ebene unterwegs gewesen.
San Marino thront imposant auf dem Berg Titano. Wir werden mit unserem Bus bis ganz nach oben gebracht und haben das Glück nur noch wenige Stufen vom Stadtzentrum entfernt zu sein. Der historische Stadtkern ist heute noch auf drei Seiten von der Stadtmauer umgeben.
Erste Eindrücke von San Marino
Wir betreten San Marino durch das Haupttor und scheinen in einer anderen Welt zu sein. Wie können wir San Marino beschreiben? Kennt ihr diese Orte aus Filmen wie „Plötzlich Prinzessin“? Wo ein armes Mädchen auf einmal zu einer Prinzessin wird? Genauso ist San Marino 🙂
Der Weg bergauf in die historische Altstadt
Unser Guide Josie begleitet uns am Anfang auf dem Weg in die historische Altstadt. Wir wollen zum zentralen Platz: Dem Piazza am Palazzo Pubblico. Wir kommen an der Seilbahn vorbei, die San Marino Stadt mit dem Dorf Borgo Maggiore am Fuß des Berges verbindet. Eine Fahrt damit wäre bestimmt auch eine nette Erfahrung gewesen. Die Aussicht von hier oben auf das Umland ist grandios!
Hinter jeder Straßenecke erblicken wir neue Highlights und die Aussicht von den einzelnen Terrassen, die es zahllos in der kleinen Stadt zu geben scheint ist atemberaubend. Wir können uns kaum satt sehen. Leider ist es etwas diesig, sodass wir die Aussicht bei klarer Sicht nur erahnen können.
Palazzo Pubblico
Nach einer kurzen Einleitung von Josie vor dem Palazzo Pubblico, dem Rathaus der Stadt und zeitgleich auch Regierungssitz des Staates San Marino, haben wir jetzt endlich „Freigang“ und laufen los.
Vor dem Palazzo befindet sich die Piazza della Libertà. Hier steht die Statua della Libertà – die Freiheitsstatue. Sie besteht aus weißem Carrara-Marmor. Die Stadtgöttin zeigt sich als entschlossen vorwärts schreitende Kriegerin. In ihrer linken Hand hält sie eine Flagge San Marinos, ihre rechte streckt sie beschützend vor. Auf ihrem Kopf trägt sie eine Mauerkrone, ein typisches Symbol städtischer Selbstbestimmung.
Basilika San Marino
Es zieht uns weiter zur Basilika San Marino. Die Kirche zählt, wie die gesamte Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir zünden auch hier natürlich Kerzen für unsere Lieben zu Hause an. Die Kirche ist sehr beeindruckend. Hier lagern auch die Reliquien des Schutzheiligen Heiliger Marinus höchstpersönlich.
Der weitere Weg führt an schönen Geschäften und Souvenirshops vorbei. Nichts ist irgendwie 08/15… Sehr viele kleine individuelle Läden. Juli wird auf jeden Fall fündig. Ein Riesen-Vorteil San Marinos ist der niedrige Steuersatz des Landes. Das macht Shopping sehr attraktiv 🙂
La Rocca – das Castello della Guaita
Wir laufen bergauf zur Burg, die über die Stadt wacht. Apropos bergauf: Hier gibt es immer nur hinauf. Nichts ist irgendwie mal geradeaus. Entweder geht es irgendwo hinauf oder bergab. Und letzte Woche hat es noch einmal richtig geschneit. Davon zeugen unzählige Schneehaufen in der Stadt.
Auf dem verschlungenen Kopfsteinpflasterweg zur Burg ergeben sich immer wieder tolle Ausblicke auf die umliegenden Berge. Nach rund 10 Minuten Aufstieg kommen wir an dem von Zinnen umgebenen imposanten Eingang des „Prima Torre“ – dem ersten Turm – an und zahlen 4,50 Euro Eintritt. Der „Prima Torre“ heißt eigentlich Castello della Guaita und ist einer von drei Wehrtürmen auf dem Monte Titano. Er wird auch La Rocca genannt und gilt als Wahrzeichen der Stadt und Republik San Marino.
Es gibt nur ein Wort, das mir einfällt: Atemberaubend! Wir haben einen grandiosen Ausblick auf den Seconda Torre – den zweiten Turm – und die herrliche Landschaft.
Die drei Festungen – „die drei Türme“ – auf dem Monte Titano sind durch einen Pfad verbunden. Besichtigen kann man nur den ersten und den zweiten Turm. Der dritte ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Leider reicht unsere Zeit nicht, auch den zweiten Turm zu erkunden. Aber der Ausblick auf ihn entschädigt dafür auf jeden Fall!
Die Rocca Guaita ist die älteste und bedeutendste Burg und wurde im 11. Jahrhundert auf dem Gipfel des Monte Titano direkt über der Altstadt errichtet. Kern der Burg ist der massive, fünfeckige Turm, der ohne Fundament direkt auf dem nackten Felsen steht. Ein Teil der Burg wurde noch bis 1970 als Gefängnis genutzt. Die Burg beherbergt auch eine Kapelle, die der heiligen Barbara geweiht ist.
Abstieg von der Burg
Der Weg, den wir hochgelaufen sind, laufen wir nun wieder bergab. Es wird Zeit, den Rückweg zum Bus anzutreten. Ein letzter Blick auf die beeindruckende Festung Guaita und los geht’s!
Die historische Altstadt von San Marino ist seit 2008 Weltkulturerbe der UNESCO. Die Hauptstadt des Zwergenstaats blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Die Ursprünge lassen sich um das Jahr 500 datieren und genau das strahlt die historische mittelalterliche Altstadt aus.
In den winkligen Gässchen der Altstadt gibt es zahlreiche Boutiquen, Souvenierläden, Bars und Geschäfte, wo man Briefmarken oder die Euro-Münzen von San Marino kaufen kann, die im freien Umlauf kaum zu haben sind.
Das ist die Krux wenn man mit einem gebuchten Ausflug unterwegs ist … Wir sind an die vorgegebenen Zeiten gebunden. So bleiben uns nur knapp 2 ¾ Stunden zur Erkundung der Stadt. Astrid und ich holen uns noch ein typisches „Piadina“ mit Rucola, Prosciutto und irgend so einem einheimischen Käse. Sehr, sehr lecker 🙂
Die Sonne lacht
Auf unserem Rückweg kommen wir nochmal am Palazzo Pubblico vorbei. Und plötzlich kommt die Sonne raus! Mit blauem Himmel sieht der Platz wunderschön aus.
Wir laufen den gleichen Weg zurück, den wir bei unserer Ankunft gegangen sind. Und wieder kommen wir an der Seilbahn-Station vorbei. Und nun haben wir mit blauem Himmel und lachender Sonne einen klaren Blick bis zur Adria. Einfach toll!
Tschüss, San Marino!
Um 14:00 Uhr ist der Treffpunkt für die Rückfahrt. Unser Weg führt uns wieder durch die Via Basilicius und hier finden wir das Restaurant Miramonti, das uns Guide Josie empfohlen hatte. Schade, keine Zeit mehr etwas zu essen. Na ja, vielleicht beim nächsten Mal 🙂
Alle sind pünktlich am Bus, so dass wir nach der zweistündigen Rückfahrt durch die gleiche langweilige Po-Ebene um kurz nach 16:00 Uhr wieder am Schiff sind.
AIDAaura im tollem Licht
Der Himmel ist strahlend blau. Wir könnten jetzt noch mit dem von AIDA angebotenen Shuttle nach Ravenna reinfahren (im halbstunden Takt bis 19:00 Uhr; 10 Euro p.P Hin und Zurück, Stand: März 2018) oder wir bleiben hier und genießen die Sonnenstrahlen am nicht weit entfernten Strand. Und genau das machen wir auch.
Kurz auf die Kabine frisch machen und wieder los! Auf dem Bett liegt eine kleine Geburtstagsüberraschung von AIDA 🙂 Wie schön!
Strandspaziergang
Also sofort wieder runter vom Schiff und die wenigen hundert Meter zum sehr langen und sehr breiten Strand gelaufen. Hier ist im Sommer bestimmt die Hölle los. Jetzt in der Vorsaison haben wir den Strand mit einigen anderen Passagieren alleine.
Tausende von Muschelschalen liegen am Strand und warten darauf eingesammelt zu werden. Die ein oder andere Muschel wandert so vom Strand in unsere Jackentaschen. Ein sehr schöner Abschluss eines schönen Tages.
Wir beobachten noch ein wenig die Kitesurfer, die sich mutig in die Wellen werfen und schlendern gemütlich zurück zum Schiff. Ein paar Spaßfotos mit unseren Schatten dürfen natürlich auch nicht fehlen 🙂
Wieder zurück gehen wir nur noch zum Abendessen und dann auf die Kabine. Astrid möchte schon den ersten Koffer packen (ja, es ist schon wieder soweit) und wir sind nach den letzten Tagen ziemlich geschlaucht. Morgen klingelt der Wecker wieder sehr früh.
Die Einfahrt nach Venedig wartet auf uns. Aber das ist die Geschichte von Morgen. Gute Nacht 🙂