Reisenotizen:
Samstag, 24.03.2018
Liegezeit: 7:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Liegeplatz: auf Reede
Wetter: leicht bewölkt 10 Grad
Unser heutiger Tag: Am Vormittag unternehmen wir auf eigene Faust einen Stadtrundgang in dem hübschen Städtchen und klettern über 500 Stufen hoch auf einen Aussichtspunkt mit tollem Panorama über den Fjord. Und nachmittags genießen wir eine Bootsfahrt durch die Bucht von Kotor nach Perast und St. Marien auf dem Felsen.
Nächste Etappe: 199 Seemeilen (369 Kilometer) bis Split/ Kroatien
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Kotor in Montenegro 🙂 Ja, schon um 5:30 Uhr klingelt der Wecker. Wir schaffen es sogar den Wecker nicht zu ignorieren. Die Einfahrt durch die fjordartige Buch nach Kotor soll atemberaubend und ein echter Geheimtipp sein. Und das wollen wir nicht verpassen.
Der Fjord von Kotor
Da hat sich jede Minute frühes Aufstehen gelohnt. Wir fahren bei klirrender Kälte in den Fjord ein… Ja, Ihr habt richtig gehört. Kotor liegt am Ende eines Fjordes und das macht diese Einfahrt so einmalig. Rechts und links flankieren uns schneebedeckte Berge. In der Nacht zu gestern gab es auf den Gipfeln bis zu 30 cm Neuschnee!!!!
Die Bucht von Kotor ist eine fast 30 km lange, von hohen und sehr steilen Bergflanken gesäumte, stark gewundene fjordartige Bucht der südöstlichen dalmatinisch-montenegrinischen Adriaküste. Und das ist richtig toll! Hinter jeder Biegung gibt es etwas Neues zu entdecken. Die Sonne geht leider verdeckt hinter Wolken auf und es ist ganz schön windig. Aber je näher wir Kotor kommen, desto windstiller wird es.
Atemberaubend schön hier – das wird bestimmt auch eine tolle Ausfahrt heute Nachmittag 🙂
AIDA liegt auf Reede
Nach knapp zwei Stunden langsamer Fahrt durch den Fjord liegen wir vor Kotor auf Reede. An der kleinen Pier kann nur ein Kreuzfahrtschiff anlegen. Und das ist heute die Viking Star. Das heißt, wir liegen auf Reede und tendern das kurze Stück zum Festland – dauert keine 5 Minuten.
Wir hatten für heute eigentlich einen festen Plan, was wir uns ansehen wollen – eine Stadtbesichtigung mit Besteigung des Berges und mit dem Taxi zum gemütlichen Nachbarort Perast. Das ändern wir spontan, denn AIDA hat mit uns etwas anderes vor 🙂 Für heute 12:00 Uhr wurde unsere Sternstunde angesetzt. Als fleißiger Leser unseres Blogs wisst ihr natürlich, was damit gemeint ist. Genau. Das ist ein kleines Dankeschön von Seiten AIDA für unsere Treue. Diesmal ist dieses Dankeschön ein Ausflug 🙂 Wir sind ganz gespannt wo es hingehen wird. Das wird im Vorfeld nämlich nicht verraten. Aber wir haben rausgefunden: Es wird wohl eine Bootsfahrt 🙂
Auf eigene Faust nach Kotor
Nichts desto trotz möchten wir auch Kotor besichtigen. Also besorgen wir uns Tender Tickets, die das unkontrollierte Anstehen für den Tender eindämmen soll. Zumindest hier und heute scheint es zu klappen. Wir fahren mit dem zweiten Tender rüber und schauen uns diese süße kleine Stadt einmal genauer an.
Eigentlich kann man den Haupteingang in die Stadt nicht verpassen, er liegt nur wenige hundert Meter vom Liegeplatz der AIDA entfernt. Direkt daneben befindet sich in einem Pavillon die Touristinfo. Das Tor zur Stadt ist aber momentan eingerüstet und wir übersehen es. Wir laufen daher etwas zu weit – am Bauernmarkt vorbei – und betreten die Stadt durch einen Seiteneingang.
Eine mächtige 4,5 km lange Stadtmauer umschließt die komplette Stadt mit seinen total verwinkelten Gassen, ruhigen Plätzen und beeindruckenden historischen Gebäuden. Das fast 2.000 Jahre alte Kotor ist berühmt für seine mittelalterliche Altstadt.
Die mittelalterliche Altstadt von Kotor gilt als eine der besterhaltenen im Mittelmeerraum. Nirgendwo sonst kann man ein nahezu vollständig erhaltenes Stadtbild aus dem 12. Jahrhundert bewundern. Und natürlich ist die Altstadt von Kotor autofreie Zone – das einzige Auto ist eine Fiat 500 Replika, die als Müllauto genutzt wird 🙂
Der steile Aufstieg auf den Berg
Unser ursprünglicher Plan war es, den Aufstieg zur Festung hoch auf dem Berg zu wagen. Diese erreicht man über 1.000 Stufen kreuz und quer den Berg hoch. Leider wird dazu unsere Zeit nicht ausreichen, unser Sternstunden-Ausflug beginnt ja schon um 12:00 Uhr. Trotzdem wollen wir so weit hoch wie es geht. Der Panoramablick über die Stadt, den Fjord und die Berge soll gigantisch sein!
Wir finden den Weg relativ schnell und der Aufstieg beginnt. Normalerweise kostet der Eintritt wohl 3 Euro p.P. (Stand: März 2018). Wir sind in der Vorsaison hier, bei uns ist der Zugang kostenlos 🙂 Es gibt schmale, recht gut erhaltene Stufen und daneben einen gepflasterten Weg. Wehe, wenn es hier mal regnet. Wie man dann den Weg wieder runterkommt ist mir schleierhaft. Es ist jetzt schon immer wieder mal rutschig.
Der steile und steinige Weg schafft uns ganz schön. Nicht auszudenken wenn es heute auch noch heiß wäre. So passt das Ganze. Und die Aussicht entschädigt uns für die Anstrengung.
Panoramablick auf die Bucht von Kotor
Die Aussicht ist unbeschreiblich schön. Der Rundum-Blick auf die Stadt, den Fjord und somit auch auf unsere AIDAaura ist gigantisch – ich wiederhole mich: Hammer!!
Wir schaffen ungefähr die Hälfte des Weges, bevor wir uns entscheiden zurück zu gehen. Den gesamten Weg zur Festung mit den 1000 Stufen schafft man definitiv nicht an einem Vormittag. Zumindest nicht, wenn man wie wir immer wieder die Aussicht genießt und noch ein wenig Zeit in der Altstadt haben will.
Wir steigen wieder hinab, immer darauf bedacht nicht auf den Steinen auszurutschen oder umzuknicken. Uns bleibt noch genügend Zeit durch die wunderbare Altstadt von Kotor zu schlendern.
Altstadt von Kotor
Die Stadt und die von bis 1894 Meter hohen Bergketten umrahmte tiefe Bucht sind die bekannteste und meistbesuchte Tourismusregion des Landes. Zu den bekannten Bauwerken gehört die im Jahr 1166 erbaute romanische Sankt-Tryphon-Kathedrale (‚Sveti Trifun‘) im Stadtzentrum, in der die Reliquien des Schutzpatrons der Stadt, des heiligen Tryphon, aufbewahrt werden. Sie gilt als die schönste Kirche in Montenegro.
Es ist kurz nach zehn und immer mehr Geschäfte öffnen. Die Cafes stellen Ihre Tische auf. Gerne würden wir irgendwo auf einem der schnuckeligen Plätze einkehren, doch leider haben wir nicht genügend Zeit.
Was wir allerdings nicht finden, ist der unweit des Haupttores liegende Hard Rock Cafe Shop 😦 Das ärgert mich total. Hier also unser Aufruf an unsere Follower: Sollte jemand von Euch nach Kotor kommen, wir hätten gerne bestimmte Souvenirs. Schickt uns einfach eine Mail an kontakt@dreamteam2travel.com 🙂 Wir wären Euch super dankbar!
Wir werfen noch einen kurzen Blick in die orthodoxe Kathedrale Saint Nicolas, bevor wir uns wieder aufmachen Richtung Schiff. Diesmal wollen wir durch das Haupttor, das wir heute morgen nicht gefunden haben, wieder raus.
Am schönen Hauptplatz der Altstadt – dem Waffenplatz – bewundern wir den Uhrturm im Renaissance-Stil aus dem Jahr 1602. Dieser Platz ist wirklich schön und wir können uns gut vorstellen, hier in einem der Cafés mit einem leckeren Kaffee zu verweilen. Die Außenterrassen der Cafés haben noch nicht alle geöffnet, dafür ist es noch zu früh. Egal, wir haben eh keine Zeit dafür 🙂
Die Stadt mit ihren bedeutenden kulturhistorischen Bauwerken und ihrer Lage wurde übrigens 1979 in das UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe aufgenommen.
Die zweite Hälfte des Tages
Kurz vor elf nehmen wir einen Tender zurück aufs Schiff. Unsere Tasche für den Ausflug ist bereits gepackt und wir müssen sie nur noch aus der Kabine holen. Wir sind so zeitig zurück, dass es sogar noch für einen gemütlichen Latte Macchiato in der Anytime Bar reicht. Wir sitzen draußen in der Sonne und genießen die warmen Sonnenstrahlen.
Ohne Sonne ist es immer noch ganz schön kalt. Die Kälte ist für diese Zeit nicht normal. Unser Hotel Direktor Thomas meint, es müsste eigentlich rund 10 Grad wärmer sein. Ist aber nicht zu ändern. Und abgesehen von der Kälte hatten wir bisher super viel Glück mit dem Wetter. Kein Regen und immer wieder Sonne! Auch heute ist uns der Wettergott hold und schenkt uns reichlich Sonne.
Start in die Sternstunde
Um 12:00 Uhr haben wir Treffpunkt. Greg und Juli sind AIDA sei Dank auch mit von der Partie. An dieser Stelle kann ich nur noch einmal herausstellen, dass dies nicht selbstversändlich war die Beiden – wenn auch gegen Bezahlung – mitzunehmen. Das ist richtig klasse und hier nochmal ein dickes Dankeschön an AIDA! Insgesamt haben knapp 80 Personen zugesagt, die mit zwei Tenderbooten ans Festland gebracht werden.
Vom Festland aus haben wir einen genialen Blick auf AIDAaura und die Bucht von Kotor. Einfach ein tolles Panorama!
Die Sternstunde beginnt
Endlich wissen wir auch Details zu unserem Ausflug: Wir fahren mit einem großen Boot in die Fjordlandschaft. An Bord ist Open Bar und es werden kleine Canapes gereicht. Wir fahren in Richtung des Ortes Perast und werden dort auch für einen kurzen Stopp aussteigen. So gegen 16:00 Uhr werden wir wieder an Bord der AIDA sein.
Das Ziel der Bootsfahrt freut uns sehr. Unser ursprünglicher Plan sah ja vor, mit dem Taxi nach Perast zu fahren. Nun fahren wir mit dem Boot dorthin – das ist viel besser!
Das Boot ist riesengroß und hat einen Innenraum mit hübsch gedeckten Tischen. Oben befindet sich eine „Terrasse“. Hier haben wir freien Blick auf das umliegende Panorama des Fjordes. Unser Boot ist auf 400 Gäste ausgerichtet – und wir sind nur 80 Leute. Wir haben sehr viel Platz und können uns frei bewegen.
Mit unserem Ausflugsdampfer fahren wir ganz nahe an unserer Aura vorbei. Da wirkt selbst unsere kleine Aura imposant. Es geht knapp eine Stunde durch die wunderschöne Fjordlandschaft und immer wieder gibt es alkoholische Getränke…
Perast in Sicht
Der kleine Ort liegt unterhalb des St.-Elias-Bergs am Ufer der Bucht von Kotor und ist der Ort mit dem mildesten Klima und den meisten Sonnenstunden im Jahr. Das merken wir: In der Sonne ist es herrlich warm 🙂
Zu Perast gehören die beiden kleinen Inseln St. Georg und St. Marien auf dem Felsen. Auf der einen Insel liegt der Friedhof des Ortes, die andere ist mit ihrer Kapelle ein bekannter Wallfahrtsort.
Die Altstadt von Perast
In Perast laufen wir eine halbe Stunde an der Uferpromenade entlang, während Juli und Greg ins Stadtinnere vordringen. Ich kann allerdings keine Treppen mehr steigen 😦 Die 500 Stufen von heute morgen liegen noch in meinen Knochen. Außerdem tut es unglaublich gut, ganz gemütlich an der Uferpromenade in der Sonne zu spazieren.
Die Inseln vor Perast
Auf dem Rückweg zur AIDA legt der Kapitän unseres Sternstundenschiffes eine extra Runde um die zwei vor Perast gelegenen Inseln ein. Auf St. Georg liegt der Friedhof von Perast. Und der Wallfahrtsort St. Marien auf dem Felsen ist eine künstliche Insel, die durch Felsen und durch Steine von gesunkenen Schiffen nach und nach entstanden ist. Die Ausblicke sind einfach klasse. Toll, toll und nochmal toll 🙂
Wir genießen die Rückfahrt nach Kotor mit lecker Häppchen und allerlei Getränken und lassen die herrliche Landschaft an uns vorbeiziehen.
Nach einer Weile gehen wir auf die „Terrasse“ und sind fast alleine dort oben. Wir nutzen die Gelegenheit und machen für unsere Ostergrüße ein paar lustige „Ohren-Fotos“. Wir – und ein paar andere Zuschauer – haben viel Spaß dabei 🙂
Nach etwas mehr als einer Stunde fahrt sind wir wieder in Kotor und begrüßen unsere AIDAaura. Die Fahrt endet mit einer kleinen Runde um unser Kreuzfahrtschiff und kurz nach vier sind wir wieder an Bord.
Wir wärmen uns kurz auf und um 17:00 Uhr heißt es Leinen los und nehmen Kurs Richtung Split.
Abschied von Kotor
Was für ein Tag: Wir haben Kotor erkundet und sind hunderte von Stufen den Berg hoch geklettert. Und eine Bootsfahrt durch den Fjord nach Perast stand auch auf unserem Programm. Glücklich und zufrieden lauschen wir der Auslaufmusik und lassen den Blick nochmal über den hübschen kleinen Ort schweifen, bevor er immer kleiner wird …
Kaum ist die Sonne weg, wird es wieder kalt. Wir verschwinden auf die Kabine – heiß duschen und Füße hochlegen ist angesagt 🙂
Bayrischer Abend im Selection Restaurant
Heute Abend rundet ein Besuch im Selection Restaurant diesen perfekten Tag ab. Wir haben das Thema Brauhaus und freuen uns tierisch darauf. Das bayrische Vorspeisenbuffett lässt keine Wünsche offen, ebenso wenig die fantastische Leberknödel Suppe. Wir lassen uns Wiener Schnitzel und als Nachtisch Bayrische Creme schmecken. Fantastisch!
Und hier das überaus leckere Buffet:
Der weitere Abend
Heute Abend gibt es noch die Show Schlagergranaten und in der AIDA Bar steigt das Alpenglühen. Schau’n wir mal. Wir sind total kaputt. Wir gehen noch schnell in den Fotoshop, bestellen unsere bisherigen Fotos und gehen dann auf die Kabine. Greg geht noch in die Show.
Heute Nacht klaut man uns eine Stunde und die Uhren werden auf Sommerzeit ungestellt. Na Toll. Eine Stunde weniger schlafen. Und Morgen wartet mit Split der nächste Hafen auf uns, den wir noch nicht kennen. Wir sind schon gespannt und Ihr?
Aber das ist die Geschichte von Morgen 🙂