Reisenotizen:
Montag, 26.03.2018
Liegezeit: 9:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Liegeplatz: Berth 32/33
Wetter: sonnig bis leicht bewölkt 11 Grad
Unser heutiger Tag: Nach den Markthallen mit Obst, Gemüse und Fisch geht’s mit dem Bus hoch zur Festung Trsat mit Franziskanerkloster. Über 500 Stufen laufen wir wieder runter in die Stadt in die Haupteinkaufsstraße Korzo. Am Nachmittag statten wir dem Seebad Opatija einen Besuch ab.
Nächste Etappe: 146 Seemeilen (270 Kilometer) bis Ravenna/ Italien
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Rijeka. Heute ist mein Geburtstag und wir haben ein schönes Programm vorbereitet. Zuerst aber beobachten wir ganz in Ruhe das Einlaufen in den Hafen von Rijeka.
Nach einem punktgenauen Wendemanöver auf der Stelle legen wir pünktlich an der Pier an. Das Wenden war wirklich spannend 🙂 Der Kapitän hat passgenau gedreht. Manchmal waren nur wenige Meter Platz 🙂
Nach dem Frühstück laufen wir früh von Bord, einfach die Pier entlang. Nur wenige hundert Meter von unserem Liegeplatz entfernt liegen die Markthallen von Rijeka.
Markthallen direkt am Hafen
Auf dem Weg dorthin kreuzen wir die Riva, die Hauptstraße an der Küste. Und werfen auch einen ersten Blick auf den Uhrenturm am Korzo, der Einkaufsstraße von Rijeka.
Die Riva links rein und kurz danach stehen wir am Haupteingang der Markthallen. Dabei handelt es sich um mehrere historische Gebäude, die hintereinander liegen.
Hier gibt es wirklich alles was das Herz begehrt: Eine Obst- und Gemüsehalle, eine Fleischhalle und eine Fischhalle. Und zwischen den einzelnen Hallen stehen viele Obst-und Gemüsestände. Alles sieht sehr einladend und superfrisch aus.
Bei den Mandarinen und Apfelsinen können wir nicht vorbeigehen und für nicht ganz 1,50 Euro (10 Kuna) bekommen wir 6 toll aussehende Mandarinen und für etwas mehr holt Greg noch drei Apfelsinen. Die werden wir uns nachher munden lassen.
Ganz in Ruhe laufen wir durch die verschiedenen Markthallen und lassen das bunte Leben auf uns wirken.
Aber jetzt wollen wir weiter. Unser Ziel: Die Festung Trsat, die hoch oben auf dem Berg über Rijeka thront.
Mit dem Bus nach Trsat
Es gibt einen Fußweg mit mehr als 500 Treppenstufen, der hoch nach Trsat führt. Wir allerdings wollen den öffentlichen Bus nehmen. Und zwar fährt die Busline 2 bis nach Trsat.
Direkt neben den Markthallen befindet sich ein kleiner Park – der Theaterpark mit Nationaltheater. Und hier am Park liegt nicht zu übersehen die Bushaltestelle für Buslinie 2. Schon nach wenigen Minuten kommt der Bus. Die Fahrkarte kosten 10 Kuna p.P. (Stand: März 2018) und wird direkt beim Fahrer bezahlt. Eine Bezahlung ist übrigens nur in bar und in Kuna möglich 🙂
Nach knapp 15 Minuten Fahrt verkündet uns der Busfahrer: „Endhaltestelle“! Hä? Die Endhaltestelle sollte doch „Trsat“ heißen … und diese hier heißt irgendwie anders! Na, macht nichts. Jetzt erst mal raus aus dem Bus und umsehen. Wir sind die ganze Zeit den Berg hochgefahren, also kann es nicht mehr weit sein.
Wie sich herausstellt, sind wir nicht an der Endstelle, sondern an der Haltestelle davor. In der Vorsaison wird die Haltestelle Trsat wohl nicht immer angefahren. Wir folgen einfach der Straße und laufen einige hundert Meter auf Glück nach rechts und haben das richtige Näschen gehabt 🙂
Das Franziskanerkloster und Klosterkirche der Heiligen Mutter Maria
Das war die richtige Entscheidung 🙂 Nach etwa 10 Minuten Fußweg sind wir beim Kloster. Das Heiligtum gilt als größter Wallfahrtsort im Westen Kroatiens. Die heilige Stätte wurde von Franziskanern übernommen, die bis heute das Kloster bewirtschaften und in Stand halten. Angrenzend an das Kloster liegt ein schöner Park, den wir aber heute nicht besuchen. Wir wollen zur Festung 🙂
Unser Weg führt uns weiter zur nur wenige hundert Meter entfernt liegenden Burg von Trsat. Schilder mit Pfeilen weisen den Weg. Immer wieder haben wir einen wunderschönen Ausblick auf Rijeka und den Hafen mit AIDA.
Die Festung Trsat
Die Burg Trsat stellt einen strategisch wichtigen und herausragenden Aussichtspunkt auf der Höhe von 138 Meter über dem Meeresspiegel dar und dominiert die Stadt Rijeka.
Die Burg ist eine der ältesten Festungen an der kroatischen Küste und gilt als der älteste Marien-Wallfahrtsort Kroatiens. Sie ist sehr gut erhalten, hat einen kleinen Tempel, einen Festungsturm und auch ein kleines Café. Dort werden wir gleich eine kleine Pause einlegen 🙂
Bei herrlichstem Wetter schlendern wir über die gesamte Anlage. Immer wieder ergibt sich ein toller Ausblick auf die Stadt oder die Festung.
Wir erklimmen den Turm der Festung und hoch oben haben wir einen hervorragenden Blick über die Altstadt von Rijeka. Allerdings sollte man hier schon schwindelfrei sein 🙂
Nun ist es Zeit für eine Pause. Im Inneren der Burg liegt das Vintage Café mit der Gradina Coffee Bar. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen und bestellen leckeren Kaffee mit Milchschaum. Tolle Sicht und das Wetter spielt auch mit 🙂 Einfach passend zu meinem Geburtstag 🙂
Wir genießen noch eine Weile das Flair dieses schönen Ortes und laufen dann langsam zurück zum Kloster. Im nahegelegenen Park suchen wir uns ein sonniges Plätzchen um unser heute morgen gekauftes Obst zu essen. Mann, ist das lecker!!
Und jetzt haben wir die Wahl: Der einfache Weg mit dem Bus zurück in die Stadt oder doch die Treppen?
Ihr könnt es sicher erraten, wir entscheiden uns für … die Treppen 🙂
Die Treppen von Trsat
Über 500 Stufen führen hinab in die Stadt. Und wir denken uns, dass es einfacher ist die Treppen hinunter zu laufen, als hinauf. 🙂 Spätestens morgen werden wir merken – es ist doch nicht so einfach. Muskelkater lässt grüßen 🙂 Aber das wissen wir erst morgen. Also los geht’s!
1531 wurden die Treppen mit zunächst 128 Stufen angelegt und über die Jahrhunderte immer wieder erweitert. Heute besteht die Treppe aus beachtlichen 538 Stufen. Unzählige Wallfahrer überquerten häufig sogar auf Knien diesen Weg, um der wundersamen Gottesmutter von Trsat zu huldigen.
Stufe um Stufe klettern wir hinab ins Tal. Ab und zu kommen uns tapfere Mitreisende entgegen, die sich für den Aufstieg entschieden haben. Wir sind froh, dass wir mit dem Bus hochgefahren sind 🙂
Wir kommen an der Nordwestecke des Titoplatzes wieder heraus und stehen an einem barocken Säulengang, der den Eingang zu den Treppen wie einen Triumphbogen kennzeichnet. Von unten sehen die Treppen sehr unscheinbar aus. Der Eingang wirkt in der Häuserschlucht etwas verloren und ist leicht zu übersehen.
Korzo – die Einkaufspassage
Zurück in der Altstadt ziehen wir erst einmal unsere Jacken aus. Mann, ist das warm geworden. Wir laufen durch die Einkauf- und Shoppingmeile Korzo. An dieser breiten Prachtstraße steht auch der Uhrenturm, eins der Wahrzeichen der Stadt.
Mit dem Taxi nach Opatija
Spontan entscheiden wir uns Rijeka mit dem Taxi zu verlassen und nach Opatija zu fahren, einem schönen mondänen Seebad knapp 15 Kilometer außerhalb der Stadt.
Wir laufen in Richtung Schiff und suchen uns ein Taxi. Wir haben Glück und nach kurzer Zeit finden wir einen Taxifahrer, der uns nach Opatjia bringen möchte. Mit Händen und Füßen klären wir die Modalitäten. Unser Kutscher spricht kein englisch, wir kein kroatisch. Mit Papier und Stift einigen wir uns auf einen Fahrpreis von 40 Euro für die gesamte Tour und knapp zwei Stunden Aufenthalt in Opatjia. Die Fahrzeit beträgt ungefähr 20 Minuten.
Er setzt uns am zentralen Busbahnhof ab und wir vereinbaren 16:30 Uhr als Zeitpunkt zur Abholung.
Das Mädchen und die Möwe
Die Sonne lacht und wir schlendern los. Die Promenade ist wirklich schön. Hier stehen unwahrscheinlich viele herrschaftliche Villen und Herrenhäuser. Wir laufen ein Stück den bekannten Spazierweg „Lungomare“ entlang und kommen an der Statue „Mädchen mit Möwe“ vorbei, das inzwischen als das Wahrzeichen Opatijas gilt.
Total lustig: Hier kann man bei der „Opatija Kamera“ mit einer Webcam Fotos machen und später downloaden. Natürlich machen wir diesen Spaß mit 🙂
Stadtpark und Villa Angiolina
Unser Spaziergang führt durch den wunderschön angelegten Stadtpark. Der Park ist in zwei Teile unterteilt und wurde schon mehrfach als schönster Park Kroatiens ausgezeichnet.
Im Park selber befindet sich mit dem historischen Herrenhaus Villa Angiolina eines der schönsten Häuser Opatijas.
Sonnenpause im Lido Beach
Wir laufen im Park in Richtung Wasser und entdecken eine tolles Café Restaurant. Das Lido Beach Opatija. Was für eine Lage! Direkt am Wasser, chillige Musik und ein ganz toller Schokokuchen. Irre – so sieht ein perfekter Tag aus 🙂
Irgendwann müssen wir uns trotzdem von diesem herrlichen Plätzchen los reißen und langsam zurück zum Treffpunkt laufen. Unser Fahrer wartet schon und fährt uns sicher zurück zum Schiff. Er bekommt den Rest unseres vorher vereinbarten Fahrpreises und wir laufen glückselig die wenigen Meter zum Schiff.
Abschied von Rijeka
Wieder an Bord zieht es uns an Deck und wir werfen einen letzten Blick auf Rijeka. Von hier aus können wir weit entfernt die Festung Trsat erkennen. Das Wetter ist immer noch sehr sonnig und herrlich warm.
Blauer Himmel, warme Sonnenstrahlen, ein laues Lüftchen um die Nase. Was will man mehr? Wir genießen den Ausblick und lassen den schönen Landausflug Revue passieren. Dann noch ein paar letzte Fotos schießen, bevor es wieder auf die Kabine geht.
Abendessen im Selection-Restaurant
Wenn ihr glaubt das war schon alles, irrt Ihr Euch. Ein weiteres Highlight wartet ab 19:00 Uhr auf uns. Wir haben einen Tisch im Selection Restaurant reserviert und lassen den Abend mal ganz gepflegt mit einem tollen Essen ausklingen.
Ein guter Wein mit einem ganz tollen Steak vom Black Angus, vorher ein Cesar Salad mit Languste bzw. Perlhuhn und zum Abschluss ein Schokoküchlein mit Eis runden den perfekten Geburtstag ab. Ein rundum gelungener Tag!
Und morgen wartet schon das nächste Highlight – San Marino. Diesen Landausflug unternehmen wir von Ravenna aus. Aber das ist die Geschichte von Morgen. Gute Nacht.
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