Reisenotizen:
Sonntag, 25.03.2018
Liegezeit: 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Liegeplatz: Berth. 26
Wetter: bewölkt 12 Grad
Unser heutiger Tag: Wir ziehen heute auf eigene Faust los. Unser Sightseeing: Altstadt mit Diokletianspalast, Uferpromenade Riva und Aussichtspunkt auf den Hausberg Marjan 🙂
Nächste Etappe: 191 Seemeilen (354 Kilometer) bis Rijeka/ Kroatien
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Split. Heute Nacht wurden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt. Irgendwie haben wir das nicht gepeilt – und schon stehen wir eine Stunde zu früh auf …
Das ist schon mal in die Hose gegangen. Aber egal, wir versuchen noch einmal zu schlafen, das funktioniert allerdings nicht. Na ja, wo wir schon mal wach sind, können wir auch ans Deck gehen.
Wir liegen schon fast an der Pier als wir oben ans Deck kommen. Split macht im Morgenlicht einen ganz fantastischen Eindruck. Wir haben das erste mal diese Reise am Morgen Sonne und klaren Himmel – der Tag fängt vielversprechend an.
Split wollen wir heute zu Fuß erkunden. Alles ganz easy und entspannt. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wie immer zuerst das Hafenfoto vor dem Schiff und dann laufen wir an der Hafenpromenade ca. 30 Minuten in die Stadt.
Erste Eindrücke Split
Unser Ziel: Der Diokletianspalast. Die östliche Altstadt besteht vollkommen aus einem Herrscherpalast des Kaisers Diokletian. Der Palast wurde 300 nach Christus innerhalb von nur 10 Jahren erbaut und wurde 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Bevor wir in das Innere der Altstadt laufen, zieht ein Markt unsere Aufmerksamkeit auf sich. Das scheint ein ganz normaler Sonntagsmarkt zu sein. Die Einheimischen kaufen Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch.
Fotoshooting am Schriftzug
Vor dem Palast an der Promenade finden wir einen „SPLIT“-Schriftzug. Der lädt natürlich zum Fotoshooting ein. Wir quatschen sofort zwei Jungs an die ein „Vierer-Foto“ von uns schießen. Wir revanchieren uns natürlich. Die zwei sind übrigens von unserer Schiffscrew 🙂
Und weiter geht’s auf der Promenade – Riva genannt – Richtung Altstadt. Die Promenade ist wunderschön angelegt mit großen Palmen und vielen Sitzbänken. Direkt daneben verläuft die Stadtmauer des Diokletianspalastes. Hier muss doch irgendwo der Eingang sein…
Der Diokletianspalast
Ein unscheinbares Tor ist der Haupteingang zum Palast. Nachdem wir das Tor durchquert haben, kommen wir in ein Kellergewölbe mit unzähligen Souvenirständen. Das haben wir so auch noch nicht gesehen. Und wieder müssen wir Treppen steigen … habe ich schon gesagt, dass ich Treppen hasse? Nach diesem Urlaub noch mehr 🙂 Es heisst immer nur Trepp auf, Trepp ab…
Dann lassen wir uns durch die engen, schmalen Gassen treiben.Wir starten auf dem Peristyplatz mit der Kathedrale des heiligen Dominus. Sie gilt bis heute als älteste Kathedrale der Welt. Leider kommen wir nicht rein – es ist Palmsonntag und in allen Kirchen finden Gottesdienste statt. Wir respektieren das natürlich und stören die betenden Menschen nicht in ihrer Andacht. Vielleicht haben wir später noch Zeit und Lust. Übrigens befindet sich direkt neben dem Hauptplatz mit der Kathedrale die Touristinfo völlig unscheinbar in einem historischen Gebäude.
Es gefällt uns ausgesprochen gut hier. Hinter jeder Ecke entdecken wir Neues. Die Plätze laden zum Verweilen ein. Überall Cafés und Restaurants und die Menschen alle sehr, sehr freundlich.
Bronzestatue des Grgur Ninski
Am Platz vor dem Goldenen Tor – einem der vier Tore des Palastes – befindet sich die Bronzestatue des Gregor von Nin. Durch dieses imposante Tor im Norden des Diokletianspalastes durfte früher übrigens nur der Kaiser Diokletian und sein Gefolge treten.
Wir streicheln natürlich den dicken Zeh der Bronzestatue von Grgur Ninski – das bringt nämlich der Legende nach Glück 🙂
Der Jupitertempel
Zurück im Diokletianspalast schlendern wir weiter durch die beeindruckenden Gassen und finden sogar eine sehr gute und saubere Toilettenanlage. Diese kostet zwar eine Gebühr von 1 Euro pro Person, das ist aber gut angelegtes Geld 🙂
Anschließend statten wir dem Jupitertempel mit ägyptischer Sphinx (ohne Kopf) einen Besuch ab. Der Eintritt kostet 10 Kuna (Ca. 1,50 Euro, Stand März 2018). Der Tempel besteht aus einem einzigen Raum und wurde zwischenzeitlich in eine Taufkapelle umgewandelt. Aus unserer Sicht ist er nicht wirklich sehenswert. Zumindest wenn man keinen Reiseführer dabei hat, der einem die wichtigen Infos dazu übermittelt.
Erst im Nachgang haben wir erfahren, dass dieser Tempel in der Altstadt von Split aus dem dritten Jahrhundert stammt und zu den besterhaltenen Tempeln des Römischen Reiches gehört.
An der Rückwand steht eine Bronzestatue von Johannes dem Täufer, geschaffen von Ivan Meštrovic, einem berühmten kroatischen Bildhauer. Davor befindet sich das Taufbecken aus marmornen Relieftafeln, die im 11. Jahrhundert an einem Altar in der Kathedrale von Split angebracht waren.
In unmittelbarer Nähe zum Jupitertempel befindet sich die schmalste Gasse Splits. Und natürlich quetschen wir uns dadurch 🙂
Was Split richtig sehenswert macht, ist das schöne Wetter 🙂 Wir haben richtig Glück.
Pause bei tollem Wetter
Jetzt ist es Zeit für eine kleine Pause. An der Promenade Riva laden unzählige Lokale zu einer Verschnaufpause ein. Wir landen in einem Café und sitzen in der Sonne bei einem Latte Macchiato. So etwas nennen wir einen perfekten Tag – und wir sind erst relativ am Anfang. Bevor wir uns noch einmal in das Gassengewirr wagen, möchten wir auf den Berg Marjan.
Eigentlich fährt eine Bimmelbahn den Berg hinauf. Die soll irgendwo hier an der Riva abfahren. Wir sind allerdings in der Vorsaison – also nix is 😦
Wanderung auf dem Marjan
Was tun? Wir haben natürlich einen Plan B. Mit der Buslinie 12 fahren wir bis zur Endstation „Bene“. Das liegt im Nordwesten vom Marjan. Wir zahlen 11 Kuna p.P (ca 1,60 Euro; Stand März 2018). Die Fahrt dauert nur knapp 15 Minuten. Dann steigen wir aus und müssen uns erstmal zurecht finden. Wir laufen einfach mal los. Wir befinden uns in einem grossen Park aus dichtem Kiefernwald und können auf der asphaltierten Strasse laufen oder auch querfeldein.
Wir entscheiden uns für Stock und Stein. Und immer nach „oben“. Wir wollen ja zu einem Aussichtspunkt. Irgendwann fragen wir eine Joggerin nach dem Weg. Die Aussage: „Ist nicht weit, nur 4 Kilometer…“ Hä? Das kann doch nicht sein, oder? Aber andere Anhaltspunkte haben wir nicht und wir stehen mitten im Wald. Wir werden unsicher und haben Sorge, dass uns die Zeit zu knapp wird. Also laufen wir zurück zur Hauptstraße. Diese führt an der Küste entlang und wir haben immer wieder wunderschöne Ausblicke auf das Meer.
Nach einer Weile erreichen wir den Ausgang des Marjan-Parks und fragen erneut nach dem Weg. Knapp 400 Meter die Straße rauf, hört sich doch recht vielversprechend an.
Wahnsinns-Panorama auf Split
Und wirklich. Wir stehen auf einer Terrasse mit einem Wahnsinns Blick auf die Stadt und auch auf die AIDA. Das angeschlossene Café nehmen wir doch gerne mit. Mit so einem irren Blick haben wir selten eine Pause genossen. Es ist Hammer! Die Strapazen unserer Wanderung haben sich gelohnt.
Wir trinken einen leckeren Milchkaffee, entspannen unsere Füße und genießen diesen traumhaften Ausblick 🙂
Von hier aus führt ein weiterer Weg hoch auf den Berg zu einem noch höher gelegenen Aussichtspunkt. Sicherlich wäre dies der Aussichtspunkt gewesen, wenn wir weiter über Stock und Stein durch den Wald gewandert wären 🙂 Aus Zeitgründen lassen wir diesen allerdings ausfallen. Wir wollen wieder runter in die Stadt und noch ein wenig die wunderschöne Riva genießen.
Treppen in die Stadt
Runter geht es wesentlich einfacher. Knapp 300 Stufen führen in die Stadt zurück, direkt zum Ende der Promenade Riva. Ist ganz einfach 🙂 Beim nächsten Mal werden wir nicht den komplizierten Weg mit dem Bus nehmen, sondern einfach diese Treppen hoch laufen. Ist sicherlich anstrengender, aber deutlich einfacher 🙂
Das Wetter wird immer besser und die Temperaturen deutlich wärmer. Warum nicht die ganze Zeit schon? Na ja, wir wollen uns aber mal nicht beschweren. Wir hatten riesig Glück in den letzten Tagen.
Blick von der Mole bei schönstem Wetter
Hier am Ende der Promenade haben wir einen unglaublich schönen Blick auf Split und seine Altstadt. Wir ziehen die Jacken aus und freuen uns über die Wärme auf der Haut.
Ganz in Ruhe spazieren wir die Promenade entlang. Bei diesem herrlichen Sonnenschein hat die Stadt ein wundervolles mondänes Flair.
Die Sonne hat eine ganz schöne Kraft. Was passt da besser, als ein leckeres Eis zu schlecken. Wir suchen uns an der Promenade eine Sitzgelegenheit, blicken mit dem Eis in der Hand aufs blaue Meer hinaus und geniessen unseren Urlaub.
Ein gelungener Tag
Die Kathedrale haben wir nicht vergessen und möchten den Tag mit ihr beschließen. Vielleicht wollen wir sogar noch auf den Campanile hochsteigen. Pech gehabt… Geschlossen. Schade. Das hätte den Tag schön abgerundet. Okay, lässt sich nicht ändern. Auch so war es ein rundum gelungener Ausflug.
Unser Tipp: Wer nur in der der Stadt bleiben möchte, muss keinen Ausflug buchen. Die Sehenswürdigkeiten sind alle fußläufig erreichbar und sehr gut auf eigene Faust zu erkunden.
Auf dem Weg zurück zum Schiff kommen wir an einigen Mietwagenstationen vorbei. Also wäre auch das kein Problem, wenn man auf eigene Faust ins Hinterland will.
Weg zurück zum Schiff
Wir laufen den gleichen Weg zurück, den wir heute morgen gegangen sind. Einfach um das Hafenbecken herum.
Unsere Füße können nicht mehr. Wir sind heute wieder mehr als 11 Kilometer gelaufen. Auf dem Schiff sind wir gegen 17:00 Uhr und wir sichern uns als erstes einen Platz an der Anytime bar. Noch haben wir die Sonne im Rücken und Split vor uns 🙂
Abschied von Split
Punkt 18:00 Uhr legen wir ab. Die Stadt erstrahlt in einem goldenen Licht. Die Sail away-Musik erklingt und langsam machen wir uns auf Richtung Meer.
Im Anschluss suchen wir einen Tisch im Restaurant. Das ist gar nicht so einfach heute. Unglaublich – wir müssen unzählige Runden drehen bis wir einen Tisch im Marktrestaurant finden. Leider gibt es heute nur Asiatisch und im Calypso Thailändisch… Ist beides nicht so im Sinne unserer Frauen… Zum Schluss landen wir noch im Calypso, dort gibt es eine Pizzastation. Pizza geht immer 🙂
Die Frage nach dem weiteren Verlauf des Abends ist schnell geklärt. Greg möchte alles mitnehmen. Wir anderen möchten auf die Kabine. Die letzten Tage waren sehr laufintensiv und die Füße brauchen eine Pause. Sorry, Greg.
Morgen sind wir in Rijeka untwerwegs, aber das ist dann die Geschichte von Morgen. Gute Nacht