Reisenotizen:
Mittwoch, 04.07.2018
Liegezeit: 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Liegeplatz: Cruise Pier No 68
Wetter: leicht bewölkt 17 Grad
Sonnenaufgang: 2:17 Uhr
Sonnenuntergang: 22:28 Uhr
Nächste Etappe: 189 Seemeilen (351 Kilometer) bis Ålesund
Unser heutiger Tag: Wir erkunden diese schöne Stadt auf eigene Faust. Mit dabei: Die bunten Speicherhäuser im Altstadtviertel Bakklandet, der Nidaros Dom und die Festung Kristiansten mit herrlichem Blick über die Stadt.
Hafen-Check: Trondheim
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Trondheim 🙂 Trondheim gilt als einer der schönsten Orte Norwegens und ist durch die Sagen, die sich um den Tod des Gründers, des heiligen Olav ranken, gleichzeitig auch ein Wallfahrts- und Pilgerort. Die Stadt liegt am Südufer des Trondheimfjords an der Mündung des Flusses Nidelva.
Ankunft in Trondheim
Pünktlich um 8:00 Uhr legen wir am Pier von Trondheim an. Der Himmel ist bewölkt, zum Glück regnet es aber nicht. Die Wettervorhersage verspricht ab der Mittagszeit viel Sonne. Mal sehen, ob das klappt 🙂
Wir starten unseren Stadtrundgang um 10:00 Uhr. Unsere Sol liegt sehr zentrumsnah direkt neben dem Hauptbahnhof. Der Weg ist einfach zu finden: Einfach um das Hafenbecken herumlaufen und über die Fußgängerbrücke, die über den Bahnhof führt. Es sind nur ein paar 100 Meter bis zur Innenstadt Trondheims.
Direkt am Liegeplatz befindet sich übrigens eine kleine Tourist-Info. Hier gibt es einen sehr guten Stadtplan mit einem eingezeichneten Stadtrundgang. Den wollen wir ablaufen. Anhand der gut beschrifteten Wegweiser findet man leicht den richtigen Weg.
Stadtrundgang in umgekehrter Richtung
Eigentlich wollen wir „links“ abbiegen und zuerst in das Altstadtviertel Bakklandet laufen. Aber das Wetter ist noch nicht so optimal, daher werfen wir unseren Plan um und laufen den Stadtrundgang in umgekehrter Richtung. Es geht nun in Richtung Nidaros Dom.
Auf dem Weg kommen wir am Stiftsgården vorbei, einem der größten Holzgebäude Skandinaviens. Seit 1906 ist das Palais die offizielle Residenz des norwegischen Königs in Trondheim.
Man kann das Palais besichtigen, aber uns zieht es weiter. Wir wollen zum Nidarosdom.
Nationalheiligtum Nidarosdom
Schon von weitem können wir ihn erkennen. Am Ende einer Allee steht das riesige imposante Kirchengebäude. Sehr beeindruckend! Der Dom liegt inmitten einer Grünanlage, direkt daneben befindet sich ein sehr alter Friedhof.
Der Nidarosdom gehört zu den bedeutendsten Kirchen in Norwegen, er gilt als Nationalheiligtum. In diesem Dom wurden und werden alle Könige Norwegens gekrönt. Nebenbei handelt es sich um den größten und prachtvollsten Sakralbau Skandinaviens.
Im Besucherzentrum kaufen wir die Eintrittskarten. Wir zahlen 360 NOK (knapp 36 €; Stand: Juli 2018) für das Kombiticket mit Dom und Erzbischöflicher Palast mit den königlichen Insignien. Warum ist der Eintritt nicht kostenlos? Die Einnahmen durch den Ticketverkauf tragen dazu bei, Betrieb und Sanierung der Kirche weiterführen zu können. Und für den Erzbischöflichen Palast zahlt man normalen Museumseintritt.
Leider darf im Dom nicht fotografiert werden. Der Dom erinnert im Inneren stark an eine Kirche aus der König Artus Saga oder aus Herrn der Ringe. Sehr dunkel – mit phänomenaler indirekter Beleuchtung – und sehr majestätisch ohne Prunk und Gold. Sie strahlt eine nordische Erhabenheit aus, die wir so nur sehr selten in einer Kirche erlebt haben.
Für 50 NOK (5 Euro; Stand: Juli 2018) gibt es im Innern des Doms die Möglichkeit über 175 sehr, sehr schmale Stufen und enge Durchlässe auf den Turm zu steigen. Das Mädel an der Kasse rät aufgrund meiner Statur davon ab… Sogar sie müsse sich schon sehr schmal machen um da hinauf zu kommen. Alles klar – danke für den Tipp 🙂 Wir bleiben unten 🙂
Erzbischöflicher Palast
Wir verlassen diese eindrucksvolle Kirche und gehen linker Hand durch einen kleinen Durchgang zum Erzbischöflichen Palast. Dieser Palast ist sehr gut erhalten und beherbergt die Reichsinsignien der Königlichen Regenten. Das Palais vermittelt uns einen sehr schönen Einblick in das Leben der damaligen Bevölkerung.
Die Königskrone und die übrigen norwegischen Kronjuwelen werden in einer Ausstellung im Untergeschoss des Erbischöflichen Palastes aufbewahrt und ausgestellt. Auch hier dürfen wir leider nicht fotografieren, aber die Kronjuwelen sind wirklich sehr beeindruckend.
Gamle Brygga
Unser nächstes Ziel ist die Festung Kristiansten. Auf dem Weg dorthin kreuzen wir die alte Stadtbrücke – Gamle Brygga. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Fluß Nidelva und das alte Arbeiterviertel Bakklandet mit seinen bunten Speicherhäusern.
Die alte Stadtbrücke aus dem Jahre 1862 verbindet die Zentrumshalbinsel mit dem Stadtteil Bakklandet, der für seine kleinen Holzhäuser bekannt ist. Und wenn man einfach gerade aus läuft, dann führt der Weg zur Festung Kristiansten 🙂
Mit dem Fahrrad den Berg hoch
Ein merkwürdiges Gerät zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich: Fahrrad Trampe – eine Art Aufzug für Fahrräder. Lustig. Viele Menschen versuchen sich daran. Aber man muss wohl Norweger sein um das zu kapieren. Man stellt sich mit einem Fuß auf einen schmalen Streifen Metall, kippt das Fahrrad in einem speziellen Winkel und wird dann langsam nach oben gefahren. Währenddessen muss man natürlich die Balance halten. Sieht lustig aus, scheint aber schwierig zu sein für Nicht-Norweger…
Wir haben kein Fahrrad dabei, daher müssen wir zu Fuß diesen relativ steilen Anstieg hinauf zur Festung Kristiansten laufen.
Oben auf dem Berg
Und das Schönste: Das Wetter klart ganz langsam auf 🙂 Von hier oben haben wir einen sehr schönen Panoramablick auf die Stadt.
Festung Kristiansten
Die Festung liegt auf einem knapp 300 Meter hohen Berg und ist sternenförmig angelegt. Die Anlage wurde im 2. Weltkrieg von der Deutschen Wehrmacht genutzt. Rund um die Festung befindet sich eine herrliche ursprüngliche Blumenwiese. Und eine angenehme Überraschung: Der Eintritt der Festung ist kostenlos 🙂
Die gesamte Festung ist sehr gut erhalten und bietet einen sehr guten Einblick in die damalige Zeit. Hier fanden Exekutionen von norwegischen Widerstandskämpfern statt und die Gefängniszellen lassen uns heute noch erschaudern.
Zeit für eine Pause: In dem innerhalb der Festungsmauern liegenden Cafe suchen wir uns ein schönes Plätzchen, trinken gemütlich einen Kaffee und genießen den inzwischen blauen Himmel. Wir bleiben länger als beabsichtigt. Es ist so schön hier 🙂
Allerdings wollen wir noch etwas von der Stadt sehen und brechen nach knapp 30 Minuten wieder auf und laufen hinunter in das Viertel Bakklandet.
Vorher werfen wir nochmal einen Blick auf die Stadt bei herrlichstem Sonnenschein.
Altstadt Bakklandet
Bakklandet ist für seine kleinen Holzhäuser bekannt, die heute Cafés, Werkstätten und Boutiquen beherbergen. Der Stadtteil entstand im 17. Jahrhundert mit dem Bau der ersten neuen Stadtbrücke, die das Zentrum mit der Festung Kristiansten verband. Heute nennt man diese Brücke Gamle Brygga.
Wir flanieren an zahllosen Cafes und Geschäften vorbei. Dabei stechen uns besonders die auf Pfählen errichteten farbenfrohen Speicherhäusern ins Auge. Klasse.
Wir können uns nicht sattsehen. Langsam führt uns der Weg zurück in die Innenstadt. Auf einem Holzsteg laufen wir direkt am Wasser und freuen uns über den herrlichen Blick auf die Nidelva. Ein traumhafter Spaziergang 🙂
Kaffee und Kuchen im Cafe Bristol
Wieder in der Innenstadt angekommen, dürstet es uns nach einem Kaffee. Vorab haben wir einen Tipp für ein tolles Cafe bekommen. Das Cafe Bristol, das seit fast 80 Jahre schon an der derselben Stelle steht, lädt uns ein eine weitere Pause zu machen. Wir genießen ein tolles Stück Kuchen und einen sehr leckeren Kaffee.
Erwähnenswert wäre an dieser Stelle, wie man hier den Zugang zur Toilette bekommt. Auf dem Bon zur Bestellung steht in der Regel der WIFI Code und der Code zur Toilette. Diese sind hier in Norwegen in der Regel durch Zugangscodes gesichert.
Das ich aber vorher an der Kasse Bescheid geben muss, damit der Zugang freigeschaltet wird – denn nur dann erscheinen die Zahlen auf dem Codeschloss und zeitgleich öffnet sich aber auch schon die Toilettentür… sehr seltsam.
Rückweg zum Schiff
Die Pause tat gut. Frisch gestärkt laufen wir gemütlich zurück zum Schiff. Um halb fünf sind wir zurück und haben noch genügend Zeit, um uns auf das Auslaufen vorzubereiten.
Vom Balkon aus haben wir einen herrlichen Blick auf Munkholmen, einer vorgelagerten Insel, die die Norweger gerne zum Sonnenbaden und Schwimmen nutzen. Im Sommer fährt halbstündlich ein Ausflugsboot dorthin.
Abschied von Trondheim
Das Wetter ist immer noch richtig gut. Wir sitzen in der warmen Sonne auf der Außenterrasse in der Anytime Bar und genießen das wunderschöne Auslaufen aus Trondheim.
Unser Abendprogramm
Heute Abend lassen wir es uns gut gehen: Wir haben einen Tisch im Buffalo Steak House reserviert. Wir lassen uns einen fantastischen Wikingerspieß schmecken. Rinderfilet mit gedünstetem Gemüse und Bratkartoffeln mit einer exquisiten Preiselbeersauce – HAMMER!! Und zum Dessert eine herrliche Crème Brûlée. Perfekt!
Nach diesem guten Essen schauen wir uns die Show im Theatrium an – ABBA! Die Show gefällt uns ausgesprochen gut. Das Publikum singt aus vollem Hals mit und die Stimmung ist grandios!
Taghelle Nacht
Das Wetter passt zum perfekten Tag- es ist immer noch sehr warm und sonnig. Die Sonne scheint heute überhaupt nicht untergehen zu wollen. Wir bleiben bis weit nach elf an Deck und gehen irgendwann dann doch auf die Kabine.
Morgen steht ein halber Hafentag an – Ålesund. Hier haben wir natürlich auch ein Programm vorbereitet. Aber das ist die Geschichte von Morgen 🙂
Gute Nacht