26.09.2016: VISBY (Gotland, Schweden)


Reisenotizen:

Montag, 26.09.2016

Liegezeit: 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Liegeplatz: Berth No. 7
Wetter: sonnig 16 Grad

Nächste Etappe: 274 Seemeilen (414 Kilometer) bis Stockholm


Reisebericht:

Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Visby. Willkommen auf Gotland. Die Nacht war wieder extrem ruhig. Wir schaffen es pünktlich zum Einlaufen in den Hafen von Visby auf Deck 11 zu sein.

Der Tag beginnt

Wir legen unweit der City am Liegeplatz Berth No. 7 an. Von hier aus sind es nur ein paar Minuten Fußweg in die Altstadt. Vorher stärken wir uns erst noch für den Tag Im Calypso Restaurant. Die Sonne strahlt bereits vom Himmel und wir setzen uns nach draußen und genießen das schöne Wetter.

Um halb zehn starten wir unseren Tag in Visby. Die Gangway liegt heute auf Deck 6. Ist quasi direkt um die Ecke zu unserer Kabine 🙂 Nach dem obligatorischen Erinnerungsfoto laufen wir los Richtung Altstadt. Der Weg führt durch das Hafenterminal ein paar hundert Meter durch einen Passagiertunnel am Hafen entlang.

Unser Plan für heute: mit einem Taxi zu den grossen Klippen fahren und danach die Altstadt unsicher zu machen. Sehr schnell müssen wir feststellen, dass es kaum Taxen in Visby gibt. Am Hafen steht kein einziges. Wir haben den ganzen Tag über nur zwei gesehen. Eins stand ohne Fahrer am Strassenrand und beim zweiten Taxi hat der Fahrer mit anderen Schweden diskutiert.  Okay, dann vielleicht das nächste Mal. Scheinbar kann man sich auf Taxis hier nicht verlassen. Kurz überlegen wir spontan ein Fahrrad zu mieten – unweit des Hafens gibt es eine Verleihstation. Aber wir verwerfen dies aufgrund der noch nicht auskurierten Erkältung von Astrid. Also geht’s erst mal zu Fuß auf Erkundungstour.

Alternative: Bimmelbahn

Direkt am Hafen fährt auch eine kleine Bimmelbahn ab. Für 8 Euro p.P fährt diese 25 Minuten außen an der Stadtmauer vorbei. Man kann mit schwedische Kronen (75 SEK/p.P; Stand: Sep 16) oder in Euro bezahlen. Ach ja – Kreditkarte nimmt der Fahrer auch. Aber nicht den nicht Pass oder Personalausweis vergessen! Man kann in Schweden übrigens alles mit Karte bezahlen – aber immer den Pass vorzeigen 🙂 Zur Not tut es auch die AIDA Bordkarte – dafür übernehme ich aber keine Garantie 🙂

Unser Tipp: Fahrt die Tour am Ende des Tages. Dann habt Ihr schon alles innerhalb der Stadtmauer abgelaufen und könnt den Tag wunderbar Revue passieren lassen und noch einmal schöne Eindrücke von der Stadtmauer mitnehmen.

Wir laufen in die Altstadt, legen einen kurzen Stopp an der Tourist Info ein. Hier gibt es tolle Stadtpläne und den ein oder anderen Tipp der sehr netten Schwedin an der Kasse 🙂 Für Astrid kaufen wir hier eine warme Gotland-Mütze, bitte nicht wundern, aber für St. Petersburg haben uns Besatzungsmitglieder Schnee vorhergesagt … Und auf Schnee sind wir nicht wirklich vorbereitet.

Storatorget und St. Katharinen-Ruinen

Jetzt aber los. Wir laufen zur Storatorget dem Hauptplatz von Visby. Hier steht auch die St. Katharinen Kirche, bzw. deren Ruinen… In ganz Visby stehen die Ruinen von vielen Klosterkirchen. Sehr malerisch.

Domkirche zu Visby

Weiter geht’s zu der in der Nähe gelegenen Doms Kyrkan, der Domkirche. Sie ist die größte Kirche in Visby. Sie ist eine der wenigen Kirchen, die nicht im Laufe der Jahrhunderte zerstört worden ist. Sie wirkt von außen groß und imposant.

Wir zünden im Inneren zwei Kerzen für unsere Familien an (10 SEK pro Kerze), halten kurz inne und laufen dann auf unserer Erkundung von Visby an vielen weiteren Ruinen vorbei.

St. Nicholas Kirche

Erwähnenswert ist auf jeden Fall die St Nicholas Ruine. Sie gilt als eine der größten Kirchen Schwedens. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und dann 1515 von den Lübeckern zerstört. Die Lübecker haben im 16 Jahrhundert ziemlich in Gotland gewütet und sehr viele Kirchen kaputt gemacht.

Umrundung der Stadtmauer

Nun wollen wir unbedingt zur Stadtmauer. Sie ist das Besondere an Visby: Die komplette Altstadt ist von der 3 1/2 Kilometer langen, gut erhaltenen Mauer umgeben. Sie wurde ab Mitte des 13. Jahrhunderts zum Schutz der mittelalterlichen Handelsstadt erbaut und gehört heute zu den am besten und auch am vollständigsten erhaltenen Stadtbefestigungen in Europa. Der Bau der Anlage mit den drei dazugehörigen Stadttoren (Söderport, Österport und Norderport) nahm etwa einhundert Jahre in Anspruch. Die Mauer hatte zunächst eine Höhe von sechs Metern und keine weiteren Türme. Erst später wurde die Mauer mit 44 zusätzlichen Wehrtürmen kombiniert.

Wir wandern an der äußeren Mauer entlang. Rund um die Stadtmauer sind sehr schöne, parkähnliche Wanderwege angelegt. Es macht Spaß hier zu laufen. Immer wieder halten wir begeistert inne und schießen sehr viele Fotos. Da hat Astrid nach dem Urlaub wieder viel zu sortieren 🙂

Am Ende werden wir vom nördlichen Stadttor Norderport bis zum südlichen Stadttor Söderport gelaufen sein. Insgesamt laufen wir heute über 11 Kilometer durch die Stadt.

Söderport und Bummeln in der Adelsgatan

Wir machen natürlich auch Pausen. An einem kleinen Platz liegt das Bistro „Torget“. Hier finden wir einen Platz in der Sonne und genießen einen Milchkaffee. In der ganzen Stadt laden unzählige Banken zum Verweilen ein. Das Wetter ist heute aber auch wie dazu gemacht in der Sonne zu sitzen und Visby auf sich wirken zu lassen.

Aber auch das Shoppingherz wird in Visby befriedigt 🙂 Direkt neben dem Söderport liegt die Adelsgatan. Hier liegen rund 50 Geschäfte und warten auf kauffreudige Touristen und Einheimische.

Wieder zurück am Hauptplatz

Unser Weg führt uns wieder zurück zum Storatorget, dem Hauptplatz. Hier legen wir unsere Mittagspause ein.

Unser Tipp: Das Restaurant Plaza! Wir hatten hier einen ganz hervorragenden Cheeseburger von glücklichen Gotland Rindern 🙂 Beilage war ein kleiner Maiskolben und Pommes. Das ganze für schlanke 95 SEK pro Portion. Sind umgerechnet keine 15 Euro. Und wirklich verdammt lecker.

Schlendern durch die Altstadt

Unsere Tour geht weiter an unzähligen Ruinen vorbei. Die St. Laurentius Kirche ist inspiriert von deutscher Architektur, die St. Clemens Kirche wurde wie fast alle Kirchen im 13. Jahrhundert erbaut und im 16. Jahrhundert verlassen. Und in der St Drotten Kirche kann man sogar die Ruinen erklimmen und in den Mauern herum klettern.

Aber Visby hat auch wunderschöne Parks, wie den kleinen botanischen Garten zu bieten. Der ist bekannt für seine Rosenbeete. Klein aber fein. Wir laufen ein Stück durch den Garten und verlassen ihn dann in Höhe des „Liebestores“. Durch dieses Tor hindurch sehen wir schon die Ostsee.

Paradiesische Ostsee

Was für ein Paradies. Ein herrlicher Kiesstrand mit einer feinen Promenade lädt uns zum Flanieren ein.

Das hätte ich jetzt ehrlich gesagt nicht erwartet. Sehr viele Seevögel sitzen in unmittelbarer Nähe des Strandes auf unzähligen großen Steinen und wir sind begeistert von der Schönheit dieser Natur.

Auf der rechten Seite das Meer und auf der linken die Stadtmauer. Die Sonne steht strahlend am Himmel. Unbeschreiblich. Wir laufen an der Promenade zurück Richtung Altstadt.

Am Ende der Promenade wartet der Pulverturm. Der Turm ist 25 Meter hoch und wurde früher sowohl als Wachturm und als Leuchtturm genutzt.

Stadtpark Almendalen

Wir könnten noch am Wasser laufen, entscheiden uns aber für die kleine Parkanlage Almendalen (der Ulmengarten). An einer Stelle haben wir einen fantastischen Blick auf die Altstadt.

Spontan doch noch Bimmelbahn

Wir sind wieder in Richtung Schiff unterwegs. Wie es der Zufall will ist die Bimmelbahn an Ihrer Haltestelle abfahrbereit und wir entscheiden uns spontan mit zu fahren. Uns tun die Füße weh und da kommt es uns gerade recht ein wenig durch die Gegend gefahren zu werden 🙂

Die beschauliche Fahrt dauert 25 Minuten und führt an der gesamten äußeren Stadtmauer entlang. Das ist ein sehr schöner Abschluss eines tollen Tages in Visby.

Abschied von Visby

Wir laufen zum Schiff und ruhen uns erstmal auf der Kabine ein wenig aus. Um 18:00 Uhr legen wir ab und da wollen wir natürlich rechtzeitig an Deck sein 🙂

Mit einem leckeren Lillet Wild Berry suchen wir uns ein Plätzchen zum Auslaufen an der Anytime Bar und chillen in den letzten Sonnenstrahlen des Tages bevor die Sonne in der Ostsee versinkt.

Wir schauen im Markt Restaurant vorbei, hier gilt heute das Motto „Skandinavien“. Sehr viel Fisch. Lecker. Astrid wird sofort als Fernsehstar erkannt, kaum das wir sitzen. „Sie kenn ich doch irgend woher …“ Natürlich haben wir unsere Autogrammkarten griffbereit 🙂

Sturmwarnung für Mariehamn

Und dann die Überraschung: Während des Essen spricht auf einmal der Kapitän völlig unerwartet zu uns: „Aufgrund einer Sturmwarnung und starken Winden in Mariehamn werden wir nicht in Mariehamn anlegen, sondern ändern die Route! Unser neuer Hafen wird Helsinki. Wir verlegen den Seetag auf Mittwoch und legen abends um 18:00 Uhr in Helsinki an und fahren am nächsten Abend um 18:00 Uhr weiter nach St. Petersburg. Ende der Durchsage.“

Oh Mann und wir haben uns so auf diese Insel gefreut. Ist aber nun mal nicht zu ändern.  Die Sicherheit geht vor und AIDA und der Kapitän entscheiden so etwas nicht leichtfertig. Bisher sah das Wetter eigentlich gar nicht nach Sturm aus. Aber scheinbar wird sich das noch ändern … Na, dann schauen wir mal was wir dann so machen in Helsinki.

Abendprogramm auf dem Schiff

Bis zum nächsten Abendprogrammpunkt, dem „Lord Patrick Boulevard“, haben wir noch Zeit. Was bietet sich auf einem Aida Schiff zu diesem Zeitpunkt an? Genau AIDA Aktiv Bingo. Normalerweise ist das auch sehr lustig – heute aber irgendwie so gar nicht. Die beiden Gastgeber sind eher lustlos bei der Sache und auch die Mitspieler sind nicht das Gelbe vom Ei. Also verliere ich nicht viele Worte darüber. Schade, was haben wir schon für tolle Abende beim Bingo erlebt.

Dafür ist jetzt der Zeitpunkt für den erste Boulevard unseres Entertainmentmanagers Lord Patrick. Auf den größeren Schiffen auch als Prime Time bekannt. Heute hat Lord Patrick zwei Gäste und startet mit einem kleinen Quiz über Pippi Langstrumpf.

Und ob ihr es glaubt oder nicht. Ich kassiere drei !!! Getränke Gutscheine.

Den einen für den Namen der Schauspielerin die Pippi gespielt hat, und die anderen beiden für den vollständigen Namen von Pippi Lotta Viktualia Holgadina Pfefferminza Efraims Tochter Langstrumpf. Da hat nicht nur Astrid komisch aus der Wäsche geschaut. Na denn mal Prost 🙂

Den dann auftretenden Gastkünstler Nepo Fitz hatte ich so gar nicht auf der Karte. Der war mal nur gut. Was haben wir gelacht!

Eine Mischung aus Gesang, Schauspiel, Comedy. Richtig genial. Der macht noch einmal eine Show auf dieser Reise. Da gehen wir auf jeden Fall hin.

Zum Abschluss des tollen, erlebnisreichen Tages, buchen Astrid und ich spontan an der Rezeption  (vielen Dank Rommy) für morgen früh ein Special Frühstück an der Ocean Bar – zur Fahrt durch die Schären von Stockholm.

Aber das ist die Geschichte von morgen. „smiley“

Gute Nacht

 

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