11.06.2017: PORTOFERRAIO (Elba/Italien)

Reisenotizen:

Sonntag, 11.06.2017

Liegezeit: 08:00 Uhr- 19:30 Uhr auf Reede (letztes Tenderboot 18:30 Uhr)
Liegeplatz: auf Reede

Wetter: sonnig 26 Grad

Nächste Etappe: 105 Seemeilen ( 195 Kilometer) bis La Spezia/ Italien


Reisebericht:

Ahoi Ahoi und Hallo 🙂

Die Sonne strahlt und vor uns liegt Elba. Die italienische Insel ist besonders wegen Napoleon bekannt, der hier 1814 bis 1815 im Exil lebte. Bei herrlichem Sonnenschein werfen wir in der Bucht vor Portoferraio Anker.

Hier auf Elba haben wir uns für heute bereits im Vorfeld einen Mietwagen bei TWN Rent reserviert. Die Tenderkarten haben wir uns schon gestern besorgt. Und so können wir um 8:15 Uhr mit dem Tenderboot hinüber an Land.

Tender-Überfahrt nach Portoferraio

Das Tendern funktioniert wirklich wunderbar. Perfekt organisiert – aufgrund der Bord-Durchsage haben wir keine Wartezeiten. Wir können direkt aufsteigen. Auf der Fähre haben ca. 400 Passagiere Platz, allerdings sind nicht alle Plätze belegt. Haben etwa nicht genügend Leute für diese Fahrt eine Tenderkarte abgeholt? Na hoffentlich klappt das dann auch mit den folgenden Tendern …

Die Fahrt dauert nur 10 Minuten. Wir sitzen auf dem Aussendeck und der Blick auf Portoferraio ist einfach wunderschön.

Bis alle Passagiere an Bord des Tenders und in Portoferraio wieder von Bord sind… das dauert. Darum wollten wir möglichst früh an Bord eines Tenders. Das haben wir geschafft und sind schon um kurz nach neun an unserer Mietwagenstation.

Inselrundfahrt mit dem Mietwagen

Vom Anleger aus sind es keine 500 Meter nach links, einmal um die Ecke biegen und in der hintersten Ecke ist unsere Mietwagenstation. Wir buchen für 10 Euro noch eine Versicherung dazu und zahlen insgesamt 75 Euro für den ganzen Tag – dazu werden am Ende des Tages noch 15 Euro Tank Geld kommen.

Wir bekommen einen weißen Fiat Panda – 53.063 Kilometer gelaufen. Passt perfekt. Auf solchen Inseln sind kleine wendige Autos in der Regel besser als große Wagen. Hier sprechen wir aus Erfahrung. Und bei dem Panda passt das Preis-/Leistungsverhältnis.

Wir starten um viertel nach neun mit unserer Inselrundfahrt. Erst einmal wieder an Gangschaltung gewöhnen. Zu Hause fahre ich Automatik. Null Problemo. Gut, dann suchen wir uns mal den Weg raus aus der Stadt. Gelingt auch. Für den Rückweg merken wir uns schon mal die Tankstellen, die auf dem Weg liegen. Dann müssen wir nachher nicht suchen 🙂

Napoleons Sommerresidenz

Wir fahren ein paar Kilometer aus der Stadt heraus in Richtung Procchio. Nach knapp 2 Kilometern biegen wir in Richtung San Martiano ab. Dort liegt Napoleons Sommerresidenz. Wenn wir schon auf Elba sind, wollen wir wenigstens einmal etwas von Napoleon mitbekommen. Kurz vor der Residenz liegt auf der linken Seite ein relativ großer Parkplatz. Kosten: 3,50 Euro. Diese sind gut investiert, weitere Parkplätze gibt es nicht. Hinter dem Parkplatz liegt eine Ladenzeile mit Souvenirshops und Café und auf der rechten Seite ein sehr schön gelegenes Hotel.

Wir laufen eine schöne Allee hinauf, folgen den Hinweisschildern zur Kasse und zahlen 5 Euro Eintritt. Für 8 Euro gäbe es ein Kombiticket mit dem Palast in Porteferraio. Das schenken wir uns. Schaffen wir heute eh nicht mehr.

Die Residenz ist landschaftlich schön gelegen inmitten von wunderschönen Wäldern. Han hat einen tollen Blick ins Tal bis nach Portoferraio.

Im Inneren des Gebäude sind die Zimmer größtenteils so erhalten wie zu Napoleons Zeiten. Ganz nett.

Allzu lange halten wir uns hier nicht auf. Wir haben noch einiges vor.

Pause am Strand

Unser nächstes Ziel Scaglieri ist knapp 15 Minuten entfernt. Hier legen wir eine kurze Pause ein. Das hat zweierlei Gründe 🙂 Zum einen ist hier ein fantastischer Strand und zum zweiten – es gibt kaum Parkplätze. Also nutzen wir am Ende der Straße den Parkplatz vom Restaurant Da Luciano. Wir trinken einen leckeren Cappuccino, genießen den fantastischen Ausblick auf das Meer und können kostenlos parken. Und wer jetzt glaubt, die fantastische Lage lässt sich der Inhaber teuer bezahlen… weit gefehlt. Für den sehr guten Cappuccino 2 Euro und für die 0,3 Cola Light 3 Euro. Sehr human 🙂 So sollte eine Pause sein…

Kleiner Tipp: Ein ganzer Tag parken für den Strand in Scaglieri kostet auf den Parkplätzen 22 Euro!!! Daher stehen viele Autos an den Straßenrändern und es kann sehr eng werden beim Rangieren.

Elbas Bergwelt

Jetzt lockt uns die Bergwelt und das Bergdorf Poggio. Der Weg führt über sehr viele Serpentinen und immer wieder halten wir für kurze Fotostopps an :)) Der Blick auf die Küste ist einfach zu schön!

Nach 45 Minuten und knapp 17 Kilometern kommen wir im Bergdorf Poggio an. Schon von weitem sehen wir das kleine Dorf , wie es auf einer Bergkuppe thront. Wir finden direkt am Ortseingang einen Parkplatz.

In Poggio leben 250 Einwohner und das Dorf gefällt uns richtig gut. Wir laufen durch die Gassen und sind immer wieder begeistert. Die schmalen Gassen und die hübschen Häuser lassen uns immer wieder zum Fotoapparat greifen. In Poggio ist die Zeit stehen geblieben 🙂

Napoleons Quellwasser

Ein Highlight gibt es hier noch: Am Ortsausgang bzw. Eingang (je nachdem von wo man kommt – in unserem Fall Ortsausgang :-)) ist in einer Kurve eine Quelle mit frischen napolitanischem Wasser. Hier füllt sich die Bevölkerung kostenlos das beste Wasser Elbas ab, welches in den Geschäften auf der Insel teuer verkauft wird. Wir machen uns auch eine Flasche voll und sehen staunend zu wie die Einwohner Kanisterweise das Wasser abfüllen. Es schmeckt wirklich gut und ist herrlich kalt.

Der Süden von Elba

Uns zieht es wieder ins Tal und in den Süden von Elba. Und nach weiteren 17 Kilometern und vielen Serpentinen kommen wir nach Marina di Campo. Ein Badeort mit einem sehr schönen Strand. Hier legen wir unsere Mittagspause ein. Unweit der Promenade finden wir einen Parkplatz und parken für einen Euro die Stunde. Kniffelig: Am Parkautomaten muss man das Auto-Kennzeichen eingeben, das geparkt wird. In unserem Fall wäre das unser Mietwagen gewesen …. Ohne Nachzudenken und aus Gewohnheit haben wir hier einfach unser Dortmunder Kennzeichen eingetippt 😉 Wir hatten aber Glück, ist keinem aufgefallen 🙂

Wir finden ein nettes Lokal in der Nähe des Strandes. Café Baobab – leckere Pasta und ein schattiges Plätzchen – perfekt. Und auch nicht überteuert. Die Gerichte liegen zwischen 6 und 10 Euro. Wir schlendern langsam zurück zum Auto. Wir haben Sonntag, daher haben die meisten Geschäfte geschlossen, trotzdem gefällt es und hier richtig gut.

Weiter über die südliche Küstenstraße

Jetzt rufen wieder die Serpentinen und das Bergdorf Capoliveri. Knapp 23 Kilometer von Marina di Campo entfernt thront das Dorf auf einem Berg und begrüßt uns mit einer ganz tollen Kulisse. Der Blick über die Dächer und die bunten Häuser ist sehr beeindruckend!

Super Aussicht und das Dorf mit seinen Pflastersteinen und typischen toskanischen Häusern begeistert uns total – gerne würden wir hier auch wieder länger bleiben.

Hier ist wirklich die Zeit stehen geblieben. Idyllisch ohne Ende!

Wir müssen langsam zurück nach Portoferraio. Der letzter Tender geht um 18:30 Uhr und wir wollen gerne den um 17:30 Uhr erwischen. Tanken und Auto abgeben müssen wir auch noch. Also zurück zum Hafen 🙂

Auf der Rückfahrt haben wir kurz vor Portoferraio einen grandiosen Blick auf unsere AIDAaura.

Erlebnis Tankstelle

So, jetzt kommt das Erlebnis Tankstelle: Sonntags sind irgendwie alle Tankstellen auf Elba nicht besetzt und das Tanken erfolgt über italienisch sprechende Tankautomaten. Irgendwie bekommen wir heraus: Erst den Geldschein einschieben (oder die Kreditkarte), dann die Nummer der Säule eintippen, danach zur Säule gehen und Benzin läuft… Kann sein, dass das auch bei uns so ist. Ich habe jedenfalls noch nie an einem Tankautomaten getankt und bin stolz es geschafft zu haben 🙂 Okay, wir hatten Hilfe von einem anderen Paar, die zufällig auch an der Tanke waren und die wir vom Schiff kennen. Manchmal ist die Welt klein 🙂

Wir sind heute knapp 100 Kilometer gefahren und finden Elba fantastisch. Gerne kommen wir nach Elba zurück.

Hier unsere komplette Route:

Wieder in Portoferraio

Die Rückgabe des Mietwagens erfolgt problemlos und wir laufen die Promenade entlang zurück zur Tenderanlegestelle. Gleichzeitig sind wir auf der Suche nach der kleinen Touristen-Bimmelbahn, die wir am frühen Morgen gesehen haben. An der Tenderanlegestelle fragt Astrid nach, wann das letzte Tenderboot abgelegt hat. Da die Tender stündlich fahren, können wir uns nun ausrechnen das das Boot in etwa einer dreiviertel stunde wieder hier sein muss.

Mit dem Portoferraio Express durch den Ort

Das sollte doch für eine kleine Bimmelbahn-Tour reichen… Wir haben Glück und nach einer kleinen Sucherei werden wir ein paar hundert Meter weiter fündig. An der Stadtmauer zur Altstadt ist ein Parkplatz und dort ist die Haltestelle der Bimmelbahn. Für 5 Euro fahren wir knapp 20 Minuten durch den Hafenort.

Der Weg führt nur kurz durch die Altstadt, ansonsten eher um Portoferraio herum. Leider geht die Fahrt nicht hoch zum Kastell.

Ein schöner Punkt der Bimmelbahn-Route führt zum alten Hafen. Hier ist die Aussicht auf die Altstadt von Portoferraio wirklich wunderschön.

Fazit: Die Bimmelbahn-Fahrt ist ganz nett, muss man aber nicht unbedingt machen… Als Zeitvertreib bis zum nächsten Tender aber okay. Gerade rechtzeitig schaffen wir es auf das Tenderboot. Die Fahrt dauert wieder nur 10 Minuten bis zur AIDAaura.

Wieder zurück an Bord

Jetzt haben wir ein paar Minuten zum durchschnaufen. 19:30 Uhr laufen wir aus und danach dürfen wir schon zu unserer Sternstunde.

Auf dem Pooldeck findet bis kurz vor dem Ablegen noch das allseits beliebte Offiziersshaken statt. Dort mixen die Offiziere der AIDA für uns Passagiere Cocktails. Diese Cocktails werden dann für kleines Geld verkauft. Die alkoholfreie Variante kostet 2,95 Euro; die mit Alkohol von 3,50 Euro bis 3,95 Euro. Ich nehme den Sunrise (alkoholfrei) und Astrid einen Bandito (mit Alkohol) – beide sehr lecker!

Highlight: Die Sternstunde

Kurz nach dem Auslaufen gehen wir dann ins Rossi…nein das nennt sich ja jetzt Selection Restaurant: Neues Konzept, neuer Name – gleiches gutes Essen 🙂
Wir bekommen ein hammermäßiges österreichisches Menü kredenzt. Die Generalmanagerin Silvia Fürst ist dabei, der Hotel Manager Tom hilft servieren und unsere vier anderen Passagier am Tisch sind total nett. Ein Pärchen aus Passau, das andere Pärchen aus Köln. Nachdem das Eis gebrochen ist und wir uns über die Erfahrungen des Tages ausgetauscht haben sind wir ein ziemlich lustiger Tisch.

Das Essen ist einfach HAMMER!!! – fast so gut wie von meiner Schwiegermutter!!!
Der Digestif mündet in einem wahren Alkoholrausch 🙂 Das „Schnapsitaxi“ dreht immer wieder seine Runde und nach dem österreichischen Motto des Abend trinken wir weißen Mozartlikör und dunklen Mozartlikör – super lecker. Der Abend wird lang und wir haben viel Spaß. Um kurz vor halb zwölf sind wir erst wieder auf der Kabine. Und das, obwohl wir morgen schon vor dem Aufstehen an Deck sein wollen um das Einlaufen in La Spezia mitzuerleben …

Aber das ist die Geschichte von morgen 🙂

 

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