02.12.2017: PORT LOUIS (Mauritius)

Reisenotizen:

Samstag, 02.12.2017

Liegezeit:  Bis 22:00 Uhr
Liegeplatz: Christian Decotter Cruise Terminal

Wetter: Sonnig, 29 Grad
Zeitverschiebung: plus 3 Stunden

Unser heutiger Tag: Ankunft auf Mauritius. Am Nachmittag Taxitour in den Norden mit Botanischem Garten „Pamplemousse Garden“, Cap Malheureux und Caudan Waterfront in Port Louis.

Nächste Etappe: 954 Seemeilen (1.767 Kilometer) bis Port Victoria, Mahé/Seychellen


Reisebericht:

Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Port Louis 🙂 Was für eine Nacht… Wir landen um 7:30 Uhr und sind total geschlaucht. Und ohne zu viel zu verraten: Der Tag wird anstrengend und uns steht eine unangenehme Erfahrung bevor …

Nach einer durchwachten Nacht im Flugzeug landen wir bei sonnigen 28 Grad auf Mauritius. Für die Einreiseprozedur benötigen wir knapp eine Stunde. Unsere Koffer warten inzwischen auf uns – dachten wir. Einen Koffer sehe ich sofort, der andere kommt und kommt einfach nicht. Irgendwann bleibt das Gepäckband stehen und ein Mitarbeiter ruft: „Finished“. Panik! Unser Koffer bleibt verschwunden. Aber nicht nur unserer: Mit uns verfallen noch rund 20 andere AIDA-Fahrer in Hektik! Deren Koffer sind auf dem Weg nach Mauritius ebenfalls verschwunden.

Wo ist unser Koffer?

Unser Koffer ist weg – das ist für uns neu. Bei unseren vielen Reisen ist uns das noch nicht passiert. Was jetzt? Wir trotten erstmal mit den anderen AIDA-Fahrern zum Lost & Found-Schalter. Eine einzelne Dame kümmert sich hier um die aufgeregten Koffer-Vermisser. Alle reden wie wild auf sie ein. Oh je, da sehe ich schwarz. Das kann dauern … Irgendwann sind wir auch an der Reihe und füllen die Vermisstenanzeige aus. Alle möglichen Daten werden abgefragt, vom Ausweis bis zu langen Nummern von der Bordkarte. Na ja, lieber zu viel drauf schreiben als zu wenig. Wir erhalten einen Ausdruck davon und das war’s. Nun bleibt uns nicht mehr viel übrig als nur mit einem Koffer zur AIDA zu fahren. Mit einem komischen Gefühl im Bauch 😦

Zum Glück haben wir wenigstens einen Koffer. Da haben wir beide ein paar Kleidungsstücke zum Anziehen. Guter Tipp: Seit jeher packt Astrid die Koffer gemischt. Für jeden etwas. Das hat sich nun bewährt 🙂 Nichts desto trotz – ein perfekter Urlaub beginnt anders…

Endlich an Bord von AIDA

Stark verspätet kommen wir gegen 11:30 Uhr endlich an der AIDAaura an. Der Transfer vom Flughafen quer über die Insel hat ungefähr 45 Minuten gedauert. Das Einchecken geht schnell, aber leider ist unsere Kabine noch nicht bezugsfertig.  Jetzt aber erst mal raus aus den warmen Klamotten. Wir ziehen uns in einer Toilette um, im Handgepäck haben wir kurze Hosen und leichte T-Shirts. Unser Handgepäck können wir im Fitnessbereich auf Deck 9 lagern.

Der Norden von Mauritius

Und Ihr kennt uns: Wir haben einen Tagesplan und den ziehen wir – wenn auch etwas verspätet – gnadenlos durch. Wegen dem fehlenden Koffer bleibt ein leicht deprimiertes Gefühl: Mehr als warten können wir nicht. Und da können wir uns in der „Wartezeit“ genauso gut Mauritius ansehen 🙂

Im Vorfeld haben wir uns die Dienste von Sham gesichert. Er spricht super Deutsch und ist gleichzeitig auch Reiseführer. Wir haben vereinbart, dass wir uns melden sobald wir an Bord sind. Durch das ganze Chaos sind wir viel später dran als erwartet und er hatte schon befürchtet, wir hätten ihn versetzt. Wir doch nicht 🙂

Für 13:00 Uhr vereinbaren wir die Abholung vor dem Schiff. Sham ist pünktlich und brennt darauf uns endlich was von seiner Heimat zu zeigen. Wir fahren mit ihm in den Norden der Insel. Unser Ziel: Der botanische Garten Pampelmousse Garden, dann vorbei an Grand Baie zum Cap Malheureux, dem nördlichsten Punkt der Insel.

Pampelmousse Garden – im Palmengarten 🙂

Unser Ziel liegt rund 8 Kilometer nördlich von Port Louis. Nach rund 15 Minuten Fahrt kommen wir am Botanischen Garten an. Sham ist der perfekte Guide. Er legt für uns den Eintrittspreis in Rupien aus – wir hatten ja aufgrund des Koffer-Desasters noch keine Zeit Geld zu wechseln. Ehrlich gesagt, haben wir das vollkommen vergessen … Aber kein Problem für Sham. Wir können ihm nachher den Gegenwert in Euro geben 🙂

Der Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden – so heißt der Pamplemousses Botanical Garden offiziell – ist über 300 Jahre alt und damit der älteste Botanische Garten der Südlichen Hemisphäre. Er umfasst eine Fläche von etwa 37 Hektar.

Sham führt uns durch den Garten und erklärt uns alle möglichen Pflanzenarten. Er zeigt uns die natürliche Apotheke des Parks … Salbei, Zimt, … und alle möglichen Palmen-Arten.

Hauptattraktion des botanischen Gartens sind die 85 verschiedenen Palmen-Arten aus den verschiedensten Ecken der Welt. Aber auch andere einheimische Pflanzenarten wachsen hier. Alles ist überdimensional groß 🙂 Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus!

Amazonas-Riesenseerose und Indischer Lotos

Ende der 1930er Jahre wurde in der Mitte des Parks ein rechteckiger Teich für Riesenseerosen – der Victoria amazonica – angelegt. Auf die riesigen Blättern kann man angeblich sogar ein Kleinkind setzen, ohne dass es untergeht. Die Blüte lebt nur zwei Tage und verändert ihre Farbe von weiß (am ersten Tag am Morgen) zu rosafarben (am Abend des zweiten Tages), bevor sie stirbt.

Direkt daneben liegt ein weiterer Teich. Hier wachsen unzählige Indische Lotosblumen. Sham zeigt uns den Lotoseffekt, indem er Wasser auf ein Blatt schüttet. Das Besondere an den Blättern des Lotos ist, dass sie flüssigkeitsabweisend sind. Das Wasser perlt einfach ab! Dadurch bleiben die Blätter stets sauber 🙂

Und zum Schluss noch ein kleines Highlight – ein Gehege mit Riesenschildkröten 🙂 Staunend betrachten wir die riesigen Tiere, die gemütlich ihrem Tagewerk nachgehen 🙂

Insgesamt laufen wir fast 1 1/2 Stunden durch den wunderschön angelegten Garten. Es war schön, aber der Weg war weit und wir sind ganz schön erledigt. Inzwischen sind wir rund 30 Stunden auf den Beinen.

Eine kleine Pause

Das haben wir uns nach dem Spaziergang im Garten verdient! Wir legen eine kleine Pause in einem in einer Seitensstraße gelegenen Lokal ein. Die Pause nutzen wir doch sehr gerne. Trotz der schattenspendenen Palmen ist es ganz schön heiß und der Jetlag hängt uns noch nach.

Wir essen eine lokale Spezialität: Hähnchen mit Ingwer, Reis und lokalem Gemüse (schmeckt wie eine Mischung aus Kohlrabi und Kartoffel) und trinken dazu einen frisch gepressten Exotik-Saft. Das weckt die Lebensgeister auf. Gerne nimmt das Lokal bei Bezahlung unsere Euro 🙂

Die Pause tut wirklich gut und frisch erholt gehen wir in die zweite Etappe.

Cap Malheureux – der nördlichste Punkt der Insel

Die Fahrt geht weiter über die Küstenstraße Richtung Norden. Sham redet die ganze Zeit und wir dösen ein wenig weg. Wir fahren durch das Touristenzentrum Grand Baie. Hier gibt es sehr schöne Strände mit abendlicher Partymeile 🙂 Dann erreichen wir das Cap Malheureux – den nördlichsten Punkt der Insel.

Wunderschön am Wasser gelegenen liegt eine kleine Kirche – die Chapelle Notre-Dame-Auxiliatrice. Eingerahmt von wunderschönen Flammenbäumen steht diese berühmte rot überdachte Kirche sehr idyllisch an einem Strand des Cap Maleheureux.

Wir stehen am nördlichsten Punkt und vor uns liegen im Meer verteilt 5 unbewohnte Inseln – was für ein Panorama.

Zurück nach Port Louis

Wir machen uns auf den Weg zurück nach Port Louis. Dort möchten wir uns noch Fort Adelaide anschauen. Von hier hat man eine herrliche Aussicht auf Port Louis, die Küste und das Landesinnere.

Der Verkehr nimmt kurz vor Port Louis rasant zu. Überall auf dem Weg sind die Zufahrten zum Fort gesperrt. In unmittelbarer Nähe liegt die Pfrederennbahn und die örtliche Polizei hat alle Zufahrten blockiert. Sham gibt alles – leider finden wir keinen Schleichweg hoch zum Fort. Schade. Wir brechen unser Vorhaben ab und fahren zurück Richtung Hafen.

Schnelles Sightseeing in der Caudan Waterfront

Ich freue mich schon auf das Schiff, aber da hat Astrid die Idee noch einen kurzen Abstecher zur Caudan Waterfront – der Shoppingmeile in Port Louis – zu machen. Dort gibt es eine ganz bestimmte Straße, in der aufgespannte Regenschirme in der Luft hängen. Die wollen wir sehen 🙂

Okay, das kriegen wir auch noch hin. Sham setzt uns ab und wir vereinbaren eine halbe Stunde später wieder einen Treffpunkt.

Hier steppt der Bär und es ist eine ganze Menge los. Wir finden die Straße auf Anhieb und machen unsere obligatorischen Fotos.

Wir geniessen noch etwas das super entspannte Flair und freuen uns auf unsere Rückkehr in knapp zwei Wochen. Hier werden wir gewiss noch etwas Zeit verbringen 🙂

Jetzt aber zurück zum Schiff. Sham holt uns überpünktlich ab und fährt knapp 5 Minuten zum Hafen. Wir zahlen die vorher vereinbarten 100 Euro und verabschieden uns herzlich von unserem Guide.

Sham ist sehr zu empfehlen. Die Kontaktaufnahme ist super einfach – er antwortet auf Deutsch und ist sehr zuverlässig. Wer von Euch einmal nach Mauritius kommen sollte, dem legen wir Sham ans Herz. Hier seine Kontaktdaten: bungalowholiday@hotmail.com

Willkommen auf AIDAaura

Jetzt stehen wir um kurz vor sechs vor unserer zweiten Heimat und freuen uns auf die Kabine. Blöderweise kommen jetzt auch die Gedanken an unseren verloren gegangenen Koffer wieder 😦

Wir laufen aufs Schiff und haben die leise Hoffnung, dass unser Koffer vor unserer Kabine steht. Doch leider nein 😦 Na ja, ist auch nicht wirklich zu erwarten gewesen… Ob der heute noch kommt?

Wir freuen uns jetzt auf eine kurze Pause. An unserer Kabinentür hängt eine Mitteilung – etwas Neues von unserem Koffer? Leider nein. Es ist eine Mitteilung von AIDA, dass unser Ausflug „Praslin und La Digue“ auf den Seychellen erneut verschoben worden ist… auf den ursprünglich gebuchten Tag am 5.12. Das ist jetzt nicht ihr Ernst! Das hat uns gerade noch gefehlt. Das wirft unsere Ausflugs-Planung komplett über den Haufen. Vielleicht in einer anderen Situation hätten wir das gelassen hingenommen… wir sind mehr als 36 Stunden ohne Schlaf, ein Koffer fehlt und jetzt so etwas.

Wollen die uns veralbern? Wir gehen zuerst einmal unter die Dusche und danach wollen wir zur Reiseberatung: Dampf ablassen.

Ich versuche unsere Freunde Bjön und Diana zu erreichen. Die beiden haben den gleichen Ausflug gebucht und vielleicht wissen die schon etwas mehr. Sie sind mit einer anderen Maschine angekommen und haben den Nachmittag auf dem Schiff verbracht.

Astrid ist gerade unter der Dusche, da klingelt das Telefon – Björn ist dran. Sie sind gerade bei der Reiseberatung und haben alles geregelt. Der Ausflug findet wieder am 6.12. statt. Na, Gott sei Dank- alles geklärt. Wir sind beruhigt uns können uns endlich etwas hinlegen und Schlaf nachholen.

Wir stellen den Wecker um halb acht. Um acht gehen wir kurz ins Marktrestaurant, stärken uns und gehen dann wieder auf die Kabine. Fertig machen für die Seenotrettungsübung um viertel nach neun.

Auf zur Seenotrettungsübung

Die eifrigen Leser unseres Blocks kennen die Prozedur. Bei der SNRÜ handelt es sich um die einzige Pflichtveranstaltung an Bord. Jeder Passagier muss daran teilnehmen. Wir laufen nach dem Generalalarm (7 x kurz, 1 x lang) zu unserer Muster Station. Das ist der Platz, an dem wir uns bei einem eventuellem Notfall einfinden müssen – diesmal Station B. Direkt vor der Rezeption.

Aber halt, es gibt eine tatsächlich eine Neuigkeit: Bisher wurden die Kabinennummer händisch erfasst und verglichen. Heute werden die Bordkarten von jedem eingesacannt und elektronisch erfasst. Das beschleunigt das Prozedere doch erheblich.

Wir bekommen sogar ein Lob vom Kapitän, der uns den schnellsten „Drill“ seiner Laufbahn bescheinigt. Schon nach insgesamt 19 Minuten heisst es: „Die Übung ist beendet, alle Signale haben wieder Ihre volle Wirkung!“

Abschied von Port Louis

Jetzt treffen wir uns auch endlich mit Björn und Diana an Deck. Ein grosses Hallo und wir nehmen gerne die zwei Sekt die Björn für uns schon ergattert hat. Wir warten auf das Ablegen und geniessen die abendliche Ausfahrt bei immer noch mehr als 25 Grad: Sail away – Leinen los und auf eine wundervolle Tour im indischen Ozean 8)

Am Ende unserer 14-tägigen Reise werden wir wieder für zwei Tage in Port Louis anlegen. Wir freuen uns schon darauf diese wunderschöne Insel näher zu erkunden. Aber morgen haben wir erstmal unseren ersten Seetag auf dem Weg zu dem Traumziel Seychellen. Aber das ist die Geschichte von Morgen. Gute Nacht 🙂

 

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