Reisenotizen:
Samstag, 11.07.2015
Liegezeit: Seit 10.07., overnight; bis 20:00 Uhr
Liegeplatz: Pier No. 7
Wetter: bewölkt 20 Grad
Nächste Etappe: 175 Seemeilen (324Kilometer) bis Helsinki
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen. Heute sind wir den zweiten Tag in St. Petersburg unterwegs. Es regnet… wie blöd.
Na ja. Starten wir erst mal mit einem Frühstück im Buffalo Steak House 🙂 Dann sehen wir weiter.
Nikolaikirche
Auch heute haben wir einen Ausflug bei Sergej (www.Petersburg-hautnah.com) gebucht. Pünktlich um 10:00 Uhr werden wir von Svetlana und Alexej vor dem Hafenterminal erwartet. Svetlana schlägt vor, wegen des schlechten Wetters den Tagesablauf etwas abzuändern und erst mit der Innenbesichtigung einer Kirche zu starten. In der russisch-orthodoxen Nikolaikirche findet gerade ein Gottesdienst statt. Der Chor im Hintergrund ist klasse.
Was uns gar nicht gefällt, wie sich manche Besucher in einer Kirche benehmen. Kein Respekt vor dem Gottesdienst und den Einheimischen. Rennen ungeniert rum, quatschen und lachen laut, fotografieren ohne Rücksicht auf andere Menschen. Unglaublich…
Stadtrundfahrt
Weiter geht’s in die Innenstadt von St. Petersburg. Unsere Reiseleiterin Svetlana spricht wirklich super Deutsch und berichtet über Land und Leute. Einen kurzen Stopp mit Aufenthalt haben wir am Palastplatz – vor der Eremitage. Ein riesiger beeindruckender Platz!
Blutkirche – ein Highlight!
Wir fahren weiter zur berühmten Blutkirche. Gestern haben wir diese Kirche schon von aussen gesehen. Heute kommen wir auch endlich hinein.
Ein bisschen zur Geschichte: Die Auferstehungskirche – auch als Blutkirche oder Erlöserkirche bekannt – ist eine Kathedrale in der Nähe der Haupteinkaufsstrasse Newski- Prospekt. Erbaut wurde die Blutkirche 1883 bis 1912 genau an der der Stelle, an der Alexander II. einem Attentat zum Opfer fiel.
Im Inneren der Blutkirche
Einfach unglaublich. Die Kirche ist von oben bis unten mit Mosaiken bestückt. Der Boden, die Decke, die Wände und Säulen – alles funkelt und strahlt. Hammer!!! Vieles ist in Gold gehalten. So etwas haben wir noch nicht gesehen. Die Kirche, die nicht mehr als solche genutzt wird, ist erst seit 1997 wieder für die Öffentlichkeit zugängig. Davor wurde sie 27 Jahre!!! renoviert.
Wir sind total begeistert! Irgendwann müssen wir uns wieder von dieser Pracht trennen und gehen zum Ausgang. Leider regnet es immer noch. Aber wir halten es ganz nach dem Leitspruch von Svetlana: Heute haben wir kein schlechtes Wetter, wir sehen nur unterschiedliche Grauschattierungen. Es gibt über 100…
Peterhof – das russische Versailles
Es hilft ja nix, wir fahren weiter zu unserem Top Hot Spot für heute: Zum Peterhof. Der Peterhof hat auch den Beinamen „russisches Versailles“. Die Palastanlage liegt ca. 30 Kilometer außerhalb St. Petersburg und gehört seit 1990 zum UNESCO Weltkulturerbe. Das große Highlight ist hier der Schlosspark mit seinen Fontänen und Skulpturen.
Bei schönem Wetter ist es hier bestimmt hammermäßig. Aber auch im Regen hat die Anlage etwas Erhabenes. Wir haben 60 Minuten Aufenthalt. Der Einlass in den Park verzögert sich, einige Mitreisende müssen erst eine Biopause einlegen und es dauert ca. 20 Minuten bis alle wieder bei der Gruppe sind 😦
Der Blick von der großen Kaskade auf den Park, den Kanal und die Ostsee ist einfach grandios. Die gesamte Parkanlage ist geprägt von den mehr als 150 Fontänen die ausschließlich durch das natürliche Gefälle funktionieren.
Langsam steigen wir die Treppen neben der großen Kaskade hinunter und staunen über die Pracht der Kaskade mit den Fontänen. Es hat jetzt Gott sei Dank aufgehört zu regnen. Wir spazieren 60 Minuten durch den Park und erhalten eine ungefähre Vorstellung wie schön es bei Sonnenschein hier sein kann. Es gibt viele Spaß-Fontänen, die ganz plötzlich Wasser spucken 🙂 Total lustig! Besonders wenn andere sich erschrecken und nass werden.
Wir fahren die 30 Kilometer zurück in die Innenstadt und halten an einem russischen Cafe. Hier gibt es die typischen russischen Teigtaschen Wareniki. Sau lecker, herzhaft gefüllt mit Hackfleisch, Pilzen oder Lachs. Oder auch süß gefüllt mit Quark. Wir probieren uns durch die verschiedenen Sorten, in dem wir uns mehrere Teigtaschen kaufen und anschließend teilen. Und wieder legt Svetlana den fälligen Betrag in russischen Rubel aus. Ein super Service!
Prächtige Metrostationen
Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es zu Fuß weiter. Ein kurzer Weg zur nächsten Metrostation und wir dürfen wieder einmal etwas Einmaliges erleben: Die St. Petersburger Metrostationen.
Die Stationen liegen aufgrund der moorigen Bodenbeschaffenheit knapp 50 -75 m tief unter der Erde. Die tiefste von ihnen liegt sogar 102 m tief! Sie ist eines der tiefstgelegenen U-Bahn-Systeme der Welt. Svetlana will mit uns ein paar der schönsten Stationen besuchen. Sie kauft die runden „Eintritts-Coins“, wir werfen sie in den Automaten und los geht’s. Mit einer nicht enden wollenden Rolltreppe fahren wir in den Untergrund.
Die Stationen selbst glänzen durch ihre prunkvolle Ausstattung. Die St. Petersburger Metro gilt als eine der architektonisch schönsten der Welt. Unglaublich diese Kronleuchter tief unter der Erde. Und die verzierten Säulen, der Stuck an der Decke – echt genial! Jede der Stationen hat einen eigenen Stil: Kühl und stylisch oder verschnörkelt und vornehm. Ein echtes Highlight dieses Ausflugs!
So langsam neigt sich unser Ausflug seinem Ende zu. Wir halten noch spontan an einem Souvenirshop und können russische Rubel ausgeben 🙂
Zurück an Bord
Gegen 17:00 Uhr sind wir wieder am Schiff. Wir verabschieden uns herzlich von Svetlana. Hier treffen wir auch wieder auf Sergej. Nach ein wenig Small Talk mit ihm bezahlen wir die offene Rechnung in Euro. Wir hätten sogar mit Karte zahlen können. Einfach und unkompliziert. Alles hochprofessionell und sehr gut organisiert. Jederzeit wieder!
Nach einer kurzen Verschnaufpause gehen wir gegen 18:00 Uhr essen. Wir wollen ja nicht die Ausfahrt um 20:00 Uhr verpassen! St. Petersburg – bis hoffentlich bald!
Kronstadt und Petersburger Damm
Gegen 21:30 Uhr fahren wir an Kronstadt vorbei. Die Stadt liegt auf der Insel Kotlin und ist durch den „Petersburger Damm“ mit St. Petersburg verbunden. Die historische Altstadt von Kronstadt, die frühere Festungsanlage und die vielen Forts, die die Hafenstadt umgeben, wurden 1990 von der UNESCO in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen.
Wir haben einen tollen Blick auf den Marine-Dom von Kronstadt. Durch die „weißen Nächte“ wird es nicht wirklich dunkel und es ist fast taghell. Irgendwie komisch 🙂 Man wird gar nicht müde 🙂
Wir haben Spaß
Irgendwie sitzt uns der Schalk im Nacken. Wir machen „Fotoshootings“, lachen uns dabei ein Loch in den Bauch und haben einfach enorm gute Laune 😀
Den perfekten Tag lassen wir bei der „Haifischbar“ ausklingen. Der Shanty-Chor – bestehend aus den Offizieren der AIDA – singt Seemannslieder und wir singen lauthals mit.
Und nun freuen wir uns auf Helsinki. Aber das ist die Geschichte von morgen.
Gute Nacht.
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