Reisenotizen:
Freitag, 10.07.2015
Liegezeit: 8:00 Uhr bis 11.07.15, overnight
Liegeplatz: Pier No. 7
Wetter: bewölkt 20 Grad
Nächste Etappe: 175 Seemeilen (324 Kilometer) bis Helsinki
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen. Was für eine Nacht 🙂 Es ist nicht dunkel geworden. Wir haben „weiße Nächte“ in St. Petersburg, auch in der Nacht wird es nicht richtig dunkel.
Kronstadt und Petersburger Damm
Gegen 5:30 Uhr passieren wir Kronstadt. Da wir bei der Helligkeit eh nicht wirklich gut schlafen können, schauen wir uns zu dieser frühen Zeit an, wie AIDAdiva durch die Passage des Petersburger Damms fährt. Kronstadt ist durch diesen Hochwasserschutzdamm mit St. Petersburg verbunden. Dieser wurde quer durch die Newabucht gebaut, um St. Petersburg vor Überschwemmungen zu schützen.
Einreise und Visum
Jetzt gehen wir erst mal frühstücken. Wir haben noch Zeit bis unser heutiger Ausflug losgeht. Für die nächsten zwei Tage haben wir im Vorfeld Ausflüge bei Sergej (Petersburg Hautnah) gebucht. Sergej hat in Deutschland studiert und bietet nun organisierte Ausflüge für Kleingruppen in seiner Heimatstadt an.
In St. Petersburg darf man ohne Visum nicht einreisen. Entweder besorgt man sich vor der Reise selbst über die Botschaft ein Visum (teuer und zeitaufwändig) oder man nutzt ein sogenanntes Tour-Visum. Bei diesem „abgespeckten“ Visum muss ein Tour-Guide abends immer genauso viele Ausflügler auf das Schiff zurück bringen wie er am Morgen abgeholt hat. Also – einfach so auf eigene Faust losziehen geht in St. Petersburg nicht 😦 Tour-Visa erhält man automatisch bei einem AIDA-Ausflug oder private Tour-Anbieter wie Sergej erledigen das vor der Reise. Übrigens hat das über Sergej wirklich hervorragend geklappt. Einfach, bequem und deutlich günstiger als ein „echtes“ Visum. Zumal auch die Ausflüge in der Kleingruppe wirklich klasse waren. Können wir wirklich sehr empfehlen! Aber lest selbst …
Einfahrt in St. Petersburg
Wir legen am relativ neuen Hafen Marina Facade an. In Sichtweite liegt das noch im Bau befindliche neue Stadion von Zenit St. Petersburg. Das Stadion wird für die Fussball Weltmeisterschaft 2018 komplett neu gebaut.
Unser Ausflug beginnt
Pünktlich um 10 Uhr treffen wir Sergej und sein Team vor dem Hafenterminal. Wir sind eine kleine Truppe. Mit uns vieren sind nur noch zwei ältere Ehepaare mit an Bord eines Kleinbusses. Svetlana wird uns die nächsten zwei Tage als Reiseleiterin begleiten und uns St. Petersburg zeigen. Unser Fahrer heißt Andrej.
Wir haben heute ein straffes Programm vor der Brust: Bootsfahrt auf der Newa; Issak- Kathedrale; Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer und auch ein bisschen Sightseeing in der Stadt.
Ganz spontan nehmen wir auch das Angebot von Sergej zu einer abendlichen Tour an. Er bietet an, einen gemütlichen Spaziergang durch die Innenstadt zu machen. Mit Newski-Prospekt und Blutkirche. Unser Tour-Visum gilt für den ganzen Tag – also alles gut. Und wir wollen so viel wie möglich von der Stadt sehen 😀 Super!
Bootsfahrt auf der Newa
Wir fahren zunächst in die Innenstadt und Svetlana schmeißt kurzerhand den Plan um und wir starten bei schönem Wetter die Bootsfahrt auf der Newa. Bevor wir an den Bootsanleger fahren, halten wir an der Ägyptischen Brücke und legen einen Fotostop bei den Sphinxen ein, die die Brücke prägen. Beide Sphinxen sind ca. 3500 Jahr alt und stammen ursprünglich aus Theben und wurden 1820 bei Ausgrabungen gefunden.
Von der Ägyptischen Brücke laufen wir ein paar Meter zur Bootsanlegestelle und besteigen unser Boot. Begleitet werden wir von Alexandra, einer sehr gut deutsch sprechenden jungen Frau. Die Newa ist nur 74 Kilometer lang und davon liegen ca. 28 km im Stadtgebiet von St. Petersburg. Die Fahrt geht vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie der Peter-und-Paul-Festung, Admiralspalast, das Winterpalais, die Eremitage sowie der Issakskathedrale.
Wir biegen auch ab in die kleinen Seitenkanäle und fahren unter vielen Brücken vorbei an den vielen wunderschönen Palästen St. Petersburgs . Die Fahrt dauert 60 Minuten und im Gegensatz zu den AIDA-Ausflügen gehört das Boot unserer kleinen Gruppe ganz allein.
Isaakskathedrale
Im Anschluss fahren wir zur Isaakskathedrale und besichtigen diese auch von innen. Super beeindruckend. Die Kathedrale ist die prächtigste Kirche St. Petersburgs. In die größte Kathedrale der Stadt (111 m lang; 97,5 m breit und 101,5 m hoch) passen rund 10.000 Menschen.
Die gigantische Goldkuppel der Isaakskathedrale dominiert die Silhouette der Stadt. Der Durchmesser der vergoldeten Hauptkuppel beträgt 26 m. Die Kathedrale wurde in mehr als 40 Jahren, von 1810 bis 1858 erbaut.
Mittagspause im russischen Cafe
Vor der Besichtigung steht aber noch das Mittagessen auf unserer To Do-Liste. Wir halten vor einem russischen Cafe und sind die einzigen Nichtrussen in dem Laden. Wir essen die typischen Suppen Borscht und Soljenka. Echt lecker! Svetlana übersetzt für uns und bezahlt auch für uns alle. Am Ende des Ausflugs werden wir ihr alle Auslagen direkt in Euro bezahlen. Perfekt – kein Stress wegen Geldwechsel in Rubel!
Katharinenpalast in Puschkin
Nach der Kathedrale steht die Fahrt zum Katharinenpalast auf dem Tourplan. Der Palast liegt 25 km außerhalb von St. Petersburg in Puschkin. Es fängt jetzt richtig feste an zu regnen. Das ist super schade. Wir laufen jetzt sofort zum Eingang des Palastes und können leider nicht den wunderschönen Vorplatz genießen. Svetlana besorgt unsere Eintritts-Tickets und lotst uns an den Menschenmassen in der Eingangshalle vorbei. Zum Glück müssen wir hier nicht warten …
Die einstige Zarenresidenz wurde im zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört und danach ziemlich originalgetreu wieder aufgebaut. Die goldenen Zwiebeltürme der Kirche der Auferstehung sind weithin sichtbar. Als besondere Attraktion befindet sich im Palast auch ein original getreuer Nachbau des weltberühmten Bernsteinzimmers.
Auch hier haben wir mit Svetlana unsere eigene Führerin durch den Palast. Nachdem wir „Überzieher“ als Schutz über unsere Schuhe gezogen haben, läuft sie mit uns durch die einzelnen Räume und erzählt wie ein Wasserfall. Wir werden fast erschlagen von der Pracht und dem Prunk! Der Spiegelsaal ist riesig und irre beeindruckend. Bis heute finden hier Veranstaltungen wie Konzerte oder Tanz-Events statt. Und das Bernsteinzimmer ist wirklich ein Höhepunkt – zwar viel kleiner als erwartet, dafür sind aber die kompletten Wände und der Boden mit filigranen Bernstein-Mosaiken gestaltet. Irre! Leider darf man hier nicht fotografieren 😦
Katharinenpark
Nach rund einer Stunde (oder etwas mehr…) treten wir wieder vor den Palast und spazieren durch den Schlosspark – den Katharinenpark. Es nieselt noch immer ein wenig …
Wir haben noch ein wenig Zeit bis uns der Bus wieder einsammelt. Daher besuchen wir noch spotan eine Bernsteinmanufaktur. Als wir aus der Manufaktur wieder heraus kommen, da scheint wieder die Sonne. Oh, wie schön!
Russische Souvenirs
Wir fahren jetzt die 25 Kilometer zurück nach St. Petersburg. Zurück in der Stadt legen wir noch einen Stopp in einer Matroschka Verkaufshalle (Danke Juli…) ein.
Danach fahren wir zurück zum Schiff. Kurz frischmachen und zu Abend essen. Wir freuen uns schon darauf heute Abend nochmal von Bord zu gehen und unsere spontan gebuchte abendliche Tour zu erleben.
Abendspaziergang durch die Stadt
Um 20:00 Uhr treffen wir uns wieder mit unserem Fahrer Andrej und Alexandra. Das Mädel kennen wir von unserer Bootstour heute Mittag. Wir fahren wieder Richtung Innenstadt und werden an der Flaniermeile Nevski-Prospekt rausgelassen.
Wir laufen die Straße entlang und kehren im Feinkostladen Jelissejew ein. Die Inneneinrichtung der Verkaufshalle wurde sehr imposant und prunkvoll gehalten, mit großen als Pflanzen stilisierten Stehlampen, Spiegeln und Ornamenten. Einfach irre!
Alexandra hat ein sehr entspanntes Tempo drauf. Wir laufen ca. 70 Minuten durch die Innenstadt, entlang des Newksi-Prospekts und biegen auch ab Richtung Blutkirche. Ein echtes Highlight! Mitten in der Stadt diese prachtvolle Kirche mit den typischen Zwiebeltürmen. Wir sind total begeistert! Und wir freuen uns auf morgen, wenn wir diese Kirche auch von innen besichtigen.
Am Ende der Tour werden wir am Platz der Künste wieder von unserem Fahrer eingesammelt und es geht weiter.
Smolny Institut
Wir fahren weiter zum Smolny Institut. Dies ist ein ursprünglich als Kloster konzipierter Komplex in Sankt Peterburg , der jedoch nie als solches benutzt wurde. Der Komplex unterteilt sich dabei in das Institut selbst und das Kloster. Der Standort war ein ehemaliges Gelände einer Teerfabrik, gelegen an einer Newa-Biegung im Nordosten Sankt Petersburgs. Heute liegt das Kloster am Rastrelli-Platz, welcher zu Ehren des Architekten des Smolny-Klosters so benannt worden ist.
Peter der Große
Wir fahren weiter, halten kurz an einem Peter der Große Denkmal, und fahren vorbei an schön beleuchteten Fassaden immer entlang der Newa zurück zum Schiff.
Zurück an Bord
Inzwischen ist es ganz schön spät geworden und die Security am Hafen wartet schon auf uns. Denn der Hafen wird über Nacht geschlossen. Im letzten Moment kommen wir durch die Passkontrolle und laufen die letzten Meter zum Schiff.
Das war ein super perfekter Tag in Sankt Petersburg.
Wir freuen uns auf morgen! Gute Nacht.
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