Reisenotizen:
Donnerstag, 16.06.2022
Liegezeit: 13:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Liegeplatz: Strankaien
Sonnenaufgang: 4:23 Uhr
Sonnenuntergang: 22:51 Uhr
Wetter: sonnig | 25 Grad
Nächste Etappe: 431 Seemeilen (798 Kilometer) bis Hamburg
Unser heutiger Tag: Heute unternehmen wir eine Bootsfahrt über den Lysefjord mit Blick auf den Preikestolen. Anschließend spazieren wir durch die Altstadt Gamle Stavanger und durch Fargegaten, die bunte Straße 🙂
Reisebericht:
„Wind und Wellen geben der See erst Seele und Leben“
Wilhelm von Humboldt
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Stavanger
Heute haben wir einen sehr entspannten Morgen. Wir kommen erst gegen 13:00 Uhr in Stavanger an, wir haben also einen halben Seetag.


Das Wetter spielt super mit, anfangs liegen wir noch mit Kuscheldecke und Fleecejacke auf unserer Liege. Diese weichen aber bald und wir entblättern uns bis auf die T-Shirts. In der Sonne ist es echt warm. Und solange es so schön windstill ist, passt es.




Willkommen in Stavanger
Der Kapitän ist wieder von der schnellen Truppe. Wir legen schon um kurz nach halb eins in Stavanger an. Die AIDAdiva liegt schon im Hafen und begrüßt uns.




Unsere Anlegestelle ist direkt an der Altstadt „Gamle Stavanger“ – klasse! Gamle Stavanger gehört zu den ältesten Wohngebieten im Stadtzentrum. Die kleinen weißen Häuser schmiegen sich in engen Gassen aneinander. Nachher wollen wir hier mal durch spazieren 🙂




Unser Ausflug „STA01A – Bootstour auf dem Lysefjord“ startet um 15:15 Uhr. Bis dahin genießen wir das Schiff. AIDAprima liegt heute bis 22:00 Uhr im Hafen von Stavanger, da bleibt uns nach der Bootsfahrt noch genügend Zeit die Stadt zu erkunden.
In der Sonne ist es richtig warm. Wir bleiben trotzdem bei unserem Zwiebellook. Auf dem Ausflugsboot könnte es kühler werden und lieber etwas ausgezogen als nachher zu frieren. Eine weise Entscheidung, wie sich nachher herausstellt. Dazu aber später mehr.
Kurz zur Scharfen Ecke
Heute haben wir mal wieder das Frühstück ausfallen lassen. Daher gehen wir kurz vor Ausflugsbeginn noch schnell in der „Scharfen Ecke“ vorbei um unser Hüngerchen zu stillen. Eine Currywurst schmeckt irgendwie immer, oder? Und die AIDA-Currywurst ist wirklich lecker 🙂


Bootsfahrt auf dem Lysefjord
Kurz nach drei finden wir uns vor der Gangway des Schiffes ein, dort steht schon eine große Menschenmenge. Mit uns sind wir knapp 130 Menschen, die den Ausflug gebucht haben. Gemeinsam mit einem AIDA-Ausflugsbegleiter laufen wir mit der gesamten Gruppe rund 200 Meter weiter zu unserem Ausflugsboot. Vorbei an AIDAdiva, ein tolles Bild die beiden Schwesterschiffe so nebeneinander 🙂
Das Ausflugsboot entpuppt sich als Fähre, die von AIDA exklusiv für diesen Ausflug gebucht wurde. Die Fähre hat nur ganz wenige Sitzplätze auf dem Freideck. Trotzdem entscheiden sich die meisten Ausflügler für die Freiluftvariante – so auch wir 🙂 Wir ergattern sogar einen der wenigen Plätze.


Ausfahrt mit der Fähre
Die Fahrt führt uns drei Stunden durch die wunderschöne Fjordlandschaft rund um Stavanger. Es geht durch den Høgsfjord vorbei an zahlreichen Inseln und Holmen, sowie auf den Lysefjord zum Preikestolen, dem mit 604 m Höhe imposantesten Felsen in der norwegischen Fjordlandschaft.







Das Wetter ist heute einfach traumhaft, die Sonne ist so schön warm. Dazu strahlend blauer Himmel und tiefblaue Fjorde, was will man mehr? Und wir strahlen mit der Sonne um die Wette 🙂 Was ein toller Tag!
Waffelpause
Ungefähr zur Hälfte der Tour steht ein „Waffelstopp“ an. Die Fähre legt an einem direkt am Lysefjord gelegenen Restaurant an. Es gibt eine typische norwegische Spezialität: Waffeln mit Erdbeermarmelade und saure Sahne – LECKER.



Dazu noch ein Kaffee – uns geht es richtig gut. Nach knapp 30 Minuten müssen wir wieder auf unser Schiff. Die teilweise rasante Fahrt geht weiter.
Beeindruckende Hängebrücke
Inzwischen sind wir auf dem Lysefjord unterwegs. Wir fahren unter der sehr beeindruckenden Hängebrücke Lysefjordbrua hindurch. Die Brücke ist fast 700 Meter lang und die Pylone sind 100 Meter hoch. Ihr Hauptspann hat eine Länge von rund 450 Meter.


Unterwegs halten wir an, um ein paar Ziegen auf ihrer Sommerweide im Lysefjord zu füttern. Die Mannschaft wirft ihnen Karotten und andere Leckereien zu. Aber richtig beeindrucken lassen sie sich nicht 🙂



Der Kapitän gibt alles damit die Fahrt unvergesslich bleibt. Der Lysefjord ist einfach traumhaft!
Majestätischer Preikestolen
Hellgraue, teilweise senkrecht bis auf 1.000 Meter reichende Wände säumen den Fjord bis zum weltberühmten Preikestolen. Diese natürliche Felsformation hat einen fantastischen Blick auf den Lysefjord – wenn man die anstrengende Wanderung auf sich nimmt 😉 Die Felskante fällt fast 604 Meter senkrecht in den Fjord hinab.
Und nun liegt der Preikestolen majestätisch auf unserer Backbordseite. Wir bewundern das dramatische Bergplateau, das über dem unglaublichen Lysefjord in den Himmel zu ragen scheint. Der Preikestolen gilt als eines der wichtigsten Naturziele Norwegens.




Übrigens bietet Aida auch Wanderungen auf die Felskante an. Diese sind wohl recht anstrengend, man wird aber mit einem tollen Blick auf den Fjord belohnt. Aber wir sind schon von dem Blick auf den Preikestolen vom Boot aus begeistert. Übrigens hat hier Tom Cruise im Film Mission Impossible 6 die steile Bergwand erklommen 🙂
Gewaltiger Wasserfall Whiskeyfossen
Es geht am gewaltigen Wasserfall Hengjanefossen vorbei, umgangssprachlich Whiskeyfossen genannt. Angeblich hat sich hier mal ein Deutscher versteckt und eine Whiskey-Destille betrieben, bis er irgendwann mal entdeckt wurde. Die Besatzung bringt den Bug so nah an den Wasserfall heran, dass uns die Gischt ins Gesicht spritzt. Wir können das frische Gebirgswasser des Wasserfalls quasi berühren. So nahe sind wir noch nie an einen Wasserfall heran gefahren – einfach klasse!



Hier ist nun auch der Wendepunkt unserer Bootstour. Das Boot dreht und es geht über den Lysefjord zurück Richtung Hafen. Wieder vorbei am Preikestolen und den hohen Felsformationen.


Fantahålå – die Vagabundenhöhle
Auf der Rückfahrt entdecken wir ein weiteres Highlight, die sogenannte Vagabundenhöhle. Der Kapitän fährt ganz langsam ans Ufer bis die Fähre mit dem Bug in eine kleine Bucht taucht.
Der Sage nach haben sich hier Landstreicher vor der Polizei versteckt, da sie keine Steuern bezahlt haben. Sie kletterten die Felswand hinauf und haben die Polizisten solange mit Steinen beworfen bis diese aufgegeben haben. Die Vagabunden sind entkommen und die Steuern wurden nie bezahlt.


Durch die rasante Fahrt ist es ziemlich frisch auf Deck. Wir sind jetzt sehr froh, dass wir unseren Zwiebellook festgehalten haben. Jetzt können wir uns gut einpacken. Jacke an und Schal um, das tut bei dem Wind echt gut 🙂


Wieder zurück in Stavanger
Kurz nach 18 Uhr kommen wir wieder im Hafen an. Die AIDAdiva hat überpünktlich ihren Anlegeplatz verlassen und zeigt uns nur noch ihr Heck. Tschüss, liebe Diva, gute Fahrt!


Ein grandioser Ausflug geht zu Ende. Der kommt sicherlich in unsere Ausflugs Top10!
Der Hafen von Stavanger
Nun müssen wir uns entscheiden. Zurück aufs Schiff? Oder direkt zur Stadtbesichtigung loslaufen? Ach, was soll’s. Abendessen auf dem Schiff wird überbewertet 😉 Wir wollen was von der Stadt sehen und spazieren los, um den Hafen herum. Wenn uns der Hunger überkommen sollte, dann essen wir was in der Stadt.
Der Hafen von Stavanger liegt mitten im Zentrum der Stadt in der Hafenbucht Vågen. Bis zu vier Kreuzfahrtschiffe können direkt am Kreuzfahrtterminal in der Hafenbucht anlegen. Weitere Schiffe können vor der Stadt auf Reede ankern.
Am südlichen Ende des Hafens entdecken wir auf dem Fischmarkt das Marinedenkmal, umgangssprachlich Krevette genannt. Die auf einem sehr hohen dreieckigen Sockel stehende Skulptur, wurde aus sieben Teilen sieben verschiedener Schiffe gestaltet. Es erinnert an alle auf See umgekommenen Seeleute.


Der Vågen war bereits in historischer Zeit der Hafen Stavangers. Von den ursprünglich um den Hafen gruppierten 250 alten Speicherhäusern sind heute noch 60 erhalten. Das Wasser reichte damals bis unmittelbar an die Häuser, die somit direkt Warenumschlag mit anlegenden Schiffen vornehmen konnten. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden dann vor den Gebäuden Kaianlagen errichtet.
Wir umrunden den Hafen und suchen eins der Highlights von Stavanger: Die Straße mit den bunten Häusern. Dazu geben wir einfach den Straßennamen in Google Maps ein: Øvre Holmegate.
Die bunten Häuser der Fargegaten
Mit dem Routenplaner von Google Maps ist die Straße „Øvre Holmegate“ schnell gefunden. Nur wenige hundert Meter vom Hafen entfernt, im Zentrum von Stavanger, finden wir die Straße in der alle Häuser in ausdrucksstarken Farben bemalt sind. Hier gibt es kleine Boutiquen und viele Cafés und Kneipen mit Außenterrasse. Und nicht zuletzt viele tolle Fotomotive 🙂





Alle Häuser der Øvre Holmegate leuchteten einladend in verschiedenen Farben. Der Künstler Craig Flannagan hatte eigens einen Farbplan ausgearbeitet, der anschließend von allen Eigentümern und der Stadt genehmigt werden musste. Übrigens wird die Straße wird im Volksmund Fargegata genannt.





Øvre Holmegate ist mittlerweile zu einer der Hauptattraktionen in Stavanger geworden. Das können wir total verstehen. Es macht voll Laune, diese kleine Straße auf und ab zu flanieren. Überall entdecken wir bunt bemalte Türen und lustige Graffitis. Die kleinen Häuschen sind mit Blumen geschmückt, die Menschen sitzen glücklich und lächelnd in den Cafés. So schön hier!




Beim gemütliches Bummeln entdecken wir nicht nur Kneipen und Cafés, sondern auch andere bunte Geschäfte mit bunten Leuten: Friseur und Barbier, Kleiderläden und einen Nähladen, sogar ein Tattoo-Studio. Alle sind hier super gechillt und entspannt 🙂 Und mit uns laufen viele typische Touristen mit Selfie-Stick herum, die Straße ist wahrscheinlich eine der Instagram-freundlichsten Straßen in Stavanger 🙂
Die Suche nach einem Restaurant zum Abendessen scheitert, irgendwie finden wir für uns nicht das richtige. Die Lokale sind proppevoll, wir müssten mit langen Wartezeiten rechnen. Zudem ist Essen gehen in Norwegen sehr teuer. Und für einen einfachen Burger ohne Pommes 25 Euro zu berappen, finden wir nun doch etwas teuer. Also, gehen wir einfach zurück zum Schiff und essen dort.
Aber nicht ohne vorher in der Altstadt Gamle Stavanger vorbei zu schauen 🙂
Weiße Häuser der Gamle Stavanger
Wir laufen wieder um das Hafenbecken herum Richtung Schiff. Am Westufer, direkt neben dem Liegeplatz der AIDAprima liegen die weißen Häuser von Gamle Stavanger. Gamle Stavanger bedeutet „Alt Stavanger“ und ist ein Stadtteil von Stavanger.
In diesem sehr beliebten Wohngebiet schmiegen sich kleine weiße Häuser in engen Gassen aneinander. Fast jedes Haus ist idyllisch mit Blumen geschmückt.








Das Wohngebiet besteht aus 173 historischen, denkmalgeschützten Holzhäusern, die Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. Das älteste erhaltene Gebäude ist bereits Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet worden, es gibt eine erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1767. Der überwiegende Teil der Häuser entstand jedoch zwischen 1820 und 1860.


Das Viertel hat sich zu einem beliebten Sehenswürdigkeit für Touristen entwickelt. Wir spazieren durch die zahlreichen engen und verwinkelten Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster und staunen über die gepflegten Holzhäuser und ihre blumenreichen kleinen Gärten.
Zurück auf dem Schiff entscheiden wir uns spontan für ein Abendessen im Bella Donna und machen uns dann fertig für ein weiteres Highlight heute: Die Silent Party!
Sail Away im Sonnenuntergang
Pünktlich um 22:00 Uhr legen wir ab. Die Sail Away-Musik erklingt, das Typhoon ertönt. Die Sonne geht erst 22:45 Uhr unter, daher erleben wir beim Ablegen einen herrlichen Sonnenuntergang. Ein malerisches Bild, einfach phantastisch!



Silent Party
Darauf freuen wir uns schon die ganze Woche: Die Silent Party findet ab 22:00 Uhr im Beach Club statt. Bei diesem Event spielen 3 DJs unterschiedliche Musikrichtungen, die man nur über Kopfhörer hören kann. Mit dabei: Schlager/Ballermann Hits, aktuelle Pop Hits und Rock Songs. An den Kopfhörern kann jeder seine bevorzugte Musikrichtung einstellen, natürlich kann man zwischendrin auch wechseln 🙂
Die Kopfhörer leihen wir uns im Vorfeld an einer Ausgabestelle aus. Momentan kosten diese 50 Euro Pfand, die erst dem Bordkonto belastet und bei Rückgabe der Hörer wieder gutgeschrieben werden.
Spätestens wenn alle sich zu unterschiedlicher Musik bewegen und Songtexte mitsingen wird es ein Riesenspaß. Ihr solltet zwischendurch auch mal die Kopfhörer abnehmen. Ohne Kopfhörer hört man tatsächlich keine Musik, nur Stimmengemurmel und durcheinander singende Menschen. Das ist ein Riesen-Spektakel und macht super Laune. Ein Heidenspaß!



Ein perfekter Urlaubstag geht zu Ende, Stavanger ist einfach klasse! Morgen haben wir unseren letzten Seetag. Das ist aber die Geschichte von Morgen. Gute Nacht 🙂