06.05.2019: LISSABON (Portugal)

Reisenotizen:

Montag, 06.05.2019

Liegezeit:  geplant 16.00 Uhr( neue Zeit-> 13:00 Uhr) bis Dienstag 07.05., 16.00 Uhr
Liegeplatz: Lisbon Cruise Terminal (New Terminal Bollards 21/39)

Wetter: leicht bewölkt 18 Grad

Nächste Etappe: 595 Seemeilen ( 1.102 Kilometer) bis Cartagena/ Spanien


Unser heutiger Tag: Wir erkunden Lissabon auf eigene Faust. Mit dabei: Das Castelo de Jorge mit herrlichem Ausblick, die Altstadt Alfama, eine Fahrt mit der Electrico , der Aufzug Santa Justa und die Baixa, das Zentrum von Lissabon.


Reisebericht:

Spruch des Tages: „Reisen ist besonders schön, wenn man nicht weiß, wohin es geht. Aber am allerschönsten ist es, wenn man nicht mehr weiß, woher man kommt.“

Laotse

Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Lissabon. Heute haben wir einen halben Seetag. Gegen 13:00 Uhr werden wir in Lissabon anlegen. Daher können wir den Tag ganz entspannt angehen und starten den Tag gemütlich mit einem Frühstück im Buffalo Steak House.

Danach suchen wir uns einen schönen Platz am Pooldeck. Im Hintergrund läuft „Sunshine Reaggae“, das ist Urlaub pur. Hier wiederhole ich mich gerne: Das Lied verbinde ich inzwischen nicht mehr mit meiner Jugend, sondern vor allem mit einem Pooltag an Bord eines der AIDA-Schiffe.

Übrigens ist es ziemlich genial, dass wir bereits um 13:00 Uhr anlegen. Ursprünglich war 16:00 Uhr geplant. So bekommen wir drei Stunden Lissabon geschenkt. Perfekt 🙂

Einfahrt nach Lissabon

Das Wetter spielt auch super mit. Zwar bewölkt, aber trocken. Und für den Nachmittag ist Sonne angesagt 🙂 Die Einfahrt in den Tejo ist ein Erlebnis – die Fahrt geht direkt an ganz besonderen Sehenswürdigkeiten des Stadtteils Belém vorbei: Dem Torre de Belém, dem Seefahrerdenkmal und dem Hyronimuskloster.

Rechtzeitig suchen wir uns schöne Plätze an Backbord um diese Wahrzeichen Lissabons zu sehen. Die Einfahrt ist traumhaft schön. Gemächlich gleiten wir an den herrlichen Bauwerken vorbei. Morgen wollen wir uns diese sogar aus der Nähe ansehen 🙂

Das Entdeckerdenkmal wurde 1960 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer errichtet. Das Denkmal hat eine Höhe von 56 Metern.

Lissabon kommt immer näher 🙂 Wir fahren unter der riesigen Tejo-Brücke Ponte 25 de Abril durch. Diese 2278 Meter lange Hängebrücke ist weltweit die drittlängste Hängebrücke mit kombiniertem Straßen- und Eisenbahnverkehr. Am gegenüberliegenden Ufer steht die imposante Christusstatue.

Lissabon – wir kommen!

So langsam steuern wir unseren Liegeplatz direkt unter der Altstadt Alfama an. Unsere Fahrt geht langsam am Handelsplatz vorbei, vor uns liegt das herrliche Panorama der Stadt Lissabon. Was für ein Anblick!†

Unsere Tour beginnt

Für heute hat Astrid ein straffes Programm zusammengestellt. Durch das frühe Anlegen bleibt uns mehr Zeit. Wir wollen zuerst hoch zum Kastell und jetzt ist auch eine Besichtigung drin.

Bevor wir allerdings unsere Tour starten, laufen wir knapp 10 Minuten zum imposanten Handelsplatz, suchen die dortige Touristeninformation auf und tauschen unsere Vouchers für die „Lisboa Card“ in die richtigen Karten um. Die Lisboa Card haben wir bereits im Vorfeld online gekauft und kostet für 24 Stunden 21,50 Euro (20,00 Euro plus 1,50 Euro Gebühr | Stand: Mai 2019). Darin enthalten sind sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel, plus die Aufzüge in die Oberstadt und viele weitere Vergünstigungen. Darunter auch der Entritt in das Hyronimuskloster.

Der Handelsplatz – der Praça do Comércio – gehört neben dem Rossio und der Praça da Figueira zu den drei wichtigsten Plätzen innerhalb der Baixa. Nach dem verheerenden Erdbeben von 1755 wurde dieser Bereich von Lissabon komplett neu aufgebaut und ist nun das Herz der portugiesischen Hauptstadt.

Hoch oben über der Stadt

Wir laufen vom Handelsplatz Richtung Praça da Figueira. Auf dem Weg dorthin kommen wir am berühmten Aufzug Santa Justa vorbei. Den wollen wir uns später auch noch näher anschauen.

Aber unser erstes Ziel ist das Kastell. Am Praça da Figueira angekommen suchen wir die richtige Bushaltestelle und fahren mit der Buslinie 737 direkt zur Burg. Da sparen wir doch einiges an Energie 🙂 Es sind zwar nur 5 Haltestellen, aber die ziehen sich und es geht stetig nach oben. Wenn Ihr genug Zeit habt, könnt Ihr auch zur Burg hochlaufen.

Die letzten Meter zur Burg laufen wir und zahlen die 10 Euro Eintritt. Diese lohnen sich definitiv. Die Aussicht von dort oben ist spektakulär.

Mit unseren Freunden vereinbaren wir 60 Minuten Freizeit zum Erkunden der Burg. Diese stellen sich im Nachhinein als zu kurz heraus, hier könnte man den ganzen Tag verbringen. Aber wir wollen ja noch mehr von Lissabon sehen, wir haben noch ein bisschen was vor.

Das Kastell

Die Festungsanlage Castelo de São Jorge wurde jahrhundertelang als Königsburg genutzt. Bis ins 16. Jahrhundert residierten die portugiesischen König hier. Die Burg wurde 1755 beim großen Erdbeben weitgehend zerstört. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten ist die Anlage wieder in einem guten Zustand.

Bei herrlichstem Wetter erklimmen wir die Burg über schmale Treppen und schlendern über hohe Wehrgänge. Es gefällt uns hier wirklich gut.

Pünktlich treffen wir unsere Freunde am vereinbarten Treffpunkt wieder und weiter geht unsere Besichtigungstour durch Lissabon 🙂

Spaziergang in der Alfama

Von der Burg geht’s zu Fuß durch die Altstadt runter zur Baixa, der Innenstadt. Die Alfama ist das ursprünglichste Stadtviertel der Stadt. Es hatte das große Erdbeben fast unbeschadet überstanden. Dieses alte Viertel besticht durch seine engen und verwinkelten Gassen, durch die wir nun gemütlich spazieren. Zahlreiche kleine Cafés und Geschäfte säumen unseren Weg und auch der Fado ist hier zu Hause. Fado ist ein portugiesischer Musikstil, der meist von unglücklicher Liebe, vergangenen Zeiten und vom „Weltschmerz“ handelt.

An verschiedenen Punkten in Alfama bieten sich herrliche Aussichten auf den Tejo und die anderen Teile der Stadt, sie werden Miradouros genannt.

Miradouro do Sol

Nach vielen Treppen und engen Gassen erreichen wir einem netten Platz. Mit fantastischer Aussicht auf das Meer und unsere AIDAstella! Mit viel Glück ergattern wir 8 Plätze in einem kleinen Cafe, direkt am Miradouro do Sol. Trotz der exponierten Lage sind die Getränkepreise sehr human.

Eléctrico – berühmte Straßenbahn 28

Direkt an dem Platz gibt es auch eine Haltestelle für die berühmten Electrico-Strassenbahnen. Das ist ja perfekt – damit wollen wir gleich fahren 🙂 Die alten gelben Fahrzeuge der Elétrico gehören zu Lissabon wie Fado und Alfama. Sie sind zum größtem Teil aus de 1930er Jahren, wurden aber in den 90er Jahren technisch überholt.

Schon nach kurzer Wartezeit hält eine der Electricos und wir steigen ein. Ziel ist die Unterstadt. Den Fahrschein erwerben wir direkt beim Fahrer zu 3,00 € p.P. (Stand: Mai 2019).

Besonders empfehlenswert: Mit der Linie 28E (Prazeres–Martim Moniz) hat man – wenn man die gesamte Strecke fährt – eine Stadtrundfahrt durch das historische Lissabon.

Aufzug de Santa Justa

Unser nächstes Ziel ist der berühmte Aufzug „Elevador de Santa Justa“ mitten in der Innenstadt. Dieses Verkehrsmittel verbindet den Stadtteil Baixa mit dem höher gelegenen Stadtteil Chiado. Der Aufzug ist 45 Meter hoch.

Warum auch immer müssen wir über eine Stunde warten bis wir in den Aufzug steigen können. Die Gründe sehen wir kurz vor dem Einstieg. Zum einen fährt nur ein Aufzug von zweien und der Aufzugführer verkauft die Tickets erst im Aufzug (für uns mit der Lisboa Card kostenlos). Zudem macht er nach jeder Fahrt 10 Minuten Pause. Außerdem lässt er immer nur 20 Personen einsteigen. Und so zieht sich das ganz ewig hin. Hätten wir das eher gewusst hätten wir anders geplant.

Endlich oben angekommen

Die Aussicht von der Aussichtsplattform entschädigt komplett. Das Häusermeer von Lissabon in der langsam untergehenden Sonne – ein sensationelles Panorama!

Unser Zeitplan ist allerdings etwas durcheinander geraten. Viel Zeit bleibt uns wegen der langen Wartezeit nicht. Wir genießen trotzdem die Aussicht 🙂

Simi, Mac, Andi und Manu wollen zu Fuss in die Unterstadt laufen und marschieren los. Wir nutzen wieder den Aufzug. Bei der Rückfahrt müssen wir nicht lange warten – keine Warteschlange und der Aufzug ist ganz leer 🙂

Spezialität von Lissabon – Ginjinha

Greg, Juli, Astrid und ich suchen die Original Ginjinha Bar „A Ginjinha“. Dort gibt es einen fantastischen portugiesischen Likör, der aus Sauerkirschen hergestellt wird. Diese besondere Spezialität sollte man probiert haben!

An einer Ecke am Ende des sehr schönen Platzes Largo de Sao Domingos in der Nähe des Platzes Rossio werden wir fündig 🙂 Und jeder von uns lässt sich ein kleines Pinnchen schmecken – superlecker! In dieser Stehbar wird seit 1840 nur der Kirschlikör Ginjinha ausgeschenkt. Der Treffpunkt ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt.

Mit einer 0,5 Liter Falsche von dem leckeren Gebräu wollen wir das Urlaubsfeeling mit nach Hause nehmen 🙂

Hard Rock Cafe und leckere Törtchen

Weiter führt uns der Weg über den Rossio Richtung Hard Rock Cafe. Ein kurzer Zwischenstopp dort muss sein 🙂 HRC-Souvenirs kaufen 🙂 Das Hard Rock Cafe liegt auf der Avenida de Liberdade. Diese Einkaufsprachtstraße nimmt sich ein Vorbild an der Pariser Avenue des Champs-Élysées. Sie verbindet die nach dem Erdbeben von 1755 angelegte Unterstadt mit den höher gelegenen Stadtvierteln im Norden. 

Für uns wird es Zeit. Wir machen uns auf Richtung Schiff. Auf dem Rückweg kommen wir an der Fabrica da Nata vorbei. Und genießen eine kulinarische Köstlichkeit – die Pastel de Nata 🙂 Wir können nicht widerstehen und eine 6er Box mit dem mit leckerem Pudding gefüllten Blätterteigtörtchen wechselt den Besitzer. Wahnsinnig lecker und eine ganz dicke Empfehlung von uns!

Die Pastel de Nata (Plural: Pastéis de Nata) wurde vermutlich bereits vor dem 18. Jahrhundert von den Mönchen des Mosteiro dos Jerónimos (Hieronymus-Kloster) in Belém, heute ein Stadtteil Lissabons, hergestellt.Die Törtchen bestehen aus Blätterteig, der mit einer Creme aus Eigelb, Zucker, Milch und Mehl gefüllt wird. Die gebackenen Pastéis werden in Portugal meist mit Zimt oder Puderzucker bestreut gegessen.

Lissabon bei Nacht

Die Dämmerung bricht über Lissabon herein und taucht die Stadt in ein weiches Licht. Beleuchtete Gebäude, blauer Nachthimmel – einfach schön!

Auf der Suche nach einem netten Lokal werden wir bei der „Grilled & Company“ auf der Haupteinkaufsmeile Rua Augusta fündig. Die Grillplatte für zwei Personen ist riesig. Das Fleisch ist okay, Preis/Leistung auch.

Inzwischen ist es 21:30 Uhr und wir sind so richtig platt. Jetzt laufen wir wirklich zurück zum Schiff. Allerdings nur um uns kurz frisch zu machen 🙂 Es geht zur Silent Party auf dem Pooldeck! Auf diese Party freuen wir uns schon die ganze Zeit 🙂

Silent Party

Klare Empfehlung: Wenn auf einem AIDASchiff eine Silent Party stattfindet – macht mit! Es ist ein irrer Spaß! Je später der Abend, desto enthemmter die Menschen. Was verbirgt sich hinter der Idee? Ihr hört die Musik über Kopfhörer, die Ihr Euch kostenlos ausleihen könnt. Es gibt drei Farben zum Auswählen, jede Farbe steht für eine Musikrichtung: Blau = aktuelle Charts, Rot = Schlager, Grün = Rock. Und dann genießt die Party… singt und tanzt einfach mit. Ein tolles Erlebnis 😉

Trotz weher Füße bleiben wir bis nach Mitternacht auf dem Pooldeck und haben Spaß! Es ist einfach lustig, auf dem Pooldeck hört man keine Musik, nur die Gesänge der Tanzenden – und das auch noch durcheinander 🙂 Es hört ja jeder was anderes. Und wir machen voller Energie mit und singen aus vollem Hals 🙂 Tolle Party!

Aber irgendwann ist Schicht und wir sinken erschöpft in unsere Koje. Morgen ist ein neuer Tag in Lissabon, aber das ist die Geschichte von morgen. Gute Nacht 🙂



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