Reisenotizen:
Sonntag, 01.07.2018
Liegezeit: 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Liegeplatz: Bontelabo
Wetter: sonnig, 20 Grad
Sonnenaufgang: 3:16 Uhr
Sonnenuntergang: 22:08 Uhr (es war fast 23:30 Uhr…)
Nächste Etappe: 227 Seemeilen (421 Kilometer) bis Hellesylt/Geiranger
Unser heutiger Tag: Wir erkunden auf eigene Faust die Stadt Bergen. Mit dabei: Altstadt Brygge, der Fischmarkt und eine Fahrt mit der Floibahn auf den Hausberg Fløyen mit herrlichem Ausblick über die Stadt. Zum Abschluss besuchen wir die Icebar Magic Ice 🙂
Hafen-Check: Bergen
Reisebericht
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Bergen 🙂 Ja, ist denn schon Zeit zum Aufstehen?? Nein, wir haben 4:00 Uhr und die Sonne strahlt taghell in unsere Kabine. Mann, ist das hell! Wir ziehen die Vorhänge ein wenig vor, drehen uns noch einmal um und schlafen bis halb acht weiter.
Ausgeschlafen und gut erholt gilt unser erster Blick dem Ausblick. Wir fahren langsam Bergen entgegen, vor unserem Fenster sehen wir eine fantastische Landschaft vorbeiziehen. Das macht Lust auf mehr.
Ankunft in Bergen
Die Sonne strahlt jetzt schon mit enormer Kraft und das um 8:00 Uhr morgens. Wir beobachten das Einlaufen nach Bergen vom Bug auf Deck 12 und gehen dann zum Frühstück auf die Außenterrasse des Bella Donna Restaurant. In Bergen draußen frühstücken, ohne Jacke und in kurzer Hose – irre 🙂
Bergen gilt als regenreichste Stadt Europas. Umgeben von den Fjellhöhen, sieben Gipfeln mit wunderbarer Aussicht über die Stadt, wird Bergen auch das „Tor zu den Fjorden“ genannt. Bergen ist eine Hafenstadt am inneren Byfjord an der norwegischen Westküste und ist mit 279.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes.
Heute wollen wir auf eigene Faust die Stadt erkunden. Wir starten unsere Tour um viertel vor zehn. Die Stadt ist einfach zu finden, einfach den Hinweisschildern nach 🙂
Auf eigene Faust nach Bergen
Nach rund 10 Minuten Fußmarsch erreichen wir das Hafenbecken von Bergen, laufen an der bunten Häuserfassade von Alt-Brygge vorbei, Richtung Fischmarkt. Hier gibt es Norwegische Wurst Spezialitäten, frischen Fisch, Souvenirs und frisches Obst zu kaufen. Diesen Markt möchten wir uns nachher genauer ansehen, genauso wie die Altstadt Brygge. Unser jetziges Ziel: Die Floibahn. Wir wollen auf den Berg Fløyen und die herrliche Aussicht genießen.
Floibahn
Der Weg führt uns links vom Fischmarkt hoch zur Talstation der Bergbahn. Diese 850 Meter lange elektrische Standseilbahn zieht zwei Wagen zwischen dem Fløyen und dem Stadtzentrum mit drei Zwischenstationen hin und her.
So früh am Morgen ist es noch nicht ganz so voll. Die Ausflügler von AIDA haben einen etwas anderen Zeitplan und kommen erst später. Und die Sonne steht am Vormittag für einen Besuch auf dem Berg wesentlich günstiger wie am Nachmittag und wird perfekt für Fotos auf das Bryggenviertel am Himmel stehen 🙂
Die Schlange vor der Floibahn-Kasse können wir getrost links liegen lassen. Wir haben natürlich Karten im Internet vorbestellt. Wir können direkt zum Bahneinstieg vorlaufen – alles richtig gemacht!
Die Bahn fährt alle 5 Minuten und es passen 75 Personen hinein. Wir versuchen im ersten Wagen einen Platz zu ergattern. Dann können wir die Auffahrt schön mit der Kamera festhalten. Das klappt schon einmal. Die fahrt an sich dauert nur 7 Minuten.
Auf dem Hausberg Fløyen
Der Fløyen ist einer der sieben Berge der norwegischen Stadt Bergen und deren beliebteste Touristenattraktion. Das Bergplateau liegt auf einer Höhe von 399 m, direkt oberhalb des Stadtzentrums. Die Aussicht vom Fløyen auf Bergen ist bei diesem Traumwetter einfach grandios.
Die Stadt liegt zu unseren Füßen und sieht wunderschön aus. Sehr viele Menschen hatten die gleiche Idee und bevölkern die diversen Aussichtsplattformen. Diese Plattformen sind strategisch günstig angelegt, von überall kann man herrliche Fotos machen.
Wir spazieren in Ruhe auf dem Fløyen in herrlicher Landschaft. Hier gibt es sehr viele Aktivitäten, diverse Outdoor Sportarten, Souvenirshops, Restaurants und Cafes und sehr viele Wanderwege.
Die Fahrt mit der Floibahn ist der bequeme und schnelle Weg auf den Fløyen. Wer sich gerne sportlich betätigen möchte, kann auch auf einem sehr schönen Wanderweg die 3 Kilometer den Berg hinauf bzw. hinab in die Stadt laufen.
Wir nehmen die Bahn, wir haben in der Stadt noch einiges vor. Die Bahn stoppt auf dem Rückweg an den „Zwischenhaltestellen“, so dass die Fahrt ein paar Minuten länger dauert.
Magic Ice Bar
Wieder zurück in der Stadt ist unser nächstes Ziel die Magic Ice Bar 🙂 Wir laufen entspannt am Fischmarkt vorbei und am Hafenbecken entlang. Wir freuen uns schon sehr, das ist das erste Mal, dass wir eine Ice Bar besuchen. Nach rund 10 Minuten kommen wir an. Der Eintritt kostet 195 NOK, also knapp 20 Euro p.P. (Stand: Juli 2018). Wir zahlen mit Kreditkarte und erhalten im Gegenzug „Wärmeumhänge und Handschuhe“. Es kann losgehen 🙂
Hier herrschen durchgängig -3 Grad und das Ambiente ist echt cool. Die Wände und auch die Tische und Bänke bestehen aus dickem norwegischem Eis. Die Räume und die Eisfiguren erstrahlen in farbigem Licht.
Im Preis enthalten ist ein Welcome Drink im Eisglas!!! Die leckere „Schwarze Krähenbeere“ hat 20%, schmeckt ein wenig wie Genever und wärmt von innen 🙂 Überall gibt es Sitznischen aus Eis, die mit Fellen bedeckt sind. Die Beleuchtung ändert sich von ganz dunkel bis sehr hell, von blau in pink und lila. Richtig klasse!
Aussicht auf das Bryggenviertel
Die Rückkehr in die Außenwelt mit über 25 Grad hat es in sich, ruck zuck sind wir wieder aufgewärmt und laufen zurück zum Fischmarkt. Die typischen Holzhäuser des Bryggenviertels liegen jetzt in einem wunderschönen Licht auf der gegenüber liegenden Seite des Hafens.
Fischmarkt mit Fisch und Beeren?
Der erste Stand, der uns am Fischmarkt ins Auge sticht, ist ein Obststand. Uns lacht die überwältigende Vielfalt der nordischen Beerenauslese an. Wir starten mit einem Mixbecher mit Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren und Kirschen.
Die Kirschen schmecken so gut, dass wir uns direkt noch einen Becher kaufen und diesen am Hafen vertilgen.
Jeder Stand auf dem Fischmarkt lockt mit fantastischen Leckereien. Uns hat es ein Stand mit Fish & Chips angetan. Wir teilen uns wie immer einen Teller und legen gleichzeitig eine kurze Pause ein bevor wir uns auf den Weg ins Bryggeviertel machen. Oh Mann, schmeckt der Fisch gut! Absolut empfehlenswert!
Wir bummeln weiter über den Fischmarkt und lassen uns einfach treiben. Die tollen Auslagen reichen von frischem Fisch bis Hummer und Kaviar, von reichlich belegten Fischbrötchen bis Fischpfannen und Backfisch. Am liebsten würden wir alles probieren 🙂
Schönes Bergen
Wir haben heute wirklich Glück mit dem Wetter. Der tiefblaue Himmel und die strahlende Sonne lassen die bunten Häuser von Bergen in einem schönen Licht erscheinen. Auf dem Weg Richtung Bryggen kommen wir an Holzhäusern und Giebelhäusern vorbei, an Kirchen und Denkmälern.
Die Altstadt – das Bryggenviertel
Bryggen ist ein historisches Stadtviertel mit 61 unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden. Die bunten spitzgiebeligen Handelshäuser waren zum Be- und Entladen der Schiffe direkt am Hafenbecken gebaut worden. Heute befinden sich in den Häusern Boutiquen, Souvenirshos und Antiquitätengeschäfte.
Bryggen ist Bergens älteste Besiedlung und eines der bekanntesten mittelalterlichen Stadtviertel Norwegens. Bergen ist von zahlreichen Bränden heimgesucht worden. Der groβe Brand von 1702 legte die gesamte Stadt in Schutt und Asche, doch Bryggen wurde danach wieder aufgebaut. Die alte Bauweise wurde beibehalten,wodurch das Profil der Bryggen heute, unberührt von den Zeitläuften, dasselbe wie im 12. Jahrhundert ist.
Wir streifen durch die kleinen Gassen und genießen das nordische Flair dieses Viertels. Seit 1979 steht das Hanseviertel Bryggen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO und gilt als bedeutendste historische Sehenswürdigkeit Bergens.
Bryggen erkunden
Bei einem Spaziergang durch die engen Passagen und dunklen Laubengänge bewegen wir uns zurück in die Vergangenheit. Bryggen ist jedoch kein Museum, sondern ein tagtäglich benutztes Kulturdenkmal in einem lebendigen historischen Stadtteil. Das Viertel ist heute Ort für ein abwechslungsreiches Geschäftsleben mit Läden, Kunstateliers, Handwerksbetrieben, Restaurants und Büros.
So langsam tun uns die Füße und wir laufen zurück zum Schiff, nicht ohne noch die Festung Bergenhus mit Park und den – leider überflüssigen – Rosenkranzturm mitzunehmen.
Festung Bergenhus
Die Festung liegt strategisch günstig in der Einfahrt zur Bucht Vågen. Die Festung Bergenhus ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Festungen Norwegens. Die ältesten Teile der Festung stammen aus dem 12. Jahrhundert, die neuesten Teile aus dem Zweiten Weltkrieg.
Der Eintritt in die Festung an sich ist kostenlos. Für die Besichtigung des Rosenkrantzturms wir ein kleines Eintrittsgeld fällig. 100 sehr enge Stufen führen uns nach oben und durch verschieden Räume die das Leben der Bergener Bürgern im Mittelalter. Leider hat man uns nicht gesagt, bzw. wir haben es auch nicht gelesen, das der Zugang auf dem Wehrrundgang gesperrt ist 😦 Und wir können keine Aussicht auf die Stadt genießen können – schade… Umsonst die Treppen hochgestiegen 😦
Na ja, nicht schlimm. So laufen wir einfach durch den schönen Park und freuen uns über einen rundum perfekten Tag. Beim „Hinterausgang“ des Parks kommen wir direkt beim Schiff raus. Sehr gut! Astrid hat diese Tour durch Bergen wieder perfekt geplant.
Abschied von Bergen
Wir ruhen uns etwas aus und genießen das Auslaufen aus Bergen von unserem Balkon aus. Wir haben das perfekte Licht auf unserer Seite des Schiffes. Passt zum super Tag!
Dadurch, dass das Wetter weiterhin mitspielt, gehen wir zum Abendessen wieder auf die Terrasse des Bella Donna und freuen uns über erstklassiges Essen und super Wetter bis weit in den Abend hinein.
Entertainment am Abend
Das Abendprogramm der Aida ist wieder vollgepackt, im Brauhaus laufen die Achtelfinals der WM, im Theatrium gibt es die Show „Musicals from Broadway“, in der Anytime wird zu den größten PopHits der letzten Jahre getanzt und wir laufen über das Deck und freuen uns über die warmen Sonnenstrahlen, die uns mehr als ein Lächeln auf das Gesicht zaubern.
Um kurz vor elf ist es immer noch taghell und die Sonnen geht und geht nicht unter.
Das Wetter soll morgen auch wieder schön werden und lässt uns auf eine grandiose Fahrt durch den Geiranger Fjord hoffen… Aber das ist die Geschichte von morgen 🙂