Reisenotizen:
Dienstag, 09.12.2014
Liegezeit: 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Liegeplatz: Mathey Warf
Wetter: 30 Grad, leicht bewölkt
Nächste Etappe: 50 Seemeilen (93 Kilometer) bis Kralendijk/Bonaire
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Willemstad. Heute klingelt der Wecker schon sehr früh. Wir wollen die Einfahrt nach Willemstad auf gar keinen Fall verpassen. Es ist ein echtes Erlebnis. Die farbenprächtigen, stuckverzierten Häuser aus der Kolonialzeit sind wunderschön beleuchtet.
Willemstad am frühen Morgen
Der Wecker klingelt um viertel vor fünf. Fast zu spät: Der Kapitän hat Gas gegeben und wir sind schon fast in der Stadt. Astrid gibt alles und sprintet nach oben aufs Pooldeck – ich genieße die Einfahrt von unserem Balkon aus.
Oh, wie ist das schön 🙂 Die Einfahrt ist wirklich ein Traum. Die bunten Häuschen sind so wunderschön beleuchtet. Wir legen mitten in der Stadt an und wir beobachten ein wenig das Anlegemanöver.
Es ist immer noch total früh, wir haben sozusagen die Nacht unterbrochen. Jetzt schon von Bord gehen? Nein, viel zu früh. Beste Alternative: Wir legen uns nochmal ein Stündchen hin 🙂 Richtige Entscheidung 🙂
Auf zur Inselrundfahrt
Heute gönnen wir uns wieder das Frühstück im Buffalo Steak House und anschließend treffen wir uns mit den anderen. Unser Plan: Zuerst in die Stadt und anschließend eine Inseltour mit Strandbesuch machen.
Es kommt allerdings anders 🙂 Vor dem Schiff warten schon die Agenten um Touren zu verkaufen. Wir landen bei Esther von Rainbow Tours: Für 30 US$ p.P. bietet Sie genau das was wir uns vorher ausgearbeitet haben: Hato-Höhlen, Flamingos, Likörfabrik, Sea Aquarium. Aber alles der Reihe nach…
Dunkle Höhlen
Wir starten also zuerst mit der Inselrundfahrt und fahren zu den Hato-Höhlen. Hierbei handelt es sich um die größten Tropfsteinhöhlen der Karibik. Die gesamten Höhlen erstrecken sich über 4.900 Qm². Einen kleinen Teil davon können wir besichtigen.
In den Höhlen ist es wärmer als draußen – total schwül. Gut das wir die Tour nicht mittags gemacht haben. Danke Esther!
Die Tropfsteine beeindrucken mit unterschiedlichsten Formen – mit viel Phantasie erkennen wir einen Elefanten, einen Frosch, einen Piraten und sogar eine durch die Natur geschaffene Madonna Statue.
In den Höhlen lebt eine Kolonie seltener Flughunde. Leider ist das Fotografieren in den meisten Teilen der Höhle verboten.
Rosa Flamingos
Weiter geht’s. Auf dem Weg zur Likörfabrik wollen wir noch Flamingos sehen 🙂 Wir fahren ein paar Kilometer, bis wir zu einem großen See kommen. Hier halten wir für einen Fotostopp. Und da sind sie: Rosa Flamingos – darauf haben wir gewartet! Leider stehen die doch einige Meter entfernt und wir müssen den Zoom der Kamaras bemühen:-)
Bon Bini mit Blue Curacao
Anschließend geht es zu einer Blue Curacao-Likörfabrik. Wenn wir schon auf Curacao sind, wollen wir natürlich auch sehen wie der Likör hergestellt wird. Der Likör wird aus einer bitteren Orangenart (Pomeranze) gebraut und ist in seinen wirklichen Leben weiß… Aus Spaß oder weil die Karibik auch bunt ist, wird er blau, gelb, rot oder grün eingefärbt. In der blauen Farbe hat er dann seinen Siegeszug um die Welt angetreten.
Erfunden hat das Getränk übrigens ein Holländer: Lucas Bols. Selbstverständlich gehört auch eine Verköstigung mit anschließendem Verkauf der Produkte dazu 🙂
Unsere Sightseeing-Tour neigt sich dem Ende zu. Wir machen uns auf den Rückweg zum Schiff. Auf dem Weg legen wir einen kurzen Stopp am Sea Aquarium ein. Ein wenig Appetit holen 🙂 Denn direkt daneben liegt der Strand an dem wir den Nachmittag verbringen wollen – Mamboo-Beach 🙂
Jetzt fahren wir erst zurück zum Schiff, verabschieden uns von Esther und holen unsere Badesachen und Schnorchel. Die Tour mit Esther hat fast 4 Stunden gedauert. Andi nimmt sich eine Auszeit und bleibt auf dem Schiff.
Relaxing am Mamboo Beach
Um viertel nach zwei suchen wir ein Taxi und finden Erwin, einen netten Taxifahrer. Er fährt uns zurück zum Mamboo Beach. Der Strand befindet sich an der ruhigen und geschützten Südwest-Küste. Das karibische Meer ist kristallklar, ruhig und türkisblau.
Der Strand hält was er uns am Vormittag versprochen hat. Wir relaxen, schnorcheln und genießen die Sonne. Einfach herrlich. Wir sehen schöne, bunte Fische und verbringen viel Zeit im Wasser.
Juli probiert hier zum ersten Mal das Schnorcheln aus. Und sie hält sich wacker 🙂 Auch wenn es sie zuerst ein wenig Überwindung kostet, den Kopf unter Wasser zu halten und durch den Schnorchel zu atmen. Übrigens: Am Ende der Reise wird Juli zur totalen Schnorchel-Meisterin und schnorchelt was das Zeug hält! Es ist einfach ein Erlebnis die Unterwasserwelt zu sehen!
Um 16:30 Uhr lassen wir uns von Erwin zurück zum Schiff fahren. Schnell Badesachen ablegen, umziehen und ab in die Stadt.
Weltkulturerbe Willemstad
Willemstad ist die Hauptstadt Curacaos und hat rund 125.000 Einwohner. Die Stadt liegt am Südwestufer der Insel und besitzt einen natürlichen Hafen, der durch den Kanal Sint Annabaai erreicht wird. An diesem Kanal liegt zu beiden Seiten die farbenprächtige Innenstadt von Willemstad. Sie ist in zwei Stadtteile unterteilt: Punda („der Punkt“) und Otrobanda („die andere Seite“). Die beiden gegenüberliegenden Stadtteile Curacaos werden seit 1886 durch die bekannte Pontjesbrücke „Königin-Emma-Brücke“ verbunden.
Unsere AIDA liegt sehr zentrumsnah am Sint Annabaai im Stadtteil Otrabanda. Die meisten der historischen Gebäude der niederländischen Kolonialarchitektur befinden sich in Punda. Das ist nun unser Ziel 🙂 Die Nachmittagssonne lässt die bunten Fassaden der Häuser in einem wunderschönen Licht scheinen. Wir schlendern bei herrlichstem Sonnenschein über die Königin-Emma-Brücke.
Die Königin-Emma-Brücke ist keine feste Brücke, sondern eine „schwimmende“ Brücke und eine einzigartige Konstruktion auf der Welt. Sie ist für Fußgänger und Radfahrer zugänglich. Für ein- und ausfahrende Schiffe wird sie mehrmals am Tag geöffnet – sozusagen „aufgeklappt“ – und kann während der Öffnung nicht überquert werden. Währenddessen können Einheimische und Touristen die andere Uferseite nur mit einem kostenlosen Wassertaxi erreichen.
Das Öffnen der Brücke wird mit einem lauten Hupen angezeigt – sollte man da auf der Brücke sein heißt es: Schnell rennen, sonst kommt man vielleicht nicht rüber! Und wichtiger Tipp: Niemand kann sagen, wie lange die Brücke geöffnet bleibt … Bei großen Schiffen wohl länger als bei kleinen. Und dann sind die Wassertaxis ziemlich überfüllt und es entstehen Wartezeiten. Dies sollte man unbedingt bei dem Rückweg zum Kreuzfahrtschiff einplanen 🙂
Spaziergang in Punda
Wir laufen einfach drauf los. Der Ortsteil Punda ist nicht wirklich groß und man kann sich kaum verlaufen. Die Fußgängerzone hat eine malerische Atmosphäre. Man findet an jeder Ecke ein herrliches Fotomotiv. Die altertümlich hübschen Straßen und Gassen, voller Leben und Farben bieten Shopping mit Souvenirs, Kleidung, Parfum und allerlei anderem 🙂 Und Obst und Gemüse gibt’s am schwimmenden Markt – Direktverkauf von Hausbooten 🙂
Dushi – was ist das?
Mitten in der Stadt prangen in riesigen Buchstaben die Wörter „dushi“ und „Curacao“. Das nutzen wir doch gleich für ein paar Spaßfotos! Aber was heißt eigentlich „dushi“? Man hört es hier an jeder Ecke …
Circa 90 Prozent der Bevölkerung auf Curaçao sprechen neben Niederländisch auch die kreolische Sprache Papiamentu. Einige wichtige Worte auf Papiamentu sind: „Bon dia“ zur Begrüßung und „Ayo“ zum Abschied. Und ganz wichtig ist das kleine Wörtchen „Dushi“ – ein Wort, das viele unterschiedliche Bedeutungen hat und sich nicht wörtlich übersetzen lässt. Die Bedeutung ist immer positiv und heißt so viel wie „süß, lieb oder nett“. Es bedeutet auch „Schatzi“ – auf Curacao ist eben alles „Dushi“ 🙂
Abendliche Stimmung
Die Sonne geht unter und taucht die Stadt in ein mildes Licht. Die Beleuchtung der Königin-Emma-Brücke ist sehr eindrucksvoll.
Und Weihnachtsbeleuchtung gibt es auch 🙂 Sowie einen „karibischen Weihnachtsbaum“!
In einer Bar direkt dem Schiff gegenüber lassen wir den Tag mit lecker Cocktails ausklingen – Pina Colada und Blue Lagoon. Wir laufen zurück zum Schiff, machen uns frisch und dann geht’s zum Essen in die Pizzeria Mare.
Abschied von Curacao
Gegen 21:30 Uhr suchen wir uns einen schönen Platz zum Auslaufen direkt am Bug. Hier können wir sehr schön beobachten, wie die Königin-Emma-Brücke sich für uns aufklappt. Der Ausblick auf die wunderschön beleuchtete Häuserfront ist einfach großartig. Zur Auslaufmusik „Sail away“ geht es langsam los Richtung Meer. Unser nächstes Ziel: Bonaire 🙂
Auf dem Pooldeck findet eine Poolparty mit Lasershow statt. Wir bleiben noch eine kleine Weile, entscheiden uns aber dann ins Bett zu gehen. Es war ein langer Tag.
Wir erfahren durch eine Durchsage, dass wir morgen auf Bonaire wegen kleineren Reparaturen am Schiff bis 4:00 Uhr am Donnerstag morgen liegen! Ursprünglich war 19:00 Uhr geplant. Die Verlängerung ist super! Da können wir am Nachmittag noch etwas unternehmen. Aber das ist die Geschichte von morgen 🙂
Das war es dann auch für heute. Ein schöner Tag geht zu Ende. Gute Nacht 🙂