Reisenotizen:
Donnerstag, 15.06.2017
Liegezeit: 8:30 Uhr bis 20:00 Uhr
Liegeplatz: Muelle de Cruceros, maritime Station
Wetter: extrem sonnig und super heiß mit 39 Grad
Nächste Etappe: 123 Seemeilen ( 228 Kilometer) bis Palma de Mallorca
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Hallo 🙂
Jawoll. Wir haben es geschafft und sind rechtzeitig zur knapp 3 Seemeilen (ca. 6 Kilometer) langen Einfahrt an Deck 🙂 Schon um 6:30 Uhr stehen wir mit vielen anderen Passagieren bei herrlichstem Sonnenschein an der Reling und beobachten die Einfahrt in den Naturhafen. Auch der Lotse ist schon an Bord.
Es ist schon jetzt super warm und es verspricht ein heißer Tag zu werden.
Traumhafte Einfahrt in den Naturhafen von Mahon
Die Einfahrt hält was sie vorher versprochen hat – eine der schönsten Einfahrten, die wir bisher erlebt haben. Vorbei an schroffen Felsen, wunderschöne Landschaften und zauberhaften Fincas. Da lohnt sich das frühe Aufstehen.
Friedlich zieht die Küste Mahóns an uns vorbei. Immer wieder ergeben sich neue idyllische Ausblicke. Fischerboote, kleine weiße Häuschen, wolkenloser Himmel, klares dunkelblaues Wasser – einfach schön! Insgesamt dauert die Fahrt durch den Naturhafen fast zwei Stunden. Zwischendurch gehen wir ins Calypso frühstücken. Natürlich auf der Außenterrasse, damit wir weiter die Aussicht genießen können 🙂
Pünktlich um 8:30 Uhr legen wir am Hafen von Mahón an – direkt am Fuße der Altstadt 🙂 Hoch oben thront die Kathedrale. Unten an der Promenade säumen Palmen, kleine Geschäfte und Restaurants die Straße und ein gut ausgebauter Weg führt hoch in die Altstadt. Und was sehen wir schon vom Schiff aus? Eine Mietwagenstation! Direkt gegenüber vom Schiff! Na, das ist ja mal eine Idee 🙂
Inselrundfahrt mit dem Mietwagen
Bisher hatten wir geplant Mahón zu Fuß erkunden. Nun entscheiden wir uns ganz spontan um. Wir leihen uns einen Mietwagen 🙂 Die Autovermietung liegt direkt gegenüber unserer Anlegestelle. Besser geht es nicht.
Kurz nach dem Anlegen gehen wir sofort zur Mietwagenstation. Und wir haben Glück! Für 40 Euro bekommen wir einen Skoda Fabia. Mit unserem Englisch kommen wir gut weiter. Der Inhaber spricht sogar ein ganz kleines bisschen Deutsch. Er verdient sich heute eine goldene Nase. Jede Menge Kreuzfahrer folgen unserem Beispiel und leihen sich ein Auto oder einen Motoroller.
Der Wagen steht direkt vor dem Verleih auf einem großen Parkplatz. Nachdem wir das Auto übernommen haben, laufen wir kurz noch einmal in unsere Kabine und holen unsere Taschen. Diese hatten wir vorsorglich dort gelassen. Es hätte ja sein können, dass alle Autos reserviert waren und wir kein Auto-Glück haben 🙂
Inselrundfahrt mit dem Mietwagen
Wir starten um 9:45 Uhr unsere Inselrundfahrt und fahren zuerst nach Ciutadella. Der Küstenort liegt genau am anderen Ende der Insel und soll eine der schönsten mittelalterlichen Städte Spaniens sein. Daher macht es Sinn zuerst die weiteste Strecke zu fahren, um sich dann nach und nach wieder nach Mahón zu arbeiten 🙂
Kurz nach Mahon tanken wir den Wagen voll. Damit müssen wir nicht erst am Ende unserer Tour eine Tankstelle suchen. Das Motto der Vermietung: Abgeben wie bekommen – in unserem Fall war der Tank etwas mehr als ¼ gefüllt. Die 20 Euro teure Füllung sollte demnach locker reichen.
Ciutadella – am anderen Ende von Menorca
Nach 45 Kilometer auf der Hauptstraße der Insel „ME1“ kommen wir nach knapp einer Stunde Fahrzeit im sehr schönen Hafenstädtchen an. Ciutadella hat eine wunderschöne Altstadt, in der wir für unser Auto relativ schnell einen Parkplatz finden.
Wir erkunden die herrliche Altstadt und laufen durch schöne enge, alte Gassen. Die Stadt gilt als eine der schönsten im Mittelmeerraum und das völlig zurecht. Wir haben uns für Ciutadella insgesamt eine Stunde für die Besichtigung vorgenommen. Mal sehen, ob das klappt. So schön wie es hier ist …
Rathaus und Obelisk
An der Placa des Born liegt das wunderschöne Rathaus im maurischen Stil. Auf dem Platz vor dem Rathaus steht ein 1857 errichteter weißer Obelisk der an die Piratenüberfälle im 16. Jahrhundert erinnert.
Direkt gegenüber befindet sich der Eingang zur Altstadt mit einer idyllischen Shopping-Meile. Die Altstadt nimmt uns schon auf den ersten Metern in ihren Bann. Hier könnten wir uns auch einen längeren Aufenthalt vorstellen.
Inzwischen ist es fast unerträglich heiß geworden. Die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel unbarmherzig herab. Da kommt uns ein kurzer Aufenthalt in der kühlen Kathedrale gerade recht.
Die Kathedrale Santa Maria de Ciutadella liegt im Zentrum der Altstadt. Die Kathedrale wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist umrahmt von vielen Häusern und Gassen aus dem Mittelalter. Wunderschön. Der Eintritt beträgt übrigens 5 Euro/Person und beinhaltet gleichzeitig den Eintritt in das nur wenige Gassen entfernte Augustinerkloster. Den Besuch dort verkneifen wir uns allerdings, wir laufen lieber durch die idyllischen Gassen. Und wir kaufen uns
Die Altstadt lädt sehr zum Bummeln und Shoppen ein. Unzählige Cafés und Restaurants säumen die Gassen und Astrid findet in einem der kleinen Geschäfte einen schönen Sonnenhut mit breiter Krempe. Der spendet bei dieser unglaublichen Hitze schön Schatten 🙂 Es fällt uns sehr schwer nach einer Stunde zurück zum Auto zu laufen. Aber wir haben ja noch ein bisschen was vor heute 🙂
Die Aussicht vom El Toro wartet
Um kurz vor zwölf fahren wir weiter. Knapp 5 Kilometer außerhalb der Stadt liegt mit dem Naveta des Tudons das berühmteste Grabdenkmal der Balearen. Direkt an der ME1 ist eine Abfahrt die direkt zu einem Parkplatz führt. Der Eintritt kostet 2,50 Euro. Zum eigentlichen Grab geht man dann noch ca. 400 Meter zu Fuß ohne eine Chance auf Schatten. Ist uns heute eindeutig zu heiß… Wir haben in der Sonne knapp 40 Grad und tote Steine in der glühend heißen Sonne sind zwar unsere Spezialität, aber heute fahren wir lieber weiter.
Unser Ziel ist der berühmte Monte El Toro… Dabei handelt es sich um den einzigen Berg Menorcas (357 m) – okay, Berg ist übertrieben, sagen wir Hügel 🙂 Die Aussicht ist trotzdem phänomenal!!!
Für die knapp 25 Kilometer bis dorthin benötigen wir rund 40 Minuten. Kurz nach dem Ort Es Mercadal erreichen wir den „Gipfelparkplatz“ über eine gut zu befahrene Serpentinenstraße.
Ich liebe Serpentinen (wenn ich selber der Fahrer bin :-)). Gott sei Dank ist Astrid als Beifahrer sehr schmerzbefreit. Ich mutiere immer ruck zuck zu einem Einheimischen und fahre diese Straßen, als ob ich dort aufgewachsen wäre
Auf dem Gipfel befindet sich zudem noch ein kleines Franziskannerinnenkloster mit einen netten Souvenirshop und einem Restaurant mit einer tollen Aussicht und sauberen Toiletten.
Torre des Fornells
Unsere Mittagspause wollen wir allerdings in Fornells verbringen. Der kleine Badeort liegt 12 Kilometer vom El Toro entfernt. Vor der Pause möchten wir noch zum Torre des Fornells. Der Wehrturm wacht seit 1799 über die Bucht und ist heute ein Museum. Von einem kleine Parkplatz laufen wir einen steilen befestigten Weg hinauf auf einen Hügel und haben eine schöne Sicht auf das Mittelmeer. Das Museum schenken wir uns.
Leider wird es nix mit Mittagspause in Fornells – wir finden keinen Parkplatz an der schattigen mit Palmen gesäumten Promenade. Und irgendwie sind hier nur Einbahnstraßen. Einfach drehen ist nicht … Man muss immer durch den oberen Ortsteil zurück fahren um wieder nach unten an die Promenade zu kommen. Wir drehen zwei Runden, dann haben wir keine Lust mehr. Immer noch kein Parkplatz. Wir wollen nicht mehr suchen. Und entscheiden uns spontan die Pause zu verschieben und nach Arenal del Castell zu fahren. Dort an dem schönen Strand gibt es bestimmt eine Siesta Möglichkeit 🙂
Pause am Strand
Übrigens hat Menorca keine Küstenstraße. Um von Küstenort zu Küstenort zu kommen, muss man immer wieder auf die „Hauptschlagader“ ME1 im Landesinneren zurück. Nach weiteren 15 Kilometern finden wir den Parkplatz für den Strand – sogar unter einer schattenspenden Kiefer und kostenlos! Und laufen ein paar Meter zu einem Strandrestaurant mit schönen Blick auf die Bucht.
Das Essen ist ganz lecker und wir nutzen den Schatten der Terrasse um runter zu kühlen.
Platja Es Grau
Nach etwas einer Stunde brechen wir auf zum Strand von Es Grau. Eine Empfehlung des Autovermieters. Wir fahren 26 Kilometer in Richtung Mahon und biegen Richtung Strand ab. Achtung! Nicht nach Albufeira Es Grau abbiegen! Das ist der gleichnamige Nationalpark. Der Strand ist noch ein paar Kilometer weiter.
Wir finden wieder einen kostenlosen Parkplatz und laufen die wenigen Meter über einen Holzplankensteg zum Strand.
Die Bucht ist wunderschön, das Wasser dunkelblau und super klar. Der weiße Strand fühlt sich ganz fein unter unseren Füßen an. Schade ist nur, dass an Teilen des Strandes angeschwemmte Algen liegen. Die sind getrocknet und tun auch nicht an den Füßen weh, sehen aber nicht so schön aus. Im Wasser ist davon nichts zu sehen, hier ist es ganz klar und wunderschön. Ohne Algen können wir uns sehr gut vorstellen, dass dies eine der liebsten Buchten der Einheimischen ist. Am Strand liegen nur einige Einheimische und vereinzelt AIDA-Kreuzfahrer. Das Wasser ist sehr, sehr flach. Wir laufen und laufen und laufen … Und das Wasser wird nie tiefer als bis zu den Knien 🙂 Also mit schwimmen wird das nix 🙂 Aber egal. Wir setzen uns einfach und machen ein paar Spaßfotos im seichten Wasser.
Hier gibt keine Liegen oder Sonnenschirme zum Leihen. Und es ist immer noch unglaublich heiß. Wir sind froh über unsere Hüte. Daher bleiben wir hier nur einige Zeit im Wasser und machen uns dann wieder auf den Rückweg nach Mahón.
Wieder zurück in Mahón
Mahón ist jetzt noch knapp 10 Kilometer entfernt und wir sind nach 20 Minuten wieder in Mahón. Die Inselrundfahrt hat sich gelohnt!! Menorca hat uns super gut gefallen.
Hier nochmal unsere Route:
Mahón ist wunderschön. Wir haben uns oberhalb der Altstadt – sie liegt oberhalb des Hafens auf einem Felsplateau – einen Parkplatz gesucht und laufen durch die engen Gassen. Wir genießen das Flair der idyllischen Plazas, Kirchen und Klöster.
Eine kleine Gasse endet an der Stadtmauer und eröffnet uns einen genialen Blick auf unsere Aura. Der Liegeplatz ist wirklich einmalig.
Wir schlendern weiter durch die schöne Altstadt. In der Tapasbar Txokoa essen wir hammermäßig gute Tapas und genießen den Schatten 🙂
Irgendwann müssen wir aber aufbrechen und zum Auto zurück. Auf dem Rückweg geht es an der Kirche del Carme vorbei und weiteren historischen Gebäuden. An jeder Ecke gibt es tolle Ausblicke oder schöne Gebäude. Mahón und Menorca hat uns wirklich überzeugt. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen!
Ein letzter Blick auf die AIDAaura, die direkt am Fuße der Altstadt liegt. Besser geht es wirklich nicht.
Jetzt noch zurück zum Pier und das Auto abgeben und dann aufs Schiff… Tja, dazu müssten wir den Weg durch die ganzen Einbahnstraßen der Altstadt und die richtige Straße zum Hafen runter finden. Wir drehen zwei, drei Ehrenrunden und finden dann endlich die richtige Straße hinunter zum Hafen.
Der Autovermieter wartet schon auf uns. Wir sind um kurz vor sieben die letzten die ihr Mietfahrzeug abgeben. Auch vor dem Schiff fangen sie schon an einzuräumen 🙂 Wir gehören wohl zu den letzten Passagieren, die an Bord gehen. Um kurz nach sieben sind wir auf der Kabine, bis halb acht hätten wir noch Zeit gehabt 🙂 Wir nutzen die Zeit für den Landgang eben so gut aus wie es geht..
Abschied von Mahón
Was steht denn heute am letzten Tag noch an? Das Essen lassen wir heute ausfallen, obwohl heute das Farewell-Dinner stattfindet. Wir genießen lieber das Auslaufen komplett von der Anytime Bar Terrasse aus und trinken Menorquinischen Caipi – richtig lecker! Rohrzucker, Likör43, Eis und Limetten!!
Im Foto Shop bestellen wir die letzten Bilder, geben unsere Handtücher zurück und packen schon mal Koffer. Das ist irgendwie immer der traurigste Teil der Reise 😦 Die Farewell Show kennen wir schon auswendig, so dass wir nicht lange am Pooldeck bleiben.
Ach ja, das Thema Selection: Hier sind wir Euch noch eine Antwort schuldig. Große Unterschiede zu einer „normalen“ Aida Tour haben wir nicht festgestellt. Es sind eher die kleinen Sachen. Etwas längere Liegezeiten, außergewöhnliche Häfen, im Marktrestaurant gibt es jetzt eine „lokale“ Ecke. Hier werden landestypische Speisen angeboten. Der Tagesprophet – die „Aida heute“ – sieht moderner aus… Und die Besatzung lässt sich immer wieder kleine Überraschungen für zwischendurch einfallen. Alles wirkt insgesamt persönlicher. Ob Selection oder nicht, die Tour war klasse.
Morgen früh müssen wir schon vor dem Aufstehen aus dem Bett und werden nach Hause geflogen…
Aber das ist die Geschichte von morgen 🙂