Reisenotizen:
Mittwoch, 14.06.2017
Liegezeit: 8:00 Uhr bis 19:30 Uhr
Liegeplatz: Moll Fèlix Ribera Casamada
Wetter: sehr sonnig 33 Grad
Nächste Etappe: 138 Seemeilen ( 256 Kilometer) bis Mahon, Menorca
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Hallo 🙂
Für heute Vormittag haben wir einen Halbtages-Ausflug über AIDA gebucht (PAL05). Wir fahren nach Girona, das mit mittelalterlichen Altstadt zu den reizvollsten Städten in Katalonien zählt. Vor Ort haben wir dann einen zweistündigen Rundgang durch die Altstadt mit Besuch des jüdischen Museums. Anschließend besuchen wir noch die Arabischen Bäder aus dem 12. Jahrhundert. Danach geht es zurück nach Palamós.
Unser Tag beginnt
Bevor es aber losgeht, legen wir erst mal in Palamós an. Eigentlich wollen wir die Einfahrt an Deck erleben … Das schaffen wir nach der gestrigen genialen Party nicht ganz 😦 Aber egal, wir haben ja Urlaub.
Wir gehen wie jeden Tag ins Calypso frühstücken und schauen uns vom Außendeck den Hafen an. Und schon um 8:00 Uhr haben wir fast 30 Grad im Schatten. Das wird ein heißer Tag …
AIDA-Ausflug nach Girona
Unser Ausflug wurde zum Glück um eine Stunde nach hinten verlegt, so dass wir uns erst um 9:15 Uhr an der AIDA Bar treffen.
Unser erster gebuchter Ausflug für diese Tour. Und schon beim Anmelden merken wir, warum gebuchte Ausflüge für uns immer weniger in Frage kommen. Die Abfahrt verzögert sich und wir warten bis um halb zehn ehe wir los können. Das Gute heute: Der Bus ist nur knapp zur Hälfte besetzt. 28 Personen verteilen sich in dem Bus. Unsere Reiseleiterin Marta macht einen sehr kompetenten Eindruck und spricht sehr gut Deutsch.
Die Fahrt nach Girona dauert knapp 60 Minuten. Während der Fahrt zieht die schöne Landschaft Kataloniens an uns vorbei.
Und nachdem wir diese eine Stunde unterwegs waren, muss bei der Ankunft in Girona die Hälfte des Busses schon wieder auf Toilette. So etwas nervt echt – mich zumindest 😦 Astrid und ich ignorieren die allgemeine Pinkelpause und laufen schon mal ein paar Meter vor.
Der Fluß Oynar und seine bunten Häuser
Der erste Blick auf den Oynar und die bunte, zusammengewürfelte Häuserfront ist beeindruckend. Die ocker-, creme- und roséfarbenen Häusern sind auf Resten einer alten Stadtmauer erbaut und säumen eng an eng den Fluss. Wir können uns kaum satt sehen 🙂
Wir bleiben auf der Brücke stehen und genießen den Blick auf den Fluss und Girona. So langsam treffen unsere Mitausflügler von ihrem Toilettengang ein und weiter geht’s zum Stadtrundgang.
Basilica de Sant Feliu und Löwenstatue
Direkt nachdem wir den Onyar überquert haben, steht in unmittelbarer Nähe der Basilica de Sant Feliu die Löwenstatue – La Leona. Dieses kleine Highlight stellt eine Löwin dar, die eine Säule hochkraxelt. Die Sage besagt, wer das Hinterteil der Löwin küsst, kommt wieder nach Girona. Wir begnügen uns damit das Hinterteil zu streicheln…
Legenden von Girona
Die Basilica de Sant Feliu war Gironas erste Kathedrale, die im zehnten Jahrhundert von der weit größeren Kathedrale de Santa Maria abgelöst wurde. Hier befindet sich hier der Sarkophag des Stadtpatrons St. Narziss, dem Protagonisten der berühmtesten Legende von Girona: 1286 stürmten die Franzosen die Stadt, plünderten die Kirchen und schändeten die sterblichen Überreste des Heiligen. Wegen diesem unerhörten Verhalten sah dieser sich gezwungen einzugreifen und seinen Schutzbefohlenen den Rücken zu stärken. Aus dem Grab des Heiligen schwirrten mit einem Mal gigantische Fliegen, die sich mit grässlichem Summen und Brummen auf die Franzosen stürzten und schließlich das gesamte Heer auslöschten. Die Stadt wurde gerettet.
An diese Legende erinnern die „Statuen“ der Fliegen an der Hauswand 🙂
Auf dem Weg zu den Arabischen Bädern
Wir laufen durch die Altstadt und sind hellauf begeistert von Girona. Hier könnten wir uns definitiv länger aufhalten. Nach einem kurzen Weg erreichen wir die Arabischen Bäder.
Unser Tourguide Marta erklärt alles sehr anschaulich. Die Arabischen Bäder stammen aus dem 11. Jahrhundert und damit aus einer Zeit, als Girona schon gut zweihundert Jahre von der maurischen Besatzung befreit war. Trotz dieses zeitlichen Abstands zur arabischen Invasion bezaubern die Arabischen Bäder mit maurischer Ästhetik. In der Struktur gleichen sie jedoch eher Römischen Bädern. Das Badehaus besteht aus drei Räumen, in denen die jeweiligen Becken unterschiedlich warmes Wasser beinhaltet haben.
Der Rundgang führt uns in den Außenbereich. Uns eröffnet sich ein toller Blick auf die Kuppel der Bäder, die Stadtmauer und die Basilica de Sant Feliu.
Kathedrale von Girona
Unser Stadtrundgang durch die Altstadt geht weiter, vorbei an der großen Kathedrale von Girona. Leider haben wir keine Zeit für eine Innenbesichtigung. Das heben wir uns einfach für das nächste Mal auf 🙂 Hierhin kommen wir ganz bestimmt wieder!
Die Bauzeit der Kathedrale Santa María begann im 11. Jahrhundert und wurde im Wesentlichen erst im 18. Jahrhundert abgeschlossen. Daher präsentiert die Kirche romanische, gotische sowie barocke Stilelemente.
Mittelalterliche Altstadt
Die engen Gassen sind so eng – und trotzdem fahren hier Autos durch! Als Fußgänger springt man einfach in einen Hauseingang um dem Auto auszuweichen 🙂
Auf eigene Faust geht’s weiter
Eigentlich gehört zum Ausflug noch der Besuch des jüdischen Museums. Hier verabschieden Astrid und ich uns von der Gruppe. Auf ausgestellte Teller und Tassen und Bilder haben wir keine Lust. Wir möchten lieber einen weiteren Eindruck von Girona gewinnen und laufen auf eigene Faust los. Die Stadt begeistert uns total.
Die Ramblas ist nicht so imposant wie in Barcelona – hat aber einen ganz eigenen Flair. Wir finden eine wunderschöne Eisdiele. Wir können an einen leckeren Eis einfach nicht vorbeigehen und gönnen uns zwei Kugeln.
Die Eiffel-Brücke
So langsam machen wir uns auf Richtung Treffpunkt. Dazu müssen wir über eine der vier Brücken des Onyar laufen. Die Brücken führen von der Altstadt zu den neueren Stadtviertel. Wir erreichen eine beeindruckende Brücke – erbaut von Gustav Eiffel, dem Erbauer des berühmten Pariser Eiffelturms! Und haben einen sensationellen Blick auf die tolle Häuserfassade zu beiden Seiten des Flusses Onyar.
Von hier sind am besten die bunten Häuser entlang des Río Onyar zu sehen, die zu den charakteristischsten Stadtansichten von Girona zählen.
Neustadt und herrliche Plätze
Wir erreichen den beliebten Plaça de la Independència in der Neustadt. Dieser ist ein beliebter abendlicher Treffpunkt, hier gibt es viele Restaurants und Bistros. Alle sehen klasse aus und wir würden uns am liebsten hier zu einer Pause nieder lassen. In einem der Restaurants sichten wir sogar unseren Kapitän und ein paar Offiziere vom Schiff 🙂 Auch die Besatzung macht mal einen Ausflug und genießt diese schöne Stadt.
Der Ausflug hat sich für uns gelohnt: Girona ist einfach toll und wir wissen, dass wir gerne wiederkommen. Ein letzter Blick auf die tolle Kulisse am Onyar mit seinen bunten Häusern und Brücken, dann machen wir uns auf Richtung Treffpunkt.
Wir gehen ganz gemütlich zurück zum Busparkplatz und treffen pünktlich am Treffpunkt ein. Genauso wie unsere Gruppe 🙂
Die Rückfahrt zum Schiff geht über die Autobahn und dauert nur 45 Minuten. Für uns heißt es ganz kurz zurück auf die Kabine und dann wieder los 🙂 Wir wollen noch was von Palamós sehen.
Palamós an der Costa Brava
Der Hafen von Palamós ist nicht weit von der Stadt entfernt. Wir laufen nur ein paar hundert Meter. Es ist unglaublich heiß, die Sonne brennt wie verrückt. Direkt am Hafen finden wir ein tolles schattiges Plätzchen in einem netten spanischen Lokal und essen ganz lecker Tapas.
Hier sitzt man wirklich wunderschön und wir genießen unsere Pause. Wir müssen uns echt aufraffen und zum weiterlaufen zwingen.
Spanische Siesta
In Palamos wird die Siesta wirklich noch gelebt. Fast alle Geschäfte haben in der Zeit von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr geschlossen. Es sind auch kaum Menschen unterwegs … Nur die Touris schleichen durch die engen Gassen der Altstadt und schwitzen bei weit über 30 Grad.
Um uns ein wenig abzukühlen, kehren wir in die Kirche ein. Hier ist es angenehm dunkel und kühl. Und wir zünden Kerzen für unsere Familien und Freunde an.
Auf unserem Bummel durch die Stadt erreichen wir die Placa Murada. Hier haben wir einen wunderschönen Blick auf den Hafen und den Stadtstrand.
Unbarmherzige Hitze
Die Sonne brennt immer noch unglaublich heiß. Wir entscheiden uns, wieder Richtung Schiff zurück zu laufen. Im Internet haben wir gelesen, dass um 17:30 Uhr der Fischmarkt aufmacht und dort der Tagesfang verkauft wird. Das liegt genau auf unserem Rückweg. Diese Attraktion wollen wir noch mitnehmen.
Fischmarkt von Palamós
Wir sind etwas zu früh vor Ort und laufen ein paar mal um die Markthalle. Wir finden allerdings keinen Eingang. Komisch. Das kann doch nicht so schwer sein …. Nach und nach werden es immer mehr Menschen die einen Eingang suchen. Wir fragen ein paar Einheimische, diese winken einfach ab und wedeln mit den Händen. Und antworten natürlich auf spanisch. Verstehen wir alle nicht. Okay, wir warten jetzt noch ganz genau bis 17:30 Uhr. Wenn wir dann keinen Eingang finden, gehen wir zurück zum Schiff.
Und dann oh Wunder: Punkt 17.30 Uhr wird eine Tür aufgemacht – und zwar ganz vorne an der Halle! Da war vorher keine Tür, wirklich! Erst jetzt sehen wir, dass diese Tür mit einer großen Werbetafel versteckt und nun „freigelegt“ wurde. Da soll mal einer drauf kommen …. Und jetzt kann der „normale“ Tourist einen Blick in die Markthalle werfen. Frischer kann Fisch nicht sein.
Die Fischer versteigern übrigens ihren Fang in der angrenzenden Auktionshalle. Die Händler sitzen auf einer Art Tribüne und feilschen um den besten Preis. Hier kann nur derjenige zuschauen, der vorab im Fischmuseum um die Ecke eine Eintrittskarte kauft. Das erfahren wir auf Nachfrage in der kleinen Markthalle. Dazu haben wir allerdings keine Lust mehr.
Füße hoch und entspannen
Wir laufen nun langsam zurück zum Schiff und sichern uns einen Schattenplatz am Pooldeck. Ach wie schön kann Schatten sein 🙂
Das Auslaufen erleben wir von der Anytime Bar – unserem Lieblingsplatz – aus. Hier zu sitzen, ein leckeres Getränk und Astrid neben mir – was schöneres gibt es nicht. Das ist wirklich etwas ganz Besonderes :8
Abschied von Palamos
Wenn dann noch das Schiffs Typhoon ertönt und die Auslaufmusik gespielt wird – das ist Lebensgefühl PUR!!! Immer wieder schön.
Auf dem Pooldeck finden heute Abend die „Schlagergranaten“ statt und im Anschluss die Poolparty „Alpenglühn“. Wir sind allerdings fix und alle und machen Feierabend für heute. Morgen früh haben wir vor das Einlaufen mit zu erleben – Mahóon soll fantastisch sein-
Aber das ist die Geschichte von morgen 🙂
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