Reisenotizen:
Mittwoch, 13.12.2017
Liegezeit: 3 Tage / 11.12. um 9:00 Uhr bis 13.12. um 18:00 Uhr
Liegeplatz: East Port Pier 14
Wetter: sonnig mit 28 Grad an der Küste, bewölkt mit 20 Grad in den Bergen
Zeitverschiebung: plus 3 Stunden
Unser heutiger Tag: Ausflug mit lokalem Anbieter, gebucht über Bakadi Dreams zum Vulkan Piton de la Fournaise
Nächste Etappe: 134 Seemeilen (248 Kilometer) bis Port Louis, Mauritius
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen von unserem dritten Tag auf La Réunion. Heute sind wir wieder mit Bakadi unterwegs. Diesmal geht es zum Vulkan!! Der Piton de la Fournaise ist der Star von La Réunion und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Insel! So darf er natürlich bei unseren Besichtigungen nicht fehlen 🙂
Vulkan – wir kommen!
Unser Treffpunkt ist erneut um 8:00 Uhr am Hafenausgang. Wie am Vortag steigen wir in das kostenlosen AIDA Shuttle, das uns die wenigen hundert Meter zum Hafenausgang bringt. Diesmal sind wir eine größere Gruppe und fahren deshalb mit zwei Bussen. Es geht an der Westküste entlang, rund um die Insel bis fast auf die gegenüberliegende Seite von La Réunion.
Dem Vulkan entgegen steht eine knapp zwei Stündige Busfahrt, wobei die letzten Kilometer serpentinenmäßig nach oben auf fast 2500 Meter führen. Die Fahrt an sich verläuft völlig unspektakulär. Nach knapp 1 1/2 Stunden legen wir an einer Tankstelle eine kurze Pause ein.
Das Wetter und die Mikroklimen
Es ist der absolute Hammer wie schnell sich hier die Mikroklimen ändern. Laut unserem Guide gibt es hier auf der Insel über zweihundert!!! verschiedene Mikroklimen. Davon nehmen wir heute einige mit. Wir starten bei blauem Himmel und Sonne satt. Kurz nach Einfahrt in den Nationalpark zieht sich der Himmel zu und unser Fahrer sieht kaum noch was. Nach der nächsten Kurve: Strahlend blauer Himmel. Nächste Kurve: Wieder alles grau in grau und Regen. Verrückt 🙂
Dann klart es etwas auf und wir erreichen unseren ersten Stopp mit toller Aussicht: Die Plaine des Sables – eine wüstenähnliche Fläche, die aus einer Eruption des Vulkans entstanden ist.
Mondlandschaft Plaine des Sables
Die Straße zum Piton de la Fournaise führt durch eine Mondlandschaft: Die Plaine des Sables. Wir erreichen den auf 2000 Meter liegenden hohen Pass und vor unsen Augen eröffnet sich ein atemberaubender Panoramablick. Eine weite Wüste mit rotbraunem Vulkangestein erstreckt sich soweit das Auge reicht. Gut erkennbar: Die Straße, die zur Aussichtsplattform des Vulkans führt.
Diese fremdartige Landschaft ist wirklich sehr beeindruckend. Das komplette Gebiet um den Vulkan herum ist übrigens vollkommen unbesiedelt.
Einer der aktivsten Vulkane der Welt
Nach einer kurzen Fahrt durch diese karge Mondlandschaft kommen wir am Parkplatz der Aussichtsplattform Pas de Bellecombe an. Wir laufen zum Kraterrand und können den Vulkan erahnen – richtig sehen können wir ihn nicht. Dadurch ist die Landschaft noch mysteriöser und ursprünglicher. Schönes Wetter kann halt jeder 🙂
Trotzdem können wir gut die weite Ebene rund um den Vulkan sehen. Das Panorama ist wirklich atemberaubend! Die Plattform liegt auf 2350 Meter Höhe und die Luft ist klar und frisch. Wir wandern am Rand der Plattform entlang und staunen immer wieder über die unglaublichen Aussichten!
Der Piton de la Fournaise ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Er brodelt immerzu und es kommt im Schnitt alle neun Monate zu einem Ausbruch. Das macht ihn zu einem der aktivsten Vulkane der Welt. Die Ausbrüche sind relativ ungefährlich. Denn dabei tritt ähnlich wie bei den Vulkanen auf Hawaii dünnflüssige Lava aus und bahnt sich ihren Weg Richtung Meer. Größere Gas-Explosionen gibt es dabei nicht. Dies kann meist von der Aussichtsplattform Pas de Bellcombe beobachtet werden und das Spektakel zieht Scharen von Zuschauern an. Der etwa 500.000 Jahre alte Riese gehört seit 2010 zum UNESCO Weltnaturerbe.
Der Piton de la Fournaise bietet die Möglichkeit zu unvergesslichen Wanderungen. Er ist mit seinen jährlich 400.000 Besuchern und seinen 2.631 Metern Höhe die wichtigste Sehenswürdigkeit von La Réunion.
Plötzlich zieht dichter Nebel auf! Und wie Ihr seht – seht Ihr nichts 🙂 Einfach eine weiße Wand 🙂 Da hatten wir aber richtig Glück vorher!
Unser Aufenthalt geht nach rund 40 Minuten leider zu Ende. Wir machen uns wieder auf den Rückweg 🙂
Eine Hochebene zwischen Himmel und Erde
Auf dem Rückweg durch den Vulkan-Nationalpark halten wir an einem weiteren Aussichtspunkt. Auf der „Route du Volcan“ gibt es zahlreiche Haltepunkte, die spektakuläre Aussichten bieten. Und ein Highlight ist dabei der Commerson-Krater in einer Höhe von 2310 Meter. Vom ausgeschilderten Parkplatz geht man auf einem schmalen Weg etwa 5 Minuten bis zu einer Aussichtsplattform direkt am Rand des Kraters und blickt von dort mehr als 120 Meter in die Tiefe. Die steilen Kraterhänge, die sich durch die explodierende Magma gebildet haben und der gigantische Blick in die Schlucht ist absolut beeindruckend.
Wir klettern unserem Guide hinterher auf eine Klippe und wir fühlen uns wie auf dem Dach der Welt. Traumhafte Ausblicke auf eine gigantische Landschaft!
Hier haben wir eine super Aussicht auf den tiefen Krater. Zuerst tröpfelt es ein wenig, aber dann reißt der Himmel genau im richtigen Moment auf und präsentiert sich azurblau von seiner allerbesten Seite.
Gut gelaunt geht es nach einer halben Stunde weiter zu unserer Mittagspause in einem Lokal am Fuße des Nationalparks.
Lecker Mittagessen
Das Essen ist sehr lecker. Als Vorspeise gibt es ein richtig gutes gebackenes Chouchou-Gratin. Le Chouchou oder auch Chayote ist auf La Réunion die Königin der Gemüsesorten. Sie sieht aus wie eine Art große grüne Birne mit dicken Adern und schmeckt ähnlich wie eine Zucchini. Dann folgt Fischcurry, Chicken, Reis mit einer leckeren Erdnusspaste und zum Nachtisch ein halbgefrorenes Raffaello Eis – sündhaft lecker!!!
Inzwischen ist ein kurzer Schauer runtergekommen und die ganze Straße dampft. Nach etwas über einer Stunde sind wir abfahrbereit und es kommt zu einem Missverständnis: Einige Reisende glauben, dass wir jetzt zu einer Kirche fahren, die im Jahr 1977 von einem Vulkanausbruch verschont geblieben ist. Aber diese Kirche ist viel zu weit entfernt im Südosten der Insel und liegt nicht auf unserem Weg. Das ist im Ausflugsprogramm tatsächlich etwas verwirrend dargestellt. Na ja, dann geht es jetzt über die Westküste wieder zurück zum Hafen.
Tosende Brandung
Unser Guide überlegt sich als Ersatz für die Kirche einen anderen Stopp. Wir fahren zur Küste mit vulkanischen Klippen und einer tosenden Brandung – dem Etang du Gol. Die Wellen donnern in eine Art Höhle. Sehr gefährlich. Einige Kreuze am Strand bezeugen tote Personen, die die Wellen und die Klippen unterschätzen.
Die Wellen brechen sich mit unglaublicher Kraft an den Klippen. Das ist wirklich ein beeindruckendes Spektakel!
Nach diesem spontanen Highligt geht es wieder zurück zum Schiff. Gegen 16:00 Uhr treffen wir am Hafen ein. Unser Fazit zum heutigen Tag: Die Fahrtstrecken zum Vulkan sind wirklich lang und man verbringt mehr Zeit im Bus als außerhalb. Aber den Vulkan und die einzigartige Landschaft drum herum muss man einfach gesehen haben! Das ist ein absolutes „Must-See“ von La Réunion und wirklich empfehlenswert!
Übrigens: Im Nachgang zu der Reise bekommen wir von Bakadi sogar etwas Geld zurück, da der Ausflug anders als beschrieben durchgeführt worden ist. Das nennen wir einen klasse Service!!
Abschied von La Réunion
Pünktlich um 18:00 Uhr verlassen wir die wunderschöne Insel La Réunion. Auf dem Pooldeck findet das Offiziers-Shaken statt und wir lassen uns einen Cocktail schmecken. Wir genießen den letzten Blick auf die grünen Bergketten von La Réunion.
Langsam legt AIDAaura vom Pier ab. Das Sail Away erklingt, der Fahrtwind weht um die Nase. Und wir blicken nach vorne, nach Mauritius. Unserem nächsten Ziel 🙂
Wie gewohnt begleitet uns das Lotsenboot. Doch was ist das? Da steht ein Weihnachtsmann auf dem Boot und verabschiedet uns! Er winkt und winkt und das Boot fährt um uns herum 🙂 Und die AIDA-Gäste und wir winken natürlich zurück! Wie genial ist das denn! So wurden wir noch nie verabschiedet!
Abendprogramm auf AIDA
Nach dem Essen wollen wir den Jackpot beim Aktiv Bingo abräumen. Mit uns will das aber gefühlt das halbe Schiff 😦 Die Anytime Bar ist rappelvoll. Leider gehen wir leer aus, aber Spaß macht es trotzdem. Und nun steht die Haifischbar auf dem Programm. Also schnell auf das Pooldeck 🙂
Die Haifischbar ist wie immer klasse. Der Shantychor, bestehend aus Offizieren der einzelnen Abteilungen könnte noch etwas Übung vertragen 🙂 Klingt alles ein bisschen dünn. Aber das Publikum gibt alles und unterstützt nach Leibeskräften. Super Stimmung!
Nur auf den Publikumswunsch der mehrfach angestimmt wird „Wir lagen vor Madagaskar“ mag der Shantychor irgendwie nicht eingehen. Ist vielleicht auch ein wenig zu ironisch…
Morgen früh sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt der Reise angekommen: Mauritius. Es liegen zwei Tage voller neuer Erlebnisse vor uns, aber das ist die Geschichte von morgen 🙂
Gute Nacht.
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