Reisenotizen:
Dienstag, 27.09.2016
Liegezeit: 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Liegeplatz: Stadtsgärdkajen 167
Wetter: sonnig bis leicht bewölkt, 18 Grad
Nächste Etappe: 258 Seemeilen (478 Kilometer) bis Helsinki
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Stockholm. Wir stehen heute sehr früh auf. Schon um sechs Uhr sind wir auf den Beinen. Wir haben gestern kurzfristig ein besonderes Event gebucht: Schären und Sonnenaufgang in der schnuckeligen Ocean Bar (Deck 7; achtern). Mit Champagner, frisch gepresstem Orangensaft, Kaffeespezialitäten und warmen Croissants. Das ganze für 9,60 Euro p.P.
Und was soll ich sagen … GENIAL. Echt klasse. Wenn Ihr jemals morgens nach Stockholm einfahren solltet und dieses besondere Frühstück angeboten wird: Buchen! Das lohnt sich. Wir hatten unsere Kuscheldecken dabei, war aber nicht nötig. Die Crew war vorbereitet.
Frühstück mit Champagner
Besser kann ein Tag nicht beginnen. Der Kaffee, in unserem Fall je ein Latte Macchiato, schmeckt um Längen besser als der Kaffee in den Buffett Restaurants. Genauso der Orangensaft – kein Vergleich zu dem Saft aus dem Restaurants
Und dazu noch der unbeschreiblich schöne Sonnenaufgang und die fantastische Schärenlandschaft vor Stockholm. Ohne Worte.
Die traumhafte Fahrt durch die Schären dauert insgesamt 5 Stunden. Und zwei davon genießen wir auf unserem perfekten Luxus-Platz in der Ocean Bar.
Ankunft in Stockholm
Wir haben das Glück und liegen heute in Stockholm im Stadthafen „Stadsgarden“. Bei der Einfahrt eröffnet sich ein toller Blick auf die Altstadt Gamla Stan und die Skyline der Stadt.
Von unserem Liegeplatz hier im Stadthafen kann man gut zu Fuß in die Stadt laufen – ist aber immer noch ein Stück. Und Astrid ist aufgrund ihrer Erkältung noch nicht so gut zu Fuß. Wir suchen also eine Alternative.
Wege in die Stadt
Das ist hier in Stockholm wirklich gut gelöst. Auf dem Boden sind farbige Markierungen angebracht, an denen man sich super orientieren kann. Einfach der gewünschten Linie folgen 🙂
- Blaue Linie: Fußweg in die Stadt
- Gelbe Linie: Weg zu den Hopp On Hopp Off-Boote
- Rote Linie: Weg zu den Hopp On Hoff-Bussen
Die Ho-Ho-Boote fahren so spät in der Saison erst ab 11 Uhr. Daher haben wir uns heute für die Busse entschieden. So sehen wir etwas von der Neustadt Stockholms. Und wir können einfach bei unserem heutigen Ziel aussteigen: Das Vasa Museum. Anschließend wollen wir noch ein wenig durch die Altstadt Gamla Stan schlendern. Das ist unser Plan für heute.
Die Tickets für die Ho-Ho-Busse kaufen wir für 30 Euro p.P. (Stand: Sep 2016) an den Ausflugscountern der AIDA. Man kann sie aber für den gleichen Preis direkt an den Bussen kaufen. Aufpassen: Es gibt zwei HoHo-Busgesellschaften – der „rote Bus“ und der „grüne Bus“. Ein wenig verwirrend ist, dass der „grüne Bus“ manchmal rot ist. Ist aber nicht schlimm, wenn man in den falschen Bus einsteigt … Der Fahrer meint dann einfach: „The other Company!“ 🙂
Tipp: Gegen einen Aufpreis kann man an den Bussen ein Upgrade auf die HoHo-Boote kaufen. Damit ist ein einfaches Umsteigen vom Bus auf das Boot und umgekehrt möglich. So kann man wunderbar Stockholm vom Wasser aus entdecken.
Rote Hop-On-Hop-Off-Linie nach Djurgarden
Wir fahren erst mal mit unserem roten „Red Sightseeing Bus“ in Richtung Djurgarden. Das ist eine der 14 Inseln, auf denen Stockholm liegt. Auf Djurgarden liegen eine Reihe von Museen, wie zum Beispiel das Vasa-Museum, das Nordische Museum, das Abba-Museum, Liljevalchs Kunsthalle, Aquaria Vattenmuseum, die Estonia-Gedenkstätte und das Kinderliteratur-Museum Junibacken mit den Figuren aus schwedischen Kindergeschichten wie z.B. von Astrid Lindgren oder Pettersson und Findus. Auch der Vergnügungspark Gröna Lund und Skansen, Schwedens erstes und größtes Freilichtmuseum liegen hier. Wer also kulturell unterwegs sein möchte, wird hier sicherlich fündig.
Erlebnis Vasamuseum
Wir haben uns für das Vasamuseum entschieden und sind begeistert. Nachdem wir 130 SEK (knapp 15 €uro; Stand: Sep 2016) pro Person bezahlt haben, können wir ins Museum. Auch hier hatten wir die Wahl zwischen Cash und Karte. Wirklich simpel hier in Schweden.
Normalerweise ist es immer sehr voll. Wir haben Glück, heute gibt es keine Wartezeiten.
Das Museum ist wirklich etwas Besonderes: Die Vasa war eine schwedische Galeone von 1628, die zu den größten und am stärksten bewaffneten Kriegsschiffen ihrer Zeit zählte. Man hat hier einfach das Museum um das vor über 330 Jahren gesunkene, und erst in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts gefundene Wrack herum gebaut. In einer 34-Meter-Halle kann das Schiff rundum besichtigt werden.
Direkt hinter dem Eingang ist ein kleines Kino. Hier wird durchgängig (immer in verschiedenen Sprachen) in einem 15 Minuten langen Film der Untergang der Vasa, sowie deren Bergung gezeigt. Wir waren um 10:40 Uhr rechtzeitig zur Deutschen Sprachfassung im Kino. Unser Tipp für Euch: Startet mit dem Film. Er ist wirklich gut gemacht und wir haben vieles besser verstanden. Astrid und ich haben dadurch eine viel bessere Bindung zum Museum gefunden.
Besichtigung der Vasa
In grandioser Kleinarbeit wurde das Schiff wieder rekonstruiert und besteht heute aus über 95% original Teilen. Die Restaurierung ist ein fortwährender Prozess der noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird.
Das Museum besteht aus verschiedenen Ebenen, die es uns erlauben das gesamte Schiff von aussen zu besichtigen. Da hatte die schwedische Marine Mitte des 17. Jahrhunderts schon einen ganz schönen Kracher an Schiff gebaut. Leider war es nicht seetüchtig und ist nicht mal nach 1000 Metern gesunken. Tolle Optik, aber eher kontraproduktive Statik … Im wahrsten Sinne … blöd gelaufen.
Natürlich wird im Museum auch über das Stockholm im 17. Jahrhundert erzählt. Die Wissenschaftler konnten anhand der sehr gut erhaltenen Leichen, die im Schiff gefunden wurden, mehr über die Lebensweise der Menschen herausfinden.
Stellt euch vor: Bei einer Leiche waren die Haare sowie das Gehirn fast vollständig erhalten 😯
Fast zwei Stunden sind wir in dem Museum. Und kein bisschen langweilig! Wirklich sehr zu empfehlen.
Weiter geht’s mit dem HoHo-Bus
Dann fahren wir mit dem alle 15 Minuten fahrenden HoHo Bus weiter. Wir kommen durch das moderne Stockholm, das wir auch noch nicht geehen haben. Stockholm bietet einige schöne Shoppingmeilen 🙂
Spaziergang in der Altstadt
Es zieht uns aber zur Gamla Stan. Am königlichen Schloss steigen wir aus und laufen in Richtung Altstadt. Hier herrscht immer eine unvergleiche Atmosphäre.
Unser Tipp: Wer zum ersten Mal in Stockholm ist, der sollte sich einen Besuch des königlichen Schlosses nicht entgehen lassen. Jeden Tag um viertel nach zwölf findet auf dem Schlossplatz der sehr sehenswerte Wachwechsel statt. Als weitere Sehenswürdigkeit empfehlen wir das Rathaus – das Stadhuset. Hier gibt es einen super tollen Ausblick auf die Altstadt Gamla Stan vom Rathausturm aus (kostet extra). Und dann natürlich einfach durch die wunderschöne Altstadt Gamla Stan schlendern 🙂
Genau das machen wir jetzt: Wir schlendern durch Gamla Stan und lassen uns einfach treiben. Ein kurzes Verweilen auf dem Stortorget, dem Marktplatz mit seinen bunten Giebelhäusern, Bummeln in den verwinkelten Gassen, Shoppen in Souvenirläden. Perfekt. In einem kleinen Lokal, einer Taco Bar, essen wir zu Mittag. Gut gesättigt machen wir uns auf zu einer besonderen „Kronen-Brücke“ gegenüber vom Schloss. Hier wollen wir ein ganz besonderes Foto schießen 🙂
Jagd nach einem Postkartenmotiv 🙂
Astrid hat auf einer Postkarte ein ganz bestimmtes Motiv gesehen. Das wollen wir jetzt nachfotografieren – eine goldene Krone direkt vor dem königlichen Schloss. Diese Krone befindet sich auf einer Brücke schräg gegenüber des Schlosses. Die Brücke finden wir auch ohne Probleme – einmal um das Wasser gelaufen und zack gefunden.
Leider steht die Sonne genau über dem Schloss … Nicht ganz wie geplant – wir fotografieren trotzdem 😉
Wir hätten jetzt noch Zeit, aber wir entscheiden uns für die Rückfahrt zum Schiff. Wir laufen zur nächsten HoHo-Haltestelle, warten ein paar Minuten auf den Bus und sind dann kurz nach vier wieder auf dem Schiff.
Offiziersshaken
Zeit für eine kurze Siesta. Um 17:15 Uhr sind wir wieder auf dem Pooldeck. Offiziersshaken …
18:00 Uhr laufen wir aus. Die Sonne geht hinter Stockholm unter. Superschön. Es gibt auf den kleinen Schiffen wie der Vita und der Aura kaum einen schöneren Platz zum Auslaufen als das Freideck an der Anytime Bar.
Unser Abendprogramm
Wir werden mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt. Ein schöner Tag in Stockholm geht zu Ende. Und nun fahren wir wieder rund fünf Stunden durch die herrliche Schärenlandschaft. Aber leider ist es nun dunkel und wir können nichts sehen … Gut, dass wir dieses Highlight heute morgen schon genießen konnten 😀
Dann suchen wir uns einen Platz im Calypso Restaurant. Thema: Californien. Ist immer sehr lecker, das finden auch seeehr viele andere Passagiere. Ganz schön was los am Buffett. Aber ist ja genug für jeden da.
Nach dem Essen treffen wir vor dem Restaurant Petra und Bernhard. Das sind die Beiden, mit denen wir in Danzig ein Taxi teilen wollen. Wir trinken in der AIDA Bar etwas zusammen, gehen kurz aufs Pooldeck. Hier sollte eigentlich die Show Schlagergranaten stattfinden. Entweder ist die ausgefallen oder wir sind schlicht zu spät …
Naja, dann können wir auch ins Bett gehen 🙂
Morgen haben wir fast einen ganzen Seetag. Erst um 18:00 Uhr legen wir in Helsinki an. Aber erst einmal stellen wir die Uhren eine Stunde nach vorne. Im Radio höre ich mir noch das Ende der Partie BVB gegen Real Madrid an. 2 zu 2. Damit kann ich leben.
Das war es dann für heute. Morgen erstmal entspannen:)
Astrid ist gesundheitlich immer noch angeschlagen. Sie ist echt nicht fit. Da ist es ganz gut, dass wir morgen keine Besichtigungstermine haben. Das Wetter soll nur so lala werden, aber das ist dann die Geschichte von morgen. „smiley“
Gute Nacht