Reisenotizen:
Freitag, 10.06.2022
Hotel: The Madison Hotel
Wetter: sonnig | 25 Grad
Unser heutiger Tag: Wir erkunden heute entspannt Hamburg. Mit dabei: Der Hamburger Michel, das Mahnmal St. Nikolai und die historische Deichstraße. Abends genießen wir eine Hafenrundfahrt und einen Besuch im Miniatur-Wunderland 🙂
Reisebericht:
Hamburg – wir kommen!
Ahoi Ahoi und Hallo 🙂 Für heute haben wir keinen festen Plan festgelegt. Wir haben nur ein paar Ideen was wir sehen wollen und lassen uns einfach treiben. Nach dem Frühstück starten wir als erstes zum Hamburger Michel, der liegt direkt um die Ecke vom Hotel.
Einzige Pflicht an diesem Tag: Ein Antigen-Schnelltest, am besten negativ 🙂 Nur damit können wir morgen auf AIDAprima aufsteigen. Im Hotel haben wir nach der nächst gelegenen Teststelle gefragt, das bauen wir in unseren Spaziergang einfach ein.
Und für heute Abend um 20:00 Uhr haben wir Tickets „Große Pötte und Kleine Züge“ gebucht, das ist eine Kombination aus Hafenrundfahrt und exklusiven Zugang zur Miniatur-Wunderland.
Der Hamburger Michel
So, aber nun los zu unserer ersten Besichtigung für heute. In wenigen Minuten erreichen wir die evangelische Hauptkirche Sankt Michaelis. Diese wird volkstümlich einfach „Hamburger Michel“ genannt und ist der bekannteste Kirchenbau von Hamburg. Sie gilt als bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands. Der weithin sichtbare Sakralbau mit seiner markanten Architektur stellt seit langem das Wahrzeichen der Hansestadt Hamburg dar.


Für 8 Euro pro Person kaufen wir uns ein Kombiticket für den Lift und für die Krypta.
Auf dem Turm des Michel
Der Turm ist 132,14 Meter hoch. In 83 Metern Höhe befindet sich die Turmplattform, die einen weiten Ausblick über die Stadt bietet. Man kann sie über zwei Arten erreichen: Zu Fuß über 452 Stufen oder über 52 Stufen zu Fuß und den Rest mit dem Lift 🙂
Wir entscheiden uns für die Lift-Variante und ruck-zuck sind wir auf dem Glockenturm mit einer super Aussicht.
Wie heißt es so schön, vom Michel sieht man drei Meere: Tagsüber das Häusermeer, Abends das Lichtermeer, Nachts sieht man gar nichts „Meer“ 😂







Oh Mann, hier oben zieht’s ganz schön. Der Wind bläst kalt und heftig. Verrückt, denn unten war es ganz schön warm. Aber was macht man nicht alles für eine schöne Aussicht 🙂
Kirchenraum und Krypta
Im Anschluss gucken wir uns den Innenraum der Kirche an. Wirklich sehr imposant, sehr prunkvoll. Der Kirchenraum hat einen kreuzförmigen Grundriss mit 44 Metern Breite, 52 Metern Länge und 27 Metern Höhe. Die marmorne Kanzel bildet das Zentrum des Raumes. Wir haben das Glück eine Orgelprobe mitzuerleben 🙂




Unser Ticket erlaubt uns noch den Besuch der Krypta. 2.425 Namen von dort Bestatteten sind bekannt, darunter Carl Philipp Emanuel Bach († 14. Dezember 1788), Sohn von Johann Sebastian Bach. Die Grabkammern sind tief ausgeschachtet für vier Särge übereinander. Während des Zweiten Weltkriegs diente die Krypta als Luftschutzbunker. Zwei Sprengbomben im Zweiten Weltkrieg trafen den Michel schwer, die Decke der Krypta hielt dem jedoch stand.
Das Gruftgewölbe beherbergt eine Ausstellung zur Baugeschichte mit Modellen der Kirche. Anfang 2000 wurde die Krypta umgebaut und wird nun für Gottesdienste und Konzerte genutzt.



Die Uhr im Kirchturm ist mit ihren acht Metern Durchmesser die größte ihrer Art in Deutschland. Sie wurde 1911 in Betrieb genommen und wird seit 1994 per Funk gesteuert. Jedes der vier Zifferblätter misst acht Meter im Durchmesser. Ein großer Zeiger hat eine Länge von 4,91 Metern und ein kleiner von 3,65 Metern. Jeder dieser Zeiger wiegt 130 Kilogramm und ist – genauso wie die umgebenden Ziffern – mit Blattgold belegt.


Kurz vor 12 Uhr verlassen wir den Hamburger Michel. Um 12.00 Uhr findet jeden Tag die Mittagsandacht statt. In diesen 30 Minuten ist eine Besichtigung nicht gestattet.
Letzte Baustelle vor der AIDA-Tour: Antigen-Schnelltest
So langsam wird es spannend. Nach der Besichtigung des Michel laufen wir zurück, am Hotel vorbei und zum Rödingsmarkt. Dort befindet sich in einer Apotheke die nächstgelegene Teststation. Dieser Test muss negativ ausfallen, ansonsten hat sich die Kreuzfahrt schon vor dem Ablegen erledigt.
Apotheke schnell gefunden, kurz online einen Termin vereinbart und sofort einen freien Slot bekommen. Das hat schon mal gut geklappt. Und nun einmal in der Nase kitzeln lassen und dann beginnt das Warten…
St. Nikolai Mahnmal
Die Warterei verkürzen wir mit einem Besuch der Ruine St. Nikolai. Die Kirche ist als Mahnmal „den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945“ gewidmet. Sie wurde 1195 erbaut und beim Großbrand 1842 zerstört. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie wieder aufgebaut. Allerdings nur bis 1942 – dort wurde sie fast komplett zerstört und gilt deswegen heute als Mahnmal.
Ihr 147,3 Meter hoher Turm war von 1874 bis 1877 das höchste Bauwerk der Welt.


Aussicht vom Turm St. Nicolai
Ein gläserner Panoramalift bringt uns auf die 76 Meter hoch gelegene Aussichtplattform. Hier wird eine Ausstellung gezeigt, die die Zerstörung der Hamburger Innenstadt nach dem Zweiten Weltkrieg dokumentiert. Die Bildtafeln sind teilweise so angebracht, dass man den heutigen Panoramablick mit den Nachkriegsansichten vergleichen kann.




Ganz schön heftiger Wind hier oben, er bläst ganz schön stark. Gut, dass wir unsere Hoodies mithaben 🙂 Und während wir da oben sind und uns durchblasen lassen: Unser Testergebnis ist da! Schnell öffnen wir die E-Mail und? NEGATIV! Yuchuuu, wir können morgen an Bord der AIDAprima. Jetzt können wir Hamburg noch ein bisschen mehr genießen 🙂
Alles ist jetzt ein bisschen entspannter 🙂 Beruhigt genießen wir noch ein wenig die herrliche Aussicht, nehmen dann wieder den Panoramalift und spazieren über das Gelände des Mahnmals.


Historische Deichstraße
In unmittelbarer Nähe der Kirche St. Nikolai befindet sich mit der Deichstraße die älteste historische Straße Hamburgs. Die Häuser sind teilweise noch aus dem 18. Jahrhundert. Das letzte erhaltene Ensemble der althamburgischen Bürgerhäuser steht – wie der Name auch sagt – auf einem Deich zwischen Straße und Nikolaifleet.
Die Deichstraße wird erstmals 1304 in Urkunden erwähnt. Sie verläuft entlang des Nicolaifleet auf dem Deich, der das im 13. Jahrhundert besiedelte Rödingsmarkt-Viertel schützte.
Auf knapp 600 Meter reiht sich ein Fachwerkhaus an das nächste und damit auch ein uriges Lokal ans andere. Mit den vielen Cafés und Restaurants sowie dem historischen Hintergrund gehört die Deichstraße zu den touristischen Attraktionen von Hamburg.




Ti Breizh – Haus der Bretagne
Ein kleines Hüngerchen ruft. Wir entscheiden uns für die Crêperie Ti Breizh – Haus der Bretagne. Diese befindet sich in der Deichstraße in einem alten Kaufmannshaus von 1700, direkt am Nikolaifleet. Dort befand sich einst der erste Hamburger Hafen. Über einen schmalen Gang zwischen den Häusern gelangt man auf die Wasserseite. Auf einem schwimmenden Ponton befindet sich die Außenterrasse der Crêperie 🙂 Wie genial ist das denn! Von dort haben wir einen genialen Blick auf die alten Häuser.
Der schwimmende Ponton steigt und sinkt mit Ebbe und Flut des Nikolaifleets, bei Niedrigwasser liegt der Fleet sogar ca. eine Stunde trocken. In dieser tollen Lage sitzen wir luftig in Mitten der historischen Kontor-Häuser der Deichstraße mit Blick auf die Nikolaikirche, die Speicherstadt und Elbphilharmonie.




Lecker Crêpes
Wir bestellen uns einen Crêpes mit karamelisierten Äpfeln und Vanilleeis – himmlisch! Sooooo lecker! Zum Abschluss noch einen Café au Lait.


Geschafft, das Päuschen hat gut getan. Unser Akku ist wieder aufgeladen. Wir laufen noch ein wenig durch die Speicherstadt, vorbei an der Elbphilharmonie und langsam zurück zum Hotel. Ein klein wenig Siesta ist auch nicht schlecht.






Für 17.30 Uhr haben wir uns einen Tisch im Hotelrestaurant Marley’s reserviert. Bevor es heute zu unserem Abendprogramm geht, stärken wir uns mit einem leckeren Abendessen.
Große Pötte, kleine Züge
Heute Abend haben wir die Tour „Große Pötte, kleine Züge“ gebucht. Erst eine Stunde Hafenrundfahrt und im Anschluss Besuch des Miniatur-Wunderlandes.
Treffpunkt zur Hafenrundfahrt ist ein Anleger knapp 200 Meter vom Minitatur-Wunderland entfernt. Aufgrund der zentralen Lage unseres Hotels entscheiden wir uns zum Anleger zu laufen, in knapp 20 Minuten sind wir da. Eigentlich zu früh…. Unsere Tour soll eigentlich um 20:00 Uhr beginnen, wir stellen uns aber schon mal in die Warteschlange. Da mehrere Boote fahren, werden diese einfach nacheinander voll besetzt und es geht los. Unser Boot ist ratz-fatz voll und so startet unsere Rundfahrt schon um 19:30 Uhr. Unser Kapitän ist ein Spaßvogel und verkündet unser Motto: „Erst entern, dann kentern“ 😉





Der Hamburger Hafen
Wir haben einen der wenigen Außenplätze ergattert und hoffen, dass das Wetter so einigermaßen hält. Die Rundfahrt führt einmal quer durch den Hamburger Hafen, vorbei an der Elbphilharmonie und an den Landungsbrücken vorbei. Dann geht’s in den Containerhafen um die richtig großen Pötte anzugucken, sogar eine Schleusenfahrt ist mit drin.


Kurz vor Schluss fängt es ein bisschen an zu regnen. Aber das stört nicht wirklich. Allerdings sind wir froh, dass wir eine halbe Stunde früher losgefahren sind.


Nach dem Ausstieg laufen wir entspannt zum Wunderland. Mit unseren Tickets können wir sofort zur Ausstellung durchgehen. Perfekt organisiert.
Die ganze Welt in Miniatur
Es gibt eine Garderobe für die Jacken und Schließfächer für Rucksäcke und Taschen. So kann man so unbelastet wie möglich durch die riesige Ausstellung schlendern. Wir nutzen beides und los geht’s!
Das Miniatur Wunderland in Hamburg ist die laut Guinness World Records größte Modelleisenbahnanlage der Welt. Auf der 1.545 Quadratmeter großen Anlagenfläche liegen insgesamt 16.138 Meter Gleise (Stand: 2. Dezember 2021) auf denen rund 1.120 digital gesteuerte Züge verkehren. Fast 300.000 kleine Figuren, 140.000 Bäume und 4.300 Häuser wurden von 300 Mitarbeitern mit unglaublich viel Liebe zum Detail gestaltet und aufgestellt. Soooo beeindruckend!
Zu den Besonderheiten gehört ein simulierter Tagesablauf, bei dem sich alle 15 Minuten Dämmerung, Nacht und Tag wiederholen. Dazu gehört eine automatische Lichtsteuerung, die die über 400.000 Lampen zur Tageszeit passend schaltet.





Auf 2 Etagen bestaunen wir die fiktive Kleinstadt Knuffingen, den Harz in Mitteldeutschland, Österreich und die Schweiz. Auch Hamburg mit den Landungsbrücken und der Elbphilharmonie ist hier verewigt. Weiter geht’s nach Skandinavien und Amerika mit Las Vegas und dem Grand Canyon, Italien mit Venedig und Rio de Janeiro. Und viele weitere Länder sind in Planung.









Überall finden sich herrlich lustige Szenen, wie z.B. das Liebespaar im Sonnenblumenfeld oder die Mönche als Spanner. Auch Superman und Pipi Langstrumpf finden sich hier. Man muss nur ganz genau hinschauen 🙂 Es macht so viel Spaß!






Wir sind fast drei Stunden in der Ausstellung. Eigentlich könnten wir noch viel mehr Zeit hier verbringen. Allerdings ist unser Akku fast leer, wir sind so richtig platt. Gegen Mitternacht verlassen wir die Ausstellung und laufen zurück zum Hotel.
Fix und alle fallen wir ins Bett, stellen den Wecker so spät wie möglich und schlafen sofort ein.
Morgen geht’s auf AIDAprima. Wir freuen uns schon sehr. Aber das ist die Geschichte von Morgen. Gute Nacht 🙂