11.05.2019: BARCELONA (Spanien)

Reisenotizen:

Samstag, 11.05.2019

Liegezeit: 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Liegeplatz: Moll Adossat Terminal E

Wetter: sonnig bis leicht bewölkt 19 Grad

Sonnenaufgang: 6:38 Uhr
Sonnenuntergang: 20:57 Uhr

Nächste Etappe: 135 Seemeilen (250 Kilometer) bis Palma de Mallorca / Spanien


Unser heutiger Tag: Heute geht es auf eigene Faust zur berühmten Sagrada Família – der unvollendeten Kirche von Antoni Gaudí. Online-Tickets haben wir bereits im Vorfeld gebucht. Und natürlich dürfen die Ramblas, die Markthalle und das gotische Viertel nicht fehlen 🙂


Reisebericht:

Spruch des Tages: „In der Fremde hast Du hundert Augen, zu Hause bist Du blind.“

Seefahrerweisheit

Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Barcelona. Die Stadt empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein. Es verspricht ein schöner Tag zu werden.

Der Hafen von Barcelona liegt etwas außerhalb, rund 4 km von der Innenstadt entfernt. AIDA bietet einen Shuttlebus für 10 € pro Person für Hin- und Rückfahrt an (Stand: Mai 2019). Es fährt aber auch ein Hafenshuttle für 6 € Hin- und Rückfahrt, 4 € für eine einfache Strecke (Stand: Mai 2019). Abfahrt ist direkt vor dem Terminal. Der Hafenshuttle hält an der Kolumbus-Säule, AIDA am World Trade Center direkt daneben.

Von der Kolumbus- Säule erreicht man gut zu Fuß die Ramblas und das gotische Viertel oder kann man mit der Metro weiter zu anderen Sehenswürdigkeiten fahren.

Unsere Planung für die Sagrada

Wir haben uns vorab Online Tickets für die Sagrada besorgt. Die Tickets beinhalten: Eintritt zur Kirche, der Besuch eines Turm und einen Audioguide (32 Euro p.P. Stand: Mai 2019). Natürlich gibt es auch Tickets nur für die Kirche, aber die spektakulären Türme wollten wir uns nicht entgehen lassen. Es können zwei unterschiedliche Türme bestiegen werden: Der Nativity Turm mit einer Aussicht zur Ostseite der Stadt zum Meer hin oder der Passion-Turm, der etwas höher ist. Man muss sich für einen Turm entscheiden, beide Türme zu besichtigen ist nicht möglich.

Mit den Online-Tickets hoffen wir schneller in die Kirche zu kommen und die Warteschlangen zu umgehen. Bei der Buchung mussten wir uns für ein Zeitfenster für den Eintritt festlegen. Wir haben uns für 10:15 Uhr bis 10:30 Uhr entschieden. Mal schauen, ob unser Plan aufgeht 🙂

Wir waren vor einigen Jahren schon mal in der Sagrada. Es ist schon lange her. Damals wurde im Inneren der Kirche noch heftig gearbeitet. Viele Baufahrzeuge ackerten unermüdlich in der Kirche. Jetzt sind wir gespannt was sich alles geändert hat.

Der Bau wurde übrigens schon 1882 begonnen. Das Ende der Bauarbeiten ist für 2026 zum 100. Todestag von Gaudí geplant. Dann soll die Kirche, deren Bau nur über Spenden und Eintrittsgelder finanziert wird, fertiggestellt werden.

Taxifahrt zur Sagrada Família

Nach einem frühen Frühstück schnappen wir uns schon zeitig zwei Taxis zur Sagrada Família. Klar, wir könnten auch mit öffentlichen Verkehrsmittel fahren – das wird uns aber zu knapp. Wir wollen die Zeit in Barcelona voll ausnutzen. Also laufen wir aus dem Terminal hinaus zum Taxistand und fahren für 20 Euro zur Sagrada. Es herrscht gar nicht soviel Verkehr wie befürchtet.

Schon von weitem können wir die Türme mit den Baugerüsten sehen. Beeindruckend! Wir sind sehr früh vor Ort, haben dadurch aber noch Gelegenheit einmal rund um die Kirche zu laufen.

Einen besonders schönen Aussichtspunkt findet Ihr auf der gegenüberliegenden Seite der Sagrada. Dazu einfach durch einen kleinen Park laufen und dort wo die vielen Menschen stehen seid Ihr richtig 🙂

Und rein in die Kirche 🙂

Unser Plan geht auf! Unsere vorgebuchten Tickets sorgen dafür, dass wir ohne lange Wartezeit durch die Sicherheitskontrolle kommen. Das war die richtige Entscheidung: Die Warteschlangen für den Ticketkauf vor Ort sind unendlich lang. Pünktlich um 10:15 Uhr reihen wir uns in die Schlange für Online-Tickets ein und schon wenige Minuten betreten wir das Gelände der Sagrada Família.

Einfach gigantisch! Vor uns erhebt sich majestätisch die Sagrada Família. Über 100 Meter hoch ist das Eingangsportal mit der Geburtsfassade sowie die vier bereits fertiggestellten Türme. Der Mund steht uns offen 🙂

Die Geburtsfassade

Nach Nordosten ausgerichtet liegt die Geburtsfassade. Diese wurde größtenteils noch zu Lebzeiten Gaudís im klassischen Stil fertiggestellt. Sie zeigt in Details die Geburt Jesu.

Den Audioguide bekommen wir an einem extra Ausgabeort in der Kirche. Astrid geht mit unseren acht Tickets rein und kommt auch mit acht Audioguides wieder raus 🙂 Perfekt.

Hoch auf dem Nativity-Turm

Direkt rechts neben dem Eingang befindet sich der Aufgang zum Nativity-Turm. Diesen wollen wir uns ansehen, bevor wir die Kirche besichtigen. Hoch fährt ein Aufzug, runter geht es über 300 Stufen einer schmalen Wendeltreppe.

Bevor es aber in den Turmaufzug geht, müssen größere Rucksäcke in Schließfächern weggeschlossen werden. Kleinere Taschen sind okay. Im Nachhinein ist das eine gute Sache, die schmalen Wendeltreppen vertragen keine dicken Rucksäcke 🙂

Wenn Ihr früh genug da seid, braucht man auch nicht allzu lange am Aufzug zu warten. In den kleinen Aufzug passen 8 Menschen und er fährt stetig in wenigen Minuten hoch!

Oben angekommen klettern wir über ein paar Stufen und erreichen eine Verbindungsbrücke zwischen zwei Türmen. Von hier haben wir einen tollen Blick über die Stadt!

Im vollendeten Zustand wird die Sagrada Família insgesamt 18 Türme besitzen. Gewidmet werden sie den zwölf Aposteln und den vier Evangelisten. Mit einer Höhe von rund 100 Metern überragen je vier von ihnen eine der drei Fassaden. Die zwei übrigen Türme werden Maria (125 Meter hoch) und Jesus Christus gewidmet werden. Letzterer wird der Hauptturm der Basilika und soll gemäß den Planungen alle anderen überragen.

Nach Gaudís Auffassung soll das Werk des Menschen nicht höher sein, als das Werk Gottes. Deshalb ist die Höhe der Kirche so gewählt, dass sie nicht höher als die umgebenden Berge Barcelonas wird.

Die Aussicht von dem Turm ist schon sehr beeindruckend. Der Blick über Barcelona ist jeden Cent wert.

Wendeltreppen nach unten

Nun geht’s wieder runter. Den Rückweg müssen wir über knapp 300 Treppenstufen antreten. Immer schön rund und rund und rund… Da kriegt man ja den Drehwurm 🙂

Die Stufen sind ganz gut ausgebaut, aber 300 Stufen sind halt 300 Stufen. Inzwischen sind wir froh, dass wir unsere Rucksäcke im Schließfach eingeschlossen haben. Die würden nur stören. Stufe um Stufe steigen wir nach unten. Überholen ist aufgrund der Enge nicht möglich, also passen wir uns mit der Geschwindigkeit so an, dass wir alle gut laufen können.

Nach einer Weile kommen wir wohlbehalten unten an 🙂 Alles gut gegangen!

Der Innenraum

Jetzt erkunden wir den Innenraum der Sagrada Família – es ist unbeschreiblich. Unser Mund steht vor Staunen offen! Das Spiel mit dem Licht und die Architektur – uns fehlen die Worte. Wir haben schon sehr viele Kirchen gesehen, aber so etwas … Wir können uns kaum sattsehen.

Der Innenraum wurde im Jahr 2010 fertiggestellt und Papst Benedikt XVI. hat den Altar am 7. November 2010 geweiht.

Die Gewölbe werden von riesigen steinernen Säulen getragen. Sie sollen an Bäume erinnern und besitzen deshalb an ihren oberen Enden Verzweigungen, die sich wie Baumstämme in Äste aufteilen. Das Ganze sieht aus wie ein Blätterdach 🙂

Wir sind beeindruckt von der Höhe dieses Kirchenraums. Die Seitenschiffe haben eine Höhe von 30 Metern, das Hauptschiff 45 Meter. Dort wo Seiten- und Hauptschiff zusammen treffen ist der Raum 60 Meter hoch. Und das Gewölbe über der Apsis hat sogar eine Höhe von 75 Metern.

Das kleine Museum im Inneren der Kirche zeigt den Baufortschritt und die Pläne Antonio Gaudís. Sehenswert!

Die Passionsfassade

Nach rund 2 Stunden verlassen wir die Kirche auf gegenüberliegenden Seite bei der Passionsfassade. Hier haben wir einen Treffpunkt mit unseren Freunden vereinbart. Gemeinsam wollen wir gleich weiter ziehen und Barcelona erkunden.

Die nach Südwesten ausgerichtete Passionsfassade wurde nach Gaudís Tod begonnen und ist unvollendet. Sie unterscheidet sich von ihrem Gegenstück dahingehend, dass sie kaum Verzierungen enthält und mit klaren, geometrischen Linien und großen Figuren übersichtlich aufgebaut ist. Sie wird von sechs schrägen Säulen gestützt und hat drei Portale.

Mit der Metro in die Innenstadt

Wir reißen uns von dieser fantastischen Kirche los und machen uns auf zur nächsten Metrostation. Wir wollen  zur La Rambla – der bekanntesten Flaniermeile Barcelonas.

Dazu holen wir uns am Automaten ein 10er Ticket. Das kostet für uns acht weniger als wenn jeder ein Tagesticket kauft. Als erstes steigen wir in die L2 (Richtung Paral-lel). Einmal an der Haltestelle „Universität“ umsteigen und mit der L1 (Richtung Fondo) eine Station weiter fahren bis zu unserer Endstation „Plaça de Catalunya“. Schon sind wir da 🙂 Wir haben übrigens noch zwei andere Gäste der AIDA auf unserer 10er Karte mitgenommen. Die beiden sind mit dem Kauf der Tickets nicht ganz klar gekommen. Da helfen wir doch sehr gerne aus 🙂

Zentrum der Stadt – Plaça de Catalunya und La Rambla

Am Plaça de Catalunya angekommen schlendern wir über den weitläufigen Platz, mitten durch eine riesige Schar Tauben.

Der „Katalonienplatz“ ist ein Platz im Zentrum Barcelonas. Er liegt genau zwischen Altstadt und Neustadt und wird von den Einwohnern dieser Stadt als das Zentrum Barcelonas betrachtet. Der Platz ist mit blauen, roten und grauen Fliesen in Form eines Sterns gestaltet und wird umgeben von Springbrunnen und Grünanlagen.

Wir überqueren den Platz und legen erst mal beim Hard Rock Cafe eine Pause ein. Tut gut 🙂

Jetzt ist unser Ziel die Ramblas – eine 1,2 Kilomter lange Promenade, die den Plaça de Catalunya mit dem Alten Hafen verbindet.

Die Promenade ist immer ziemlich überlaufen – passt auf Eure Taschen und Geldbeutel auf. Hier sind viele Langfinger unterwegs 😦

La Rambla wird auf jeder Seite von historischen Bauten und großen Bäumen gesäumt. Souvenirhändler und Strassenkünstler bevölkern die Flaniermeile. Von der Ramblas gelangt man in das Altstadtviertel Barri Gòtic und zur Kathedrale von Barcelona. Hier wollen wir nun hin.

Das gotische Viertel

El Barri Gòtic – das gotisches Viertel – ist das älteste Stadtviertel von Barcelona, das sich aus der römischen Siedlung Barcino entwickelte.

Die meisten Baudenkmäler stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert, der Blütezeit Barcelonas als Seemacht. Das Stadtbild ist geprägt durch viele enge und verwinkelte Gassen. Die Kathedrale, die den Mittelpunkt des Barri Gòtic bildet, ist umringt von vielen geschichtsträchtigen Gebäuden.

lm Barri Gòtic befinden sich u. a. das Ajuntament de Barcelona (Rathaus der Stadt) und der Palau de la Generalitat (Sitz der katalanischen Regierung).

Es gibt sehr viel zu entdecken. Ein Tag reicht leider überhaupt nicht aus.

Mercat de la Boqueria

Zurück auf den Ramblas steht ein Besuch beim berühmten Markt Mercat de la Boqueria an. Wir schaffen es kaum in die Markthalle, so überlaufen ist es. Unmengen an Menschen wollen gleichzeitig in die Halle. Es macht nicht wirklich Spaß dort rumzustromern.

Trotzdem haben wir es irgendwann geschafft und lassen uns in der ganz aus Glas und Stahl konstruierten Halle von den vielfältigen, bunten, gut riechenden und leckeren Köstlichkeiten verzaubern. Überwältigend!

Wir bleiben nur ganz kurz in der überfüllten Halle und schlendern weiter über die Ramblas runter Richtung Meer. So richtig viel Zeit bleibt uns nicht mehr, wir sollten uns bald aufmachen zum Schiff.

Die Meile am Meer: Rambla de Mar

Aber erst mal steht die neue Rambla de Mar auf dem Plan. Eigentlich ist es nur ein Holzsteg oder eine Brücke am Jachthafen 🙂 Vor allem die imposante wellenförmige Bauweise der Brücke macht sie zum Hingucker! Die Aussicht hier ist einfach umwerfend!

Über den Holzsteg gelangt man zum Kai Moll d’Espanya mit dem Einkaufskomplex Maremágnum und dem Aquarium. Ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge für die ganze Familie.

Hier kann man herrlich spazieren, in einem Cafe etwas trinken oder einfach in der Sonne am Wasser sitzen und auf die schaukelnden Boote schauen. Ein toller Ort zum Entspannen.

Zurück zum Schiff

Leider müssen wir langsam los. Wir laufen zum Port Bus Shuttle in der Nähe der Kolumbus Säule und haben Glück. Es fährt gerade einer Richtung Hafen (4 Euro p.P., Stand: Mai 2019). Den  nehmen wir. Das passt doch prima! Zumal wir heute auch noch den blödesten Teil einer Reise machen müssen – Koffer packen für den Rückflug…

Abschied von Barcelona

Aber zuerst steht noch das letzte Auslaufen aus einem Hafen an. Das lassen wir uns natürlich nicht nehmen. Das Wetter spielt mit und wir geniessen den letzten Blick auf Barcelona.

Für heute Abend haben wir einen Tisch für uns acht im Belladonna reserviert. Damit stellen wir sicher, dass wir auch am letzten Abend einen ganzen Tisch für uns haben. Schließlich soll der letzte Abend noch einmal ein schöner Abschluss werden. Okay, wir müssen zwei Flaschen Wein kaufen – aber das ist in Ordnung, zumal Simi einen guten Wein aussucht. Das Essen ist wirklich gut und wir lassen es uns richtig gut gehen.

Den schönen Abend lassen wir auf einer sehr windigen Abschiedspoolparty ausklingen 🙂

Wir packen den Rest Koffer und stellen sie vor die Kabinentür. Fleissige Helfer bringen alle Koffer am Morgen in das Terminal, wo wir sie vor dem Transfer zum Flughafen wieder abholen können. Das aber ist die Geschichte von Morgen. Gute Nacht 🙂



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