10.05.2019: VALENCIA (Spanien)

Reisenotizen:

Freitag, 10.05.2019

Liegezeit: 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr (tatsächlich 18:00 Uhr)
Liegeplatz: Muelle Poniente

Wetter: sonnig 25 Grad

Sonnenaufgang: 06:52 Uhr
Sonnenuntergang: 21:01 Uhr

Nächste Etappe: 174 Seemeilen (322 Kilometer) bis Barcelona/ Spanien


Unser heutiger Tag: Wir erkunden Valencia auf eigene Faust. Zuerst geht’s mit dem öffentlichen Bus in die herrliche Altstadt. Anschließend spazieren wir zur außergewöhnlichen modernen „Stadt der Künste und der Wissenschaften“ – Valencia ist fantastisch!


Reisebericht:

Spruch des Tages: „Das Meer hat angerufen und gefragt wo wir bleiben.“

Unbekannte Herkunft

Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Valencia. Schon beim Einlaufen in den Hafen von Valencia strahlt die Sonne mit unseren Gesichtern um die Wette. Blauer Himmel, keine Wolken – es wird ein toller Tag!

Schon von weitem können wir die Gebäude der modernen Stadt der Künste und der Wissenschaften erkennen, dort wollen wir heute noch hin. Die Altstadt liegt rund 6 Kilometer vom Hafen entfernt, ist aber wohl gut mit dem Bus erreichbar.

Mit dem Bus in die Altstadt

Nach einem schönen Frühstück im Belladonna treffen wir uns mit den anderen auf Deck 5 und laufen durch das Hafenterminal zur rund 400 Meter entfernten Bushaltestelle. Es fehlen Andi und Manu, die heute eine Fahrradtour über AIDA gebucht haben.

Der Weg zur Haltestelle ist gut ausgeschildert. Mit der Linie 4 fahren wir in die Altstadt (1,50 Euro p.P., Stand: Mai 2019), das Ticket kaufen wir beim Busfahrer. Billiger geht es nicht. Zurück zum Hafen fährt übrigens die Linie 95 🙂

Alternativ bietet AIDA einen Bus-Shuttle für 9,95 Euro an. Damit kommt ihr zur Altstadt und von dort auch wieder zurück. Übrigens löst AIDA dies inzwischen sehr clever. Für das AIDA-Shuttle werden die Tickets am Vorabend schon an die Kabinentür gehängt. Belastet wird der Betrag erst vom Bordkonto, sobald man diese Tickets am Shuttle einsetzt. Das macht die ganze Sache natürlich viel bequemer. Man muss sich nicht mehr anstellen und die Tickets kaufen, sie sind schon auf der Kabine. Für einige lohnt sich das. Für uns in der Regel nicht. Astrid plant unsere individuellen Touren sehr genau im Vorfeld. Daher wissen wir schon vorher, ob sich das für uns rentiert oder nicht.

Altstadt und Markthalle

Wir fahren also mit der Linie 4 knapp 15 Minuten zum Plaza de Reina, mitten in der Altstadt. Diese zählt zu den größten historischen Zentren Europas. Mehr als 2000 Jahre Geschichte haben in der Altstadt deutliche Spuren hinterlassen.

Hier liegt der Mercat Central, eine der schönsten Markthallen Spaniens im Jugendstil und eine der Attraktionen Valencias.

Hier gibt es alles was das Herz begehrt: Frisches Obst und Gemüse, fangfrischen Fisch, Gewürze, Eier, Käse- und Schinkenspezialitäten, appetitliche Snacks und Leckereien – herrlich bunt und farbenfroh. Wir könnten uns überall durchfuttern, so lecker sieht das alles aus. Gut, das wir schon gefrühstückt haben 🙂

Das hektische Treiben in der Markthalle ist spannend. An den Fischtheken verkaufen Marktfrauen den frischen Fang, auch Muscheln, Riesengarnelen und Oktopusse. Krebse und Hummer versuchen, aus den Kisten zu entkommen. Vor allem aber riecht es nach Gemüse und Zitrusfrüchten. Valencia ist umgeben von riesigen Obst- und Gemüsegärten und Hauptproduktionsort spanischer Orangen.

Die Seidenbörse

Im Norden des Platzes zieht die alte Seidenbörse die Blicke auf sich. Beeindruckend sind die hohen Säulen im Saal der Börse, die Ende des 15. Jahrhunderts im Stil der Spätgotik errichtet wurde. Die Seidenbörse von Valencia zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im 15. Jahrhundert wurden hier wertvolle Güter wie Öl und Seide gehandelt, die der Stadt Valencia zu Wohlstand verhalfen.

Bei dem herrlichen Wetter wollen wir weiter an der frischen Luft bleiben und begnügen uns mit einer Außenbesichtigung. Eine tolles Gebäude!

Vor der Seidenbörse steht eine Skulptur von „Dobby, dem Hauself“ aus Harry Potter. Es gibt wohl momentan eine Harry Potter-Ausstellung in Valencia und Dobby macht Werbung dafür. Natürlich halten wir das mit unserer Kamera fest 🙂

Gigantischer Rathausplatz

Valencia begeistert uns von Anfang an. Tolle Fassaden, fantastische Plätze, eine grandiose Stadt! Unser Weg führt uns zum Plaza del Ayuntamiento – dem Rathausplatz. Dieser zentrale Platz mit einem riesigen Springbrunnen wird von Jugendstilgebäuden aus der Gründerzeit begrenzt. Hier liegt das alte Rathaus, in dem ein Museum für Stadtgeschichte untergebracht ist.

Nicht weit vom Rathausplatz entfernt befindet sich das Hard Rock Cafe. Hier erledigen wir die obligatorischen Pflichteinkäufe 🙂 Ein paar Souvenirs müssen halt sein 🙂

Jetzt machen wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Das moderne Valencia – zur Stadt der Künste und der Wissenschaften.

Die Stierkampfarena von Valencia

Auf unserem Weg kommen wir an einer weiteren Sehenswürdigkeit vorbei: Der Stierkampfarena. Diese befindet sich direkt am riesigen historischen Bahnhofs-Gebäude und ist kaum zu übersehen. In dieser Arena werden auch heute noch zu besonderen Anlässen Stierkämpfe abgehalten. Na ja, Stierkämpfe halten wir für brutal und sehen wir kritisch. Muss echt nicht sein!

Aber dieses Jahrhunderte alte Gebäude hat eine beeindruckende Architektur. Man kann sich gut vorstellen, wie hier im 19. Jahrhundert regelmäßig 12.000 Leute Platz fanden und die Arena zu einem wahren Hexenkessel in Valencia wurde.

Plötzlich entdecken wir auf der anderen Straßenseite Andi und Manu auf ihrer AIDA-Fahradtour! Ein kurzes Hallo auf der Straße, ein schnelles Foto und schon sind beide wieder entschwunden 🙂

Zu Fuß geht’s weiter

Inzwischen haben wir über 30 Grad. Die Sonne brennt und wir sind froh im Schatten einer Palmenallee zu laufen. Wir bewegen uns immer näher zum „Stadtpark“ hin – einem zum Park umgebauten trockengelegten Flussbett des Río Turia 🙂

Highlight: Park im Flußbett

Dann erreichen wir den Jardin del Turia – den Turia-Gärten. Diese fast neun Kilometer lange Grünfläche in einem ausgetrockneten Flussbett zieht sich durch die Stadt bis zum Hafen. Hört sich nicht spektakulär an, ist es aber. Das Flussbett wurde komplett neu bebaut und ist „die grüne Lunge“ Valencias.

Der ursprüngliche Lauf des Flusses Turia durch das Zentrum von Valencia wurde nach den verheerenden Überschwemmungen im Jahre 1957 südlich um die Stadt herumgeführt. Zuerst wurde eine Autobahn durch das alte Flussbett geplant, doch glücklicherweise wurde dieser Plan durch Proteste gestoppt. Stattdessen wurde eine Gartenanlage angelegt und im südlichen Teil entstand die supermoderne Ciudad de las Artes y de las Ciencias – die Stadt der Künste und der Wissenschaften.

So etwas haben wir auf unseren vielen Reisen noch nicht gesehen. Eine völlig andere Welt. Wir nutzen ein Wasserbecken am Palau de la Musica zur Abkühlung unserer heiß gelaufenen Füße. Frisch erholt machen wir uns auf die letzte Wegstrecke zum modernen Valencia.

Die „grüne Lunge“

In den vergangenen 15 Jahren wurde das Flussbett zu einer Art Naherholungsgebiet und Freizeitparadies. Auf der Strecke gibt es ebenso Bars und Cafés mit weitläufigen Terrassen, um wieder zu Kräften zu kommen.

Die Parkanlagen Jardines del Turia werden von 18 Brücken verschiedener Epochen und architektonischer Stile gekrönt.

Stadt der Künste und der Wissenschaften

Und jetzt können wir es sehen: Das moderne Valencia! Uns fehlen die Worte und ich kann es irgendwie auch gar nicht richtig beschreiben, was wir dort sehen. Das Zusammenspiel aus Symetrie mit Kunst und Natur. Dazu der unglaublich blaue Himmel.

All das lässt uns wahrlich sprachlos werden. Es ist unglaublich. Alleine in diesem Viertel kann man locker einen ganzen Tag verbringen. Wir kratzen nur an einen ganz kleinen Eck und begnügen uns mit einer Außenbesichtigung dieses rund zwei Kilometer langen Geländes.

In dem naturwissenschaftlichen und kulturellen Freizeit-Komplex gibt es unendlich viele Möglichkeiten:

  • Opernhaus Palau de les Arts: Opern, Konzerte, Zarzuela und Ballett (10,90 Euro für Führung, Stand: Mail 2019)
  • Naturwissenschaftliches Museum: Interaktive Ausstellungen über Naturwissenschaften und Technologie (8 Euro Eintritt, Stand: Mail 2019)
  • Hemisfèric: Digitales 3D-Kino mit einer riesigen 900 Meter langen Leinwand (8 Euro Eintritt, Stand: Mail 2019)
  • L’Oceanogràfic: Das größte Aquarium Europas (30,70 Euro Eintritt, Stand: Mai 2019)
  • Der Umbracle: frei zugänglicher riesiger, über 17.000 m2 großer Garten

Der moderne Kultur- und Freizeitkomplex ist ein Symbol für das moderne Image der Stadt.

Palau de les Arts – das Opernhaus

Das Gebäude des valencianischen Palasts der Künste besticht durch seine ungewöhnlich geschwungene Bauform und ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt der Künste und Wissenschaften.

Musikliebhaber kommen hier bei Opern und Konzerten voll auf ihre Kosten. Außerhalb der Vorstellungszeiten kann das Gebäude von innen besichtigt werden.

In einem Café am Palau de Artes machen wir eine kleine Pause. Wir sitzen endlich im Schatten und genießen eine kühle Brise. Okay, der Kellner ist nicht ganz so schnell und an Umsatz scheint er nicht sonderlich interessiert zu sein, aber wir haben ja Urlaub 🙂

Das Hemisfèric

Dieses spektakuläre Gebäude in der Stadt der Wissenschaft und Künste hat aus der Ferne betrachtet die Form eines übergroßen Auges. Das passt gut zum Inneren des Hauses. L’Hemisfèric beherbergt ein Planetarium und ein digitales 3D-Kino mit einer riesigen 900 Meter langen Leinwand, die die Zuschauer beinahe umhüllt.

Naturwissenschaftliches Museum

Das Wissenschaftsmuseum soll von außen an die abstrakte Form eines Walskeletts erinnern. Mit dem Motto „Nicht anfassen verboten“ bietet das Museum interaktive Ausstellungen über Naturwissenschaften und Technologie dar. Der Eintritt ins Erdgeschoss ist frei. Hier gibt es eine temporäre Ausstellung, ein paar Geschäfte, Toiletten und ein Restaurant. Für die restlichen Ausstellungen benötigt man eine Eintrittskarte.

Der Umbracle

Dieser frei zugängliche riesige Garten zeigt in über 17.000 m2 typisch mediterrane Pflanzen und zeitgenössische Skulpturen. Herrlich idyllisch hier! Direkt unter dem Umbracle befindet sich der öffentliche Parkplatz der Stadt der Künste und Wissenschaften.

Die Brücke Assud D’or verbindet die beiden Ufer der Jardins del Turia und führt direkt über das Gelände der Stadt der Künste und der Wissenschaften. Von hier haben wir einen super Ausblick auf die futuristischen Gebäude.

Die Zeit ist wirklich viel zu kurz, aber so langsam müssen wir zurück zum Schiff. Das Gute ist jetzt, das wir einfach in den Bus Linie 95 einsteigen und direkt zum Hafen fahren können. Wir müssen nicht den ganzen Weg zurück in die Altstadt laufen, um den AIDA Shuttle zu nehmen 🙂

Wieder zurück am Schiff

Schnell ist die Haltestelle gefunden und kurz darauf kommt schon der Bus Linie 95 (1,50 Euro p.P. beim Busfahrer; Stand: Mai 2019). In knapp 10 Minuten bringt er uns zurück zum Schiff. Schöne Überraschung: Am Schiff erwartet uns passend zum heißen Wetter Rumpunsch und dazu gibt’s Currywurst 🙂

Abschied von Valencia

Das Auslegen (frei nach Astrid :-)) erleben wir von der Anytime aus. Wir sind vom vielen Laufen und der Hitze platt. Laut Durchsage unseres Kapitäns verschiebt sich das Ablegen allerdings um etwas mehr als eine Stunde nach hinten. Wir werden also noch etwas länger in der Htze durchgebraten.

Das Sail away erklingt um kurz nach sechs, wir fühlen uns durchgebruzzelt sind aber wie immer ergriffen von dem Auslaufen und lassen schon mal ein wenig die Reise Revue passieren. Unser vorletzter Hafen liegt hinter uns und so ganz langsam müssen wir an den Heimflug denken 😦

Aber erst morgen Abend. Vorher machen wir noch Barcelona unsicher 🙂

Lecker essen im Steakhouse

Heute steht noch ein Essen im Bufflo Steak House an. Wir wollen mit Greg und Juli noch einmal dorthin. Es ist einfach zu lecker da. Wir ziehen jetzt schon mal ein Gourmet-Fazit: Noch nie auf unseren bisher 31 Reisen mit AIDA waren wir so oft in den A-La-Carte Restaurants essen. Hervorragender Service und außergewöhnlich gutes Essen! Und das zusammen mit Freunden genießen – besser geht’s nicht!

Vielleicht werden wir älter oder es schmeckt uns einfach besser… Vielleicht waren es aber auch einfach die Umstände. Lange keinen Urlaub gehabt, mit vielen Freunden unterwegs, ein Geburstag und einen Hochzeitstag auf der Reise gefeiert, dazu die Brückenführung, die im Rossini geendet ist und die Sternstunde… Das alles ist eine Erklärung. Und es ist aber auch verdammt lecker 🙂

Bevor wir es wieder vergessen, setzen wir im Casino noch unseren Gutschein ein. Wir versuchen an den Einarmigen Banditen unsere Reisekasse aufzustocken. Passiert aber nicht. Wir gehen mit nur einem ganz kleinen Gewinn nach Hause, aber ist egal, kein Verlust. Der Gutschein war ein Geschenk von AIDA aufgrund unserer Clubstufe.

Jetzt schauen wir noch bei der Black & White Party in der Anytime vorbei. Draußen ist es aber viel zu schattig und zu windig und drinnen ist die Musik dermaßen laut, so dass wir beschließen den Tag zu beenden und auf die Kabinen zu gehen.

Ein rundum perfekter Tag! Wieder superklasse organisiert von Astrid, die sich unheimlich viel Mühe gibt alle Wünsche unserer Freunde und natürlich auch unsere eigenen in den Tagesplan einzuarbeiten. Und sehr viel Herzblut und Arbeit in so eine Tour steckt. Da stecken viel Fleiß und auch harte Arbeit dahinter. Das sieht man allerdings nicht immer und daher an dieser Stelle ein ganz Riesen-Lob und einen Riesenschmatzer an meine Astrid. Das hast Du wieder einmal ganz toll hinbekommen!!!

Morgen ist allerdings ein weiterer Tag und wir werden Barcelona unsicher machen. Aber das ist die Geschichte von morgen.

Gute Nacht 🙂



zurück | Reiseroute | weiter