Reisenotizen:
Montag, 24.09.2018
Liegezeit: 9:30 Uhr bis 21:30 Uhr
Liegeplatz: Queen Elisabeth 2 Cruise Terminal – Berth 38
Wetter: sonnig 13 Grad
Nächste Etappe: 112 Seemeilen (207 Kilometer) bis Le Havre/ Frankreich
Unser heutiger Tag: Wir haben im Vorfeld bei Southampton White Taxi ein Taxi vorbestellt. Es geht nach Stonehenge und zum kleinen englischen Städtchen Salisbury mit imposanter Kathedrale. Und am Abend steht unsere Sternstunde an, mit Besuch der Spray-Bar und einem guten Essen im Rossini 🙂
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Southampton 🙂 Die Stadt gilt als die wichtigste Hafenstadt Englands. Von hier starteten die ersten Pilger mit der Mayflower 1620 nach Amerika und 1912 die Titanic zu ihrer verhängnisvollen „Untergangsfahrt“. Wir lassen Southampton allerdings links liegen und haben im Vorfeld bei Southampton White Taxi ein Taxi reserviert. Wir wollen nach Stonehenge und nach Salisbury.
Wir haben heute übrigens eine Besonderheit: Es gibt eine Bordzeit und eine Landgangszeit! Normalerweise werden die Borduhren bei einer Zeitverschiebung entsprechend umgestellt. Ergo müssten wir die Uhren nun eine Stunde zurückstellen. Das passiert dieses Mal allerdings nicht, die Bordzeit bleibt gleich. Das zu verstehen, fällt besonders Astrid sehr schwer 🙂
Der Tag beginnt
Wir stehen um 7:30 Uhr auf, genießen den Sonnenaufgang vom Balkon aus und machen uns anschließend auf den Weg.
Uns erwartet ein straffes Programm. Die englischen Behörden wollen vor dem Landgang alle Passagiere einem Facecheck unterziehen. Dazu müssen wir ab 10:00 Uhr zu einer Passkontrolle ins Theatrium. Unser Taxi wartet ab 10:00 Uhr (englischer Zeit) auf uns. Da haben wir noch gut Zeit 🙂
Southampton, wir kommen!
Nach einem guten Frühstück im East Restaurant packen wir unsere Ausflugssachen zusammen und los geht’s 🙂
Der Facecheck findet direkt beim Auschecken statt. Es geht ratzfatz. Wir sind schon um viertel nach neun durch. Wer kann unserem Lächeln schon widerstehen 🙂
Mit dem Taxi nach Stonehenge
Jetzt sind wir gespannt ob das mit dem Taxi klappt. Und wie das klappt. Schon kurz vor halb 10 kommt ein Großraum Taxi, in dem locker 8 Leute Platz hätten, vorgefahren. Super, so sind wir eine halbe Stunde vor der Zeit unterwegs.
Der Fahrer heißt Dave und er erklärt während der Fahrt immer wieder ein bisschen was zur Umgebung. Ab und an ist er allerdings schwer zu verstehen. Wir fahren erst einmal ungefähr eine Dreiviertelstunde durch eine sehr schöne englische Landschaft nach Salisbury und von dort sind es noch 13 Kilometer (ca. 15 Minuten) nach Stonehenge.
Der Weg zu den alten Steinen
Wir vereinbaren mit Dave auf dem Parkplatz des Stonehenge Besucherzentrums einen Treffpunkt. Und wir können uns soviel Zeit nehmen wie wir brauchen. Er wartet einfach solange. Perfekt!
Wir gehen vom Parkplatz zum Besucherzentrum, kaufen uns Tickets (23 Pfund p.P., Stand: September 18) sowie einen Leih-Audioguide ( 3 Pfund p.P) und laufen sofort weiter zum Shuttle. Es gibt zwei Möglichkeiten zu den Steinen zu gelangen. Ihr könnt etwas über eine Meile laufen, oder mit dem Shuttle Bus fahren. Wir entscheiden uns für die schnellere Busvariante. Der Bus fährt in regelmäßigen Abständen.
Geschichte von Stonehenge
Die englische Legende behauptet, dass die Steine aus Afrika kommen, heilende Wirkung haben und die ganze Anlage ursprünglich in Irland stand. Der berühmte Zauberer Merlin habe alle Steine mit Hilfe eines Riesen den Iren geklaut und in Wiltshire aufgebaut. Wozu diese wundersame Anlage erschaffen wurde, wann das war und wer die Idee hatte, ist bis heute durchaus umstritten…
The Rocks
Leider kommt man nicht mehr direkt an die Steine heran. Es führt ein Rundweg an den Steinen vorbei. Wir nutzen unsere Zeit und machen jede Menge Fotos.
Trotz der Entfernung zu den Steinen und den Touristen, strahlt der Ort etwas magisches und mystisches aus. Genau das haben wir uns erhofft. Der Ausflug hat sich definitiv gelohnt.
Wir halten uns etwas eine Stunde bei den Steinen auf und machen uns dann auf den Rückweg. Mit dem Bus fahren wir die knappe Meile zum Besucherzentrum zurück, laufen einmal durch den obligatorischen Shop und machen uns dann auf zum Taxi. Das anhängende Museum lassen wir mal unbesichtigt. Lieber verbringen wir etwas mehr Zeit in Salisbury 🙂
Salisbury – The New Inn Pub
In Salisbury empfiehlt unser Fahrer uns den urigen Pub „The New Inn“ und verspricht uns gutes traditionelles englisches Food. The New Inn ist ein alteingesessener Laden, der uns total begeistert. Astrid und ich bestellen ein typisches Fish & Chips, Björn und Diana entscheiden sich für Chicken. Dazu gehört natürlich ein englisches Bier. Sehr süffig.
Bevor Dave uns beim Pub abgesetzt hat, haben wir Uhrzeit und Treffpunkt für die Abholung vereinbart. Er wird uns um 15:30 Uhr direkt vor der Kathedrale wieder an Bord nehmen. Da haben wir viel Zeit den kleinen Ort zu erkunden 🙂
Spaziergang in der Altstadt
Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg und schlendern durch die Gassen. Salisbury ist wirklich schön. Es gibt etliche gut restaurierte Fachwerk-Wohnhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Echt toll!
Kleine hübsche Kirche
Spontan werfen wir einen Blick in eine kleine Kirche – die St. Thomas Church. Hübsch, hübsch 🙂 Klein, aber fein.
Aber jetzt laufen wir Richtung Kathedrale – der großen Kathedrale von Salisbury!
Leckere englische Süßigkeit
Auf dem Weg durch die Haupteinkaufstraße entdecken wir einen Fudge Store. Hier können wir nicht vorbei laufen 🙂 Selbst hergestelltes englisches Fudge, da müssen wir zuschlagen. Für 5 Pfund stellen wir uns selber eine kleine Mischung aus verschiedenen Sorten zusammen. Super lecker!
Kathedrale von Salisbury
Wir haben jetzt noch über eine Stunde Zeit für das bedeutendste Bauwerk von Salisbury: Die Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert mit ihrer kunstvoll verzierten Westfassade. Von außen wirkt sie schon sehr imposant. Mit 123 Metern ist der Turm der Kathedrale der höchste Kirchturm Englands. Eine echte Besonderheit! Und bei diesem herrlichen Wetter ist der Anblick besonders schön.
Die Kathedrale kostet keinen Eintritt, es wird aber eine „Spende“ von 7,50 Pfund erwartet, die an einem Kassenhäuschen einkassiert wird. Die Unterhaltung der Kathedrale kostet 17.000 Pfund pro Tag!!! Dazu müsst Ihr wissen, dass es in England keine Kirchensteuer gibt und die anfallenden Kosten rein durch diese „Spenden“ finanziert wird.
Im Innern der Kathedrale
Das Innere der Kathedrale ist der Hammer! Die hohen Decken sind sehr beeindruckend. Wir werden direkt am Eingang von einer Dame abgefangen, die uns eine Broschüre in die Hand drückt und fragt ob wir eine Tour machen wollen. Bevor wir groß verneinen können haben wir einen Guide der gutes Deutsch spricht und mit uns durch die Kathedrale läuft. Völlig unverhofft macht diese Führung total Spaß!
Der Kirchturm wurde 1315 nachträglich auf das Kirchenschiff aufgesetzt, wobei versäumt wurde, die tragenden Pfeiler der bestehenden Kathedrale zu verstärken. Dies führte dazu, dass die Statik des Turms bereits mehrfach durch zusätzliche Stützen abgesichert werden musste. Es gibt sogar noch Steinsäulen, die krumm und schief sind. Unser Guide meint: „Schon seit mehreren hundert Jahren sind die Säulen krumm und halten das Gewicht der Kathedrale. Sollte sie genau heute zusammen brechen, wäre das wirklich Pech.“ 🙂 🙂 🙂
In der Mitte des riesigen Innenraums steht Und ein modernes neues Taufbecken mit spiegelglatter Wasserfläche, in dem sich die Kuppeln der Kathedrale spiegeln. Irre!
Wir erfahren sehr viel über die Kirche und unser Guide zeigt uns Sachen, die wir so nicht gesehen hätten. Ein Sarkophag, der verkehrt herum steht, ein Rittergrab dessen Ritter mit Arsen ermordet wurde und das weltweit älteste Uhrwerk.
Eine weitere Besonderheit: Unter der Kathedrale fließen drei Flüsse. Täglich wird mit einem langen Stock in einem kleinen Loch die Wasserhöhe gemessen und überwacht.
Magna Carta im Kapitelhaus
Im Kapitelhaus der Kathedrale ist eines der vier erhaltenen Exemplare der Magna Carta ausgestellt. Die Magna Carta gilt als die wichtigste Quelle des englischen Verfassungsrechts. Ein Zelt schützt das wertvolle Dokument vor schädigendem Licht. Fotografieren ist innerhalb des Zeltes absolut untersagt.
Pünktlich holt uns unser Fahrer wieder ab und wir fahren zurück zum Schiff. Dort bezahlen wir unsere vereinbarten 80 Pfund pro Paar (Stand Sept 18), bedanken uns für die tolle Fahrt und sind um halb fünf wieder zurück an Bord.
Lustig: Beim Einchecken auf AIDA steigen direkt vor uns auch die Höhner auf. Die Band spielt morgen Abend als Okoberfest-Stargast im Theatrium ein Konzert. Und jetzt stehen sie live vor uns wie normale Passagiere und müssen wie alle anderen durch den Sicherheitscheck 🙂
Unsere Sternstunde
Wieder auf dem Schiff haben wir noch ein wenig Zeit uns auszuruhen, doch schon bald geht es weiter: Wir haben für heute eine Einladung von AIDA zu unserer Sternstunde. Das ist ein besonderes Event für alle Clubmitglieder mit Clubstufe grün und gold. Treffpunkt ist die exklusive Spray Bar. Anschließend gibt es ein lecker Essen im Rossini. Wir freuen uns auf einen schönen Abend 🙂
Die Spray Bar besitzt einen Balkon, der ganz vorne am Bug liegt. Weiter nach vorne geht nicht 🙂 Tolle Aussicht hier! Wir genießen die gereichten Canapés und den Champagner.
Nach ein paar leckeren Häppchen, edlem Champagner, nettem Smalltalk und einer Ansprache des General Managers werden wir ins Rossini gebeten.
Rossini
Wir erwischen einen netten Tisch und haben einen sehr schönen Abend mit tollem Essen, leckeren Getränken und interessanten Gesprächen über Kreuzfahren, Routen und deren Häfen. Vielfahrer wie wir haben sich auch viel zu erzählen 🙂
Nach fast drei Stunden Schlemmerei geht die Sternstunde für uns zu Ende. Wir schaffen ganz kanpp noch die Zugabe von Antonia aus Tirol im Theatrium…
Antonia aus Tirol im Theatrium
Das Mädel macht ganz schön Stimmung und versucht alles, das etwas träge Publikum zu animieren. Die Power steckt an und zum Schluss stehen alle und machen mit!
Abschied von Southampton
Pünktlich um 21:30 Uhr (Bordzeit 🙂 ) legen wir ab. Über dem Hafen leuchtet strahlendhell der riesige Vollmond. Die Auslaufmusik erklingt und langsam bewegt sich die AIDAperla Richtung Meer.
So langsam wird es frisch. Wir haben keine Jacken dabei, auf dem Schiff ist es in den abgeschlossenen Räumen überall sehr warm. Auch im Beach Club. Also schnell wieder rein 🙂
Wir lassen den Abend bei guter Musik im Beach Club ausklingen und freuen uns auf morgen in Le Havre. Aber das ist die Geschichte von Morgen 🙂
Gute Nacht