Reisenotizen:
Freitag, 12.12.2014
Liegezeit: 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Liegeplatz: Melville Street Pier
Wetter: 31 Grad, leicht bewölkt
Nächste Etappe: 79 Seemeilen (146 Kilometer) bis St. Vincent
Reisebericht:
Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus St. George’s. Der Wecker klingelt um 6:45 Uhr und es wird heute sonnig mit über 30 Grad.
Die Einfahrt in den Hafen beobachten wir in Ruhe von Deck aus. Wir legen direkt an der Stadt an. Und dann geht’s zum Frühstück ins Buffalo Steak House – diesmal mit Minutensteak und gebratenen Pilzen 🙂 Verdammt lecker!
Auf zur Inselrundfahrt
Wir treffen uns im Anschluss mit den anderen am Pier 3 – der Bar auf Deck 3. Es folgt das obligatorische Gruppenfoto und dann suchen wir uns ein Taxi. Nach den üblichen harten Preisverhandlungen die Astrid für uns führt, fährt uns Ken für 25 US$ p.P über die Insel.
Grenada ist eine schöne Insel mit Traumstränden, dichten Regenwäldern, Bergen und Wasserfällen. Wir fahren durch das grüne Landesinnere. Unser erstes Ziel sind die Concord Wasserfälle.
Idyllische Concord-Wasserfälle
Nördlich von St.George’s führt ein Weg von etwa 30 Minuten zu den erfrischenden Concord Wasserfällen. Im Ort Concord an der Westküste zweigt ein steiler Weg ins Landesinnere ab. Am Wasserfall angekommen, steigen wir eine Treppe runter zum Fuß der Fälle. Auf dem Weg treffen wir neugierige kleine grüne Echsen 🙂 Flink huschen sie über die Stufen oder das Geländer.
Einheimische Jungs springen für ein kleines Trinkgeld von den Klippen und verdienen sich so etwas dazu – echt cool. Trotz Aufforderung möchte keiner von uns von einer Klippe springen 🙂
Am Ausgang zum Wasserfall können wir einen ersten Blick auf eine Muskatnuss werfen – dem Markenzeichen Grenadas. Die eigentliche Nuss ist eingepackt in ein spinnenartiges rotes Gewebe und sitzt in einer gelben Frucht mit weißem Fruchtfleisch … Haben wir noch nie gesehen!
Gleich werden wir eine Muskatnuss-Fabrik besuchen. Wir freuen uns schon drauf. Da lernen wir mehr über dieses Gewürz.
Grenada – die Gewürzinsel
Auf dem Weg nach Gouyave kommen wir an vielen Muskatnuss-Bäumen vorbei. Wohin man auch schaut, überall wächst Muskat – das wichtigste Exportgut Grenadas. Am Straßenrand, an den Berghängen und wo sonst noch so Platz ist. Die gelbe Frucht platzt auf, wenn sie reif ist. Im Inneren befindet sich die Nuss, umsponnen von der wachsartigen roten Muskatblüte. Die Schale wird im Straßenbau verwendet, mit dem Fruchtfleisch werden Speisen konserviert, die Blüte wird als eigenständiges Gewürz verwendet und die Nuss zum Kochen oder als Medizin verarbeitet. Sonst gilt „Nutmeg is good for making love“ 🙂
Grenada gehört zu den größten Exporteuren von Muskatnüssen weltweit.
Neben Ananas, Brotfruchtbäumen, Bananen, Kakao, Zimt, Nelken, Piment und Muskatnuss wachsen hier noch unzählige andere Gewürze. Deshalb wird auch „The Spicy Island“ genannt – die Gewürzinsel.
Verarbeitung von Muskatnüssen
Wir kommen in Gouyave an und fahren direkt zur Muskatnuss-Fabrik, der Grenada Cooperative Nutmeg Association. An Wochentagen kann man hier die Muskatverarbeitung besichtigen.
Gegen eine kleinen Obolus von 2 Euro nehmen wir an einer Führung durch die Fabrik teil. Die Tour geht durch die ganze Fabrik. Ein Guide zeigt uns den gesamten Ablauf der Muskatnuss-Verarbeitung.
Mitarbeiterinnen sortieren von Hand die Muskatnüsse aus, bevor sie zum Trocknen auf riesige Regale kommen.
Am Ende der Führung sehen wir noch den „Verpackungsraum“. Hier werden Säcke mit den Namen der Städte bedruckt, in die die Muskatnüsse verschickt werden. Da sind Namen rund um die ganze Welt dabei!
Und selbstverständlich decken wir uns in dem kleinen Verkaufsraum mit Gewürzen und Muskatnüssen ein.
Vulkanische Vergangenheit
Unser Weg geht weiter durch den tropischen Regenwald des Grand Etang Nationalparks zum Kratersee. Der See liegt inmitten eines erloschenen Vulkans. Während der Fahrt erfahren wir viel über Land und Leute und Ken erfährt die Bedeutung des Wortes „uppsala“ 🙂 dazu lernt er noch zwei neue deutsche Wörter und deren Bedeutung: „schöne Hasen!“ 🙂
Und jetzt stehen wir vor diesem kleine See und wundern uns 🙂 Warum sind die Einheimischen so stolz auf diesen See? Ken informiert uns: Der See ist etwas Besonderes. Es handelt sich um einen echten Vulkankratersee. Grenada ist neben Dominica die einzige Insel in der Karibik, die einen Vulkansee vorweisen kann. Deshalb ist er auch Bestandteil von fast jeder Tour auf Grenada.
Im nahegelegenen Welcome Center auf dem Hügel oberhalb des Grand Etang Sees schauen wir uns die kleine Ausstellung über die Flora und Fauna Grenadas an. Nichts weltbewegendes, aber nett anzuschauen 🙂
Durch den Regenwald
Und weiter geht’s durch die grüne Landschaft. Auf unserem Weg sehen wir Ananas-Felder und Bananen-Plantagen. Warum sind denn manche Bananenstauden in blaue Tüten verpackt? Wir lernen: Diese Stauden sind für den Export nach Europa vorgesehen. Und die Europäer sollen makellose Bananen bekommen … Deshalb werden sie mit Tüten geschützt. Die anderen Bananen sind für den einheimischen Markt vorgesehen. Und dabei sind diese „einheimischen“ Bananen kleiner, süßer und schmecken viel besser.
Rum, Rum, Rum …
Was wäre eine Karibik-Tour ohne Rum? Genau, nicht ganz so lustig. Also schauen wir uns eine Rum-Fabrik an. Die Clarks Court Rum Destillery existiert bereits seit 1937. Für die Führung durch die Fabrik werden wir mit einem Helm ausgestattet und los geht’s :-)Der Destillerie-Mitarbeiter zeigt uns erst im alten Fabrikteil alte Maschinen, mit denen früher Zuckerrohr verarbeitet wurde und auch alte Dampfmaschinen. Im neuen Fabrikteil erläutert er uns, wie aus Zuckerrohrmelasse Rum hergestellt wird.
In der ganzen Halle riecht es nach Alkohol. Schon beim Rundgang werden wir durch die Alkoholdämpfe betrunken 🙂
Die Tour dauert knapp eine halbe Stunde und endet dort wo sie begonnen hat – im Shop. Hier befindet sich auch eine Probierbar, an der wir nun nach Herzenslust probieren dürfen. Der nette Angestellte, der uns durch die Destillerie geführt hat, bedient uns. Noch eine Sorte und noch eine Sorte…. 🙂 Halt stopp, wir wollen ja noch was von Grenada mitbekommen.
Strand, Sonne und Meer
Den krönenden Abschluss des Tages bildet der Aufenthalt am Strand der Grand Anse Bay. Ken setzt uns hier ab und wir bezahlen den vorher vereinbarten Preis. Wir könnten einen Zeitpunkt zum Abholen vereinbaren, aber wir planen noch ein Erlebnis: Mit dem Wassertaxi zurück zum Schiff.
Der knapp 3 Kilometer lange Grand Anse Beach liegt nur wenige Kilometer südlich von St George’s. Hier gibt es viele schöne Hotels, Restaurants und jede Art von Wassersport. Wir stürzen uns sofort in die 28 Grad warmen Fluten, genießen die Sonne und das Leben 🙂 Herrlich!
Das Wasser ist herrlich warm und bietet pures Badevergnügen. Wir haben viel Spaß 🙂 Immer wieder kommen junge Einheimische vorbei und verkaufen aus einem Eimer gekühlte Getränke. Was für ein Service 🙂
Mit dem Wassertaxi zurück
Nach gut eineinhalb Stunden machen wir uns auf zum Wassertaxi. Das sind kleine bunte Boote, die zwischen dem Strand und St. George’s hin und her pendeln. Schon bei unserer Karibik-Tour 2012 sind wir mit einem solchen Taxi gefahren und dieses Erlebnis wollen wir unseren Freunden nicht vorenthalten.
Das Wassertaxi füllt sich schnell und sobald es voll ist, fahren wir los. Eine einfache Fahrt kostet 4 US$ (Stand: Dez 12). Bei der Fahrt über das Wasser genießen wir den Blick auf die Stadt. Nach wenigen Minuten ereichen wir St. George’s. Direkt neben dem Kreuzfahrt-Dock legen wir an. Nur ein kurzer Fußmarsch und wir sind wieder auf AIDA.
Auf Wiedersehn, St. George’s
Wieder auf dem Schiff duschen wir uns den Grand Anse Bay Sand vom Körper. Dann geht’s aufs Deck und wir erleben das Auslaufen mit einem herrlichen Sonnenuntergang. Ein toller Tag!
Nach einem Sundowner gehen wir zum Essen ins Bella Vista. Ach ja, vorher buchen wir noch einen AIDA-Ausflug: „Wale und Delfine“ auf Dominica. Greg und Juli kommen auch mit 🙂
Exklusive Show Nayeli
In der Abendvorstellung findet heute im Theatrium die Show “ Nayeli“ statt – eine richtig tolle Show! Super Musik, begabte Künstler, fantasievolle farbenfrohe Kostüme – alles passt! Diese Show gibt es übrigens exklusiv nur auf der AIDAluna 🙂
Das war es dann auch für heute. Wir sind fix und alle. Ein toller Tag geht zu Ende. Wir haben viel erlebt und gesehen. Und morgen freuen wir uns auf St. Vincent, aber das ist die Geschichte von morgen 🙂
Gute Nacht