08.12.2023: DOHA (Katar)

Reisenotizen:

Freitag, 08.12.2023

Liegezeit:  7:00 Uhr bis 09.12. um 22:00 Uhr (overnight)
Liegeplatz: Cruise Ship Port

Wetter: sonnig | 28°C

Sonnenaufgang: 6:06 Uhr
Sonnenuntergang: 16:44 Uhr

Zeitverschiebung: plus 2 Stunden
Zeitumstellung: In der Nacht vom 07.12.23 zum 08.12.23 wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt.

Nächste Etappe: 210 Seemeilen (389 Kilometer) bis Dubai/VAE


Unser heutiger Tag: Am Vormittag erkunden wir mit den lokalen Touranbietern Pearls of Doha die Stadt. Mit dabei: Souk Waqif mit den Kamelen des Emirs, The Pearl und die Stadtteile West Bay, Katara und Lusail. Am Abend gehts auf eigene Faust zum Souk, zur Corniche und auf die Infinity Rooftopbar! Fantastisch!


Reisebericht:

Das erste Mal in Doha

Guten Morgen aus Doha! Schon früh am Morgen legen wir an. Der Pier liegt zwar auf der Backbord-Seite, aber auf unserer Steuerbord-Balkonkabine eröffnet sich uns ein herrlicher Blick auf die Skyline der Stadt 🙂 So früh am Morgen ist es noch ein wenig nebelig, aber die Sonne kitzelt so langsam die Farben der bunten Häuser und den Umriss der Hochhäuser heraus. 

Wir freuen uns sehr auf Doha, denn Katar und diese Stadt ist absolutes Neuland für uns. So richtig können wir uns unter Doha nichts vorstellen. Wir haben einiges im Vorfeld gehört. Und zwar im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft, die November/Dezember 2022 hier stattgefunden hat. Und das war irgendwie nicht so schmeichelhaft. Aber wir machen uns heute einfach ein eigenes Bild. Wir sind gespannt!

Doha ist übrigens die Hauptstadt von Katar und liegt auf einer Halbinsel am Persischen Golf. Das Stadtzentrum wird von der am Wasser liegenden Promenade Corniche umgeben, diese erstreckt sich direkt entlang an der Bucht von Doha.

Katar ist eines der reichsten Länder Westasiens und grenzt im Westen an den Golf von Bahrain, im Osten an den Persischen Golf und im Süden an Saudi-Arabien.

Ausflug mit Pearls of Doha

Für heute haben wir bei den lokalen Touranbietern Pearls of Doha eine Stadtrundfahrt mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gebucht. Der Kontakt im Vorfeld mit Julia und Tania war sehr gut, sehr offen und herzlich. Daher freuen wir uns darauf, die beiden kennen zu lernen.

Eigentlich sollte der Ausflug von 14 bis 18 Uhr gehen, so war es geplant. Doch vor zwei Tagen erhielten wir eine E-Mail von Julia, dass auf dem Hafengelände die Weltmeisterschaft der Araberpferde stattfindet und deshalb der Hafen für Touranbieter ab 14 Uhr gesperrt wird. Der Ausflug wird deshalb auf 9 Uhr vorverlegt. Zu diesem Zeitpunkt hat der Souk leider noch nicht vollständig geöffnet, er erwacht erst am Nachmittag zum Leben. Egal, dann ziehen wir nachher einfach auf eigene Faust wieder los und erkunden den Souk am Abend.

Das Hafenterminal

Durch das riesige Hafenterminal treten wir auf die Pier, die uns zum Treffpunkt führt. Das Hafenterminal wurde zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 neu gebaut und die Fassade ist echt beeindruckend. 1.174 übereinander angeordnete Bögen spiegeln die traditionelle arabische Architektur wider.

Im Hafenterminal gibt es übrigens ein riesiges Aquarium mit einer Rolltreppe im „Unterwassertunnel“. Das sehen wir uns am Nachmittag genauer an. Jetzt wollen wir pünktlich am Treffpunkt sein. 

Der Treffpunkt ist schnell gefunden. Es sind nur ein paar hundert Meter bis dahin. Übrigens sind auch hier wieder Ille und Karin mit von der Partie 🙂 Wir haben uns schon im Hafenterminal getroffen und sind gemeinsam zum Treffpunkt gelaufen.

Der riesige rote „Welcome-Schriftzug“ empfängt uns farbenfroh. Im Hintergrund die Skyline von Doha. Ein tolles Bild!

Julia und Tania von Pearls of Doha erwarten uns schon und empfangen uns herzlich. Erst werden kurz die finanziellen Dinge geregelt (65 Euro p.P. Stand: Dez 2023), dann werden wir auf die zwei kleinen Tourbusse aufgeteilt. Pro Bus rund 16 Teilnehmer. Sehr angenehm. Unser Tourguide ist Julia 🙂 die bereits seit neuen Jahren mit ihrer Familie in Doha lebt.

Die Kamele des Emirs

Kurz nach neun geht unsere Tour los. Erster Stopp nach einer kurzen Fahrt: Die Kamele der königlichen Garde und der Kamel-Markt, ganz in der Nähe des Souq Waqif. Die rehäugigen Kamele sind schön und gepflegt und warten in den Kamelställen auf ihre Bewunderer und Käufer.

Die anmutigen Kamele können extreme Wüstentemperaturen und Wassermangel wochenlang überleben und ihre Reiter tapfer mehrere hundert Kilometer am Tag tragen. Heute sind diese Tiere immer noch der Stolz der Kataris und eine bedeutende Touristenattraktion.

Auf der einen Seite des Kamelmarktes ist der Souq, auf der anderen Seite erhebt sich besonders reizvoll die Skyline des Stadtteils West Bay.

Edle Araber-Pferde

Ein kurzer Fußweg führt uns von den Kamelen zu den traditionsreichen Araber-Pferden. In den Emiri-Ställen hat die traditionelle berittene Polizei das Sagen, die tägliche Runden mit den Arabern über den Souq dreht. Aber aktuell haben die edlen Araber einfach Hunger. Sie machen sich in ihren Ställen über ein frisches Bündel Heu her und ignorieren uns Besucher gänzlich. Interessant ist, dass man die Ställe einfach so betreten und einen Blick in die Stallungen werfen darf.

Der Falke – der Nationalvogel Katars

Unser Weg führt uns weiter zum Falkenmarkt. Hier können wir die majestätischen Vögel aus aller nächster Nähe bewundern und Fotos machen. Falken sind Raubvögel mit gebogenem Schnabel und hervorragender Sehkraft und werden als Nationalvögel in Katar stark verehrt.

Die Vögel sind so wichtig für die katarische Kultur, dass es im Souq auch ein Krankenhaus für Falken gibt. Hierhin können Falkner ihre kranken oder verletzten Falken bringen. Das klimatisierte Gebäude ist mit hochmodernen medizinischen Brutkästen, Stationen und Chirurgie-Abteilungen ausgestattet.

Die Falknerei ist eine historische Kunst aus der Zeit der Beduinenstämme. Nicht selten sieht man Falken, denen vorübergehend mit Hauben die Sicht genommen wird. Dies geschieht zum Zähmen der Tiere, um sie ruhig zu halten, bis sie an ihre Umgebung und den Falkner gewöhnt sind.

Souq Waqif

Und dann gehts weiter zum Souq Waqif. Unsere Runde startet am großen Platz, dem zentralen Punkt der Altstadt. Auf der einen Seite des Platzes liegt der Souq, auf der anderen die „Fanar“-Moschee. Erkennbar an dem spiralförmigen Turm. Die Moschee ist Teil des Al-Fanar Islamic Cultural Centre und ist wahrscheinlich eines der markantesten Gebäude in der katarischen Hauptstadt. Und wenn man in die dritte Richtung geht, dann gelangt man in wenigen Minuten zur Promenade Corniche.

Übrigens befindet sich hier am großen Platz die Haltestelle der kostenlosen Shuttlebusse, die vom Schiff in die Stadt fahren. Darauf macht uns unser Tourguide Julia aufmerksam. Auf Mein Schiff gab es dazu keine Info. Na ja, egal. Wir wollen den Shuttle am Nachmittag nutzen, wenn wir auf eigene Faust losziehen.

Der Souq Waqif ist in seiner heutigen Form ziemlich jung: 2003 brannte er fast vollständig ab. Der Emir ließ ihn ab 2009 im traditionellen Stil wieder aufbauen. Und so erscheint er heute wie ein traditioneller, arabischer Markt.

In den Gassen des Souqs

Wir schlendern mit Julia durch die Gassen des Souq Waqif. Am Vormittag ist auf dem Basar noch nicht so viel los. Es sind noch nicht alle Geschäfte geöffnet. Das Leben brummt hier abends. Aber aufgrund des „Nach-vorne-Schiebens“ unseres Ausflugs war das ja abzusehen. Trotzdem ist der Besuch für uns perfekt, wir können in Ruhe schauen und fotografieren.

Souq Waqif befindet sich im historischen Zentrum von Doha und ist das pulsierende Herz der Stadt. Er ist eine der ältesten Attraktionen in Katars Hauptstadt. Händler bieten Einheimischen und Touristen Kunsthandwerk, Kleidung, Gewürze und alle möglichen anderen Waren an.

Der goldene Daumen

Mitten auf dem großen Marktplatz des Basars entdecken wir einen riesigen goldenen Daumen. Das Kunstwerk heißt „Le Pouce” (Der Daumen ;-)) und ist ein Werk des französischen Künstlers César Baldaccini. Diese glänzende Bronzeskulptur verbindet modernes Design mit einem traditionellen Look und gehört zu einer umfangreichen Sammlung öffentlicher Kunst in Katar.

Spaziergang durch den Souk Waqif

Der Souq Waqif ist ein vielseitiger Basar mit Geschäften für jeden Bedarf. Es gibt Gewürze, Perlen, Wildtiere, kostbarer Schmuck, Gold, Tee, Süßigkeiten, Datteln, Teppiche, Restaurants und vieles mehr.

Hier gibt es sogar einen kleinen Laden vom letzten Perlentaucher Katars. Inzwischen fast 90 Jahre alt, betreibt er immer noch den Laden und verkauft Perlen. Früher war Katar die Perlentaucher-Hochburg am Golf. Das Land konnte mit seinen wenigen Einwohnern vom Verkauf der Perlen leben. Bis in den 1930er-Jahren in Japan die Perlenzucht erfunden wurde. Das war das Aus für die Perlentaucherei in Katar, der Handel brach um 90 Prozent ein. Katar war ein armes Land geworden. Aber nicht lange.

Die Öl- und Gasvorkommen wurden in den 1940er-Jahren entdeckt und schon ein halbes Jahrhundert später wurde Katar zu einem der reichsten Länder der Erde.

Ein Bummel durch die unzähligen schmalen Gassen des Marktes macht richtig Spaß. Und dadurch, dass am Morgen noch nicht so viel los ist, können wir alles in Ruhe bestaunen. Trotzdem freuen wir uns, den Souq am Abend nochmal zu sehen, wenn hier mehr Leben tobt.

Die Skyline von West Bay

Unsere Tour führt uns weiter nach West Bay, dem Geschäftsviertel von Doha mit Verwaltungssitzen und Ministerien. Der glitzernde und glänzende Stadtteil erhebt sich mit einer imposanten Skyline in den Himmel. Anders als Dubai will Doha nicht Rekorde für die höchsten Gebäude gewinnen, sondern dort baut man auf Vielfalt und spektakuläre Formen.

Julia führt uns zu einem kleinen Hügel, von dem wir eine schöne Aussicht auf die Skyline haben. Wir blicken zu einigen der interessantesten Hochhäuser von Doha empor.

Der Doha Tower oder Burj Qatar ist den traditionellen Vogeltürmen aus Lehm und Ton nachempfunden, die in Katar immer noch zu finden sind. Bei näherem Hinsehen ähnelt die Verkleidung dem traditionellen islamischen Maschrabiyya-Gitter. Das ist ein Sichtschutz, der als Trennwand verwendet wird. Im Inneren erzeugen die durch die Gitter einfallenden Sonnenstrahlen ständig wandelnde geometrische Lichtmuster. Der bei Nacht orange beleuchtete Doha Tower wurde 2012 mit dem CTBUH Skyscraper Award des Council on Tall Buildings and Urban Habitat als bestes großes Gebäude der Welt ausgezeichnet. 

Der Turm mit dem bezeichnenden Namen Tornado Tower scheint sich im Wind zu verdrehen. Er fällt wegen seines schlichten Designs auf, das sich zur Mitte hin verjüngt und zur Spitze hin wieder breiter wird und an einen Wirbelsturm erinnert.  Das Gebäude wurde 2009 mit dem Best Tall Building Award des Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) ausgezeichnet.

Alles sehr beeindruckend! Nach ein paar Spaß-Fotos geht’s weiter. Mit unserem Tourbus fahren wir an der faszinierenden Skyline vorbei, es geht in Richtung Katara Cultural Village.

Street Art in Katara

Das Dorf Katara, das seinen Namen von der früheren Schreibweise von Katar ableitet, ist einer der bekanntesten Kunstorte des Landes. Es ist ein Zentrum kultureller Vielfalt und reicher Traditionen.

Katara liegt zwischen der West Bay und der Pearl und ist bekannt für seine kunstvollen und kulturellen Straßen, die das historische Katar und sein Erbe darstellen. Dazu gehört auch wundervolle Street Art, die wir während unserer Vorbeifahrt entdecken können.

Ich glaube, wenn wir nochmal nach Doha kommen, dann lassen wir uns mehr Zeit um das Katara Cultural Village zu besuchen. Wunderschön angelegt, überall Kunstwerke, sogar ein Amphitheater. Es gibt so viel zu gucken. Aber heute reicht es nur für einen kurzen Stopp um einen Überblick zu bekommen.

Die Katara-Moschee

Unmittelbar im Herzen des Katara Cultural Village liegt die berühmte Katara-Moschee. Mit ihren glitzernden türkis- und purpurfarbenen Mosaikkacheln und Emaillearbeiten im persischen und türkischen Stil sieht die Moschee einfach atemberaubend aus. Die Katara-Moschee wurde von Zeynep Fadillogu entworfen, der ersten Architektin, die Moscheen entwarf.

Leider bleibt keine Zeit, die Moschee im Inneren zu besichtigen. Das wäre sicher auch schön gewesen. Dort soll es ein helles Ambiente mit bunten Mustern und einem großen zentralen Kerzenleuchter geben. Na ja, dann haben wir noch was für die To Do-Liste für das nächste Mal in Doha 🙂

Auch in Katara: Galeria Lafayette

Veblüffende Gegensätze: Einerseits ähnelt Katara einem traditionellen katarischen Kaufmannsdorf mit engen Gassen, das einen mehrere Jahrhunderte in der Zeit zurück versetzt. Andererseits besteht der gesamte Komplex erst seit 2010 und beherbergt moderne Kunst und Galerien wie die französische Galeria Lafayette.

Das französische Nobelkaufhaus erstreckt sich über 15.000 Quadratmeter mit exquisit gestalteter Verkaufsfläche. Über drei Etagen sind 400 globale Modemarken vertreten. Lifestyle-Shopping mit den neuesten Fashion-Trends und Must-Have-Accessoires. Außerdem beherbergt es erstklassige Cafés und Restaurants.

Das Katara Cultural Village hat für jeden etwas im Angebot: Zahlreiche Orte zum Essen, eine Promenade, Konzerthallen und Ausstellungsgalerien, aber wie auch Jogging- und Radwege in den nahe gelegenen Katara Hills. 

High Street: Falkenhaube und riesiger Geschenkkarton

Ein riesiger Geschenkkarton kennzeichnet den Beginn der wirklich luxuriösen High Street, in dem auch die Galeria Lafayette steht. In diesem „Geschenk“ ist das OliOli-Kindermuseum untergebracht, in dem Kinder sich kreativ betätigen und spannende Aktivitäten ausprobieren können. Zum Beispiel mit Wasser und Luft experimentieren.

Daneben befindet sich die „Falkenhaube“ Al-Gannas Qatari Society, ein Kulturverein für Jäger und der traditionellen arabischen Jagd. Ein sehr schöner Ort um diese Art von Jagdvögeln zu sehen und etwas über sie zu lernen.

The Pearl

Nur wenige Minuten Fahrzeit weiter, erreichen wir „The Pearl – die Perle“, die Antwort Dohas auf Dubais Palm Jumeirah. The Pearl ist ein komplett neues Stadtviertel, das in Form einer riesigen Perle auf einer künstlich angelegten Insel errichtet wurde. Der gesamte Bereich wurde Menschenhand geschaffen, diese Halbinsel gab es vorher nicht auf der Landkarte. Der Name erinnert an die Vergangenheit, doch die Gegenwart ist der pure Luxus.

Luxuriöse Promenade

Die gesamte “The Pearl Qatar” umfasst eine Fläche von vier Millionen Quadratmetern, die dem Meer abgerungen wurde. Die “Arabische Riviera” ist in drei Bezirke unterteilt: Das “Qanat Quartier”, das täuschend echt an Venedig erinnert. Das zweite, “Medina Centrale”, ist bekannt für seine Gärten, Cafés, Restaurants und Geschäfte. Und natürlich wurde das malerische “Porto Arabia” von der mediterranen Architektur inspiriert.

Und in „Porto Arabia“ befinden wir uns jetzt. Wir schlendern die wunderschön angelegte Promenade entlang und staunen über die tolle Anlage. Mit viel Liebe zum Detail wurden hier mediterrane Einflüsse und arabisches Flair kombiniert. Einfach herrlich!

Entlang des Hafens befinden sich Türme mit prächtigen Wohnungen, Luxusvillen, Reihen- und Apartmenthäuser. Aber auch Luxushotels finden sich hier, ein Jachthafen und viele erstklassige Restaurants. Und natürlich eine Shopping-Mall.

Arabische Mall auf „The Pearl“

Mitten in „Porto Arabia“ steht eine im arabischen Stil erbaute Shopping-Mall mit Boutiquen aller Luxus-Marken. Es ist um die Mittagszeit nicht viel los hier, die Geschäfte haben zum Teil noch geschlossen. Wir genießen die Leere uns bestaunen die tolle Architektur bei unserem kurzen Spaziergang.

Vorbei an den Katara Towers

Nun wollen wir weiter zu einem weiteren Teil der „The Pearl“: Das “Qanat Quartier” – dem „Klein-Venedig“ 🙂 Von weitem können wir aus dem Bus heraus die Katara-Towers sehen mit ihrer unverkennbaren Silhouette: Zwei halbrunde Türme, die wie arabische Säbel in den Himmel ragen. Dieser neue Luxushotelkomplex wurde noch vor der Fußball-WM 2022, nämlich im Mai 2021, fertiggestellt.

Wir können hier schon die pastellfarbenen, bunt bemalten Häuser des Bereichs Qanat Quartier sehen. Es wirkt tatsächlich alles sehr italienisch 🙂

Qanat Quartier in “The Pearl”

Wenige Minuten später kommen wir an unserem nächsten Stopp an. Julia zeigt uns den Weg durch eine kleine Gasse und ja! plötzlich fühlen wir uns wie in Venedig. Die Rialtobrücke liegt vor uns! Wie verrückt ist das denn? Die Gebäude sind alle im italienischen Stil errichtet und bemalt und erinnern total an Venedig. Wäre da nicht der Blick auf den Stadtteil Lusail mit den markanten Katara-Türmen, könnte man glatt glauben, man hätte uns nach Venedig gebeamt.

Wahrzeichen der Stadt: Die Katara-Towers

Wir verlassen The Pearl wieder und fahren zu unserem letzten Besichtigungspunkt: Der Stadtteil Lusail mit den imposanten Katara-Towers. Das Gebäude sieht aus wie zwei Säbel und ist dem Wappen von Katar nachempfunden. Daher kommt auch der Name: Katara Towers.

Die knapp über 200 Meter hohen Türme beherbergen ein luxuriöses Fünf-Sterne-Hotel, ein Sechs-Sterne-Hotel sowie Luxus-Apartments. Daneben findet man hier auch Büros, Freizeiteinrichtungen und Restaurants.

Luxus-Mall Vendóme

Einen kurzen Zwischenstopp machen wir an der luxuriösen Shopping-Mall Vendóme. Das riesige Luxus-Einkaufszentrum wurde für 1,3 Milliarden US-Dollar gebaut und im Jahr 2022 eröffnet. Das extravagante Gebäude wurde von französischer Architektur inspiriert und gleicht eher einem Palast als einer Mall. Die Glasfenster der Kuppel im Eingangsbereich zaubern ein wunderschönes Muster auf die Wände. Die Geschäfte der bekannten Nobelmarken wie zum Beispiel Dior, Louis Vuitton oder Prada sind hier noch größer und noch pompöser als anderswo.

Durch die Außenbereiche wie auch durch das Innere des Einkaufszentrums zieht sich ein Wasserkanal, in dem es zwischen 19 und 23 Uhr Wasserspiele mit tanzenden Fontänen gibt. Dafür sind wir leider zu früh da, aber dies merken wir uns einfach für einen weiteren Besuch in Doha irgendwann 🙂

Zurück durch die Stadt

Es wird Zeit wieder zum Schiff zurück zu fahren. Unser Ausflug nähert sich dem Ende zu. Wieder vorbei an West Bay, dem Geschäftsviertel mit den vielen Hochhäusern, geht es Richtung Corniche,

Vorbei an der Corniche

Die Doha Corniche ist eine sieben Kilometer lange, sichelförmige Promenade am Ufer entlang der Bucht von Doha am Arabischen Golf. Eine parallel verlaufende Hauptverkehrsstraße verbindet das Geschäftsviertel West Bay mit dem Süden der Stadt und somit mit unserem Hafen.

Durch die Busfenster können wir gut die Skyline erkennen, davor sehen wir die weiße Logo-Statue der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Von vorne sieht sie aus wie ein „Kreis“, von der Seite betrachtet wandelt sich das Monument in ein „Unendlichkeitszeichen“, dem offiziellen Logo der WM.

Die geschwungenen Kurven des Emblems erinnern an Wüstendünen, während die Schleife eine Acht zeichnet. Diese steht zum einen für die acht WM-Stadien und zum anderen für das Unendlichkeitssymbol als Sinnbild für die Vernetzung der Veranstaltung.

Auszeit auf dem Schiff

Gegen 13 Uhr treffen wir wieder am Hafen ein. Auf dem gesamten Hafengelände ist wegen der Araber-Weltmeisterschaft unglaublich viel los, aber unser Tourbus kommt ganz gut durch. Julia setzt uns am Treffpunkt von heute morgen wieder ab. Wir bedanken uns herzlich bei ihr für diesen wirklich sehr schönen Ausflug, der uns eine gute Übersicht über Doha gegeben hat.

Nun überkommt uns ein Hüngerchen 🙂 Zurück auf dem Schiff gehen wir eine Kleinigkeit essen und freuen uns über ein neues Bettdecken-Tierchen auf der Kabine. Dann ist erst mal Auszeit angesagt. Am späteren Nachmittag wollen wir mit Ilka und Karin auf eigene Faust nochmal in die Stadt ziehen. Bis dahin ist chillen angesagt!

Am späten Nachmittag auf eigene Faust los

Um 15:30 Uhr zieht es uns wieder los. Am Horizont versinkt schon die Sonne. Der Sonnenuntergang ist für heute um 16:44 Uhr angesagt. Wir freuen uns auf einen beleuchteten Souq am Abend und auf einen Spaziergang an der Corniche in der untergehenden Sonne.

Ille und Karin warten schon am vereinbarten Treffpunkt vor dem Hafenterminal. Es kann losgehen.

Aquarium im Hafenterminal

Jetzt können wir uns etwas Zeit nehmen, das große Aquarium im Hafenterminal genauer zu betrachten. Auch dieses Aquarium wurde wie das gesamte Hafenterminal für die Weltmeisterschaft neu gebaut. Wir beobachten ein wenig die Fische, die Rochen und sogar einen Barrakuda (so glauben wir ;-), bevor wir auf der Rolltreppe durch einen Unterwassertunnel Richtung Ausgang fahren.

Tja, wo ist jetzt dieses vermaledeite Shuttle? Über Mein Schiff gab es dazu keine Info, ausgeschildert ist auch nichts. Hmm, wenn wir vorm Hafenterminal links rum laufen, kommen wir zu den Taxis und dem Treffpunkt von heute morgen. Und rechts rum? Eigentlich ist da Pierende…. Aber dann sehen wir einen grün-weißen Bus an uns vorbeifahren mit der Aufschrift „Shuttle“. Und zwar Richtung Pierende. Also, schnell rechts rum laufen und in den Bus steigen. Kaum sind wir drin, fährt er auch schon wieder los. Nur ein weiteres Paar ist mit dabei. Komisch, aber uns egal. Wir fahren jetzt zum Souq 🙂

Sonnenuntergang am Souk Waqif

Wie von Julia vorhergesagt, hält der Shuttle am großen Platz zwischen Souq Waqif und Fanar-Moschee. Der Himmel färbt sich golden und wir entscheiden uns zuerst die wenigen hundert Meter zur Corniche zu laufen um dort einen Spaziergang in der untergehenden Sonne zu machen.

Monument „Die Perle“

Um über die große Hauptverkehrsstraße zu kommen, hängen wir uns einfach an ein paar junge einheimische Männer. Wenn die einfach so über die Straße laufen, dann können wir das auch 😉 Schnell hinterher! Die wundern sich ein wenig, aber das ist uns egal. Lachend kommen wir auf der anderen Straßenseite an, direkt an dem Monument der Corniche – der „Perle“.

Katar hat seinen Perlentauchern an der Corniche, der Uferpromenade von Doha, ein Denkmal gesetzt – eine geöffnete Auster, aus der eine Perle lugt. Das Monument soll an alte Zeiten erinnern, als noch nicht Gas und Öl die Geschicke des mittlerweile sehr reichen Staats bestimmten.

Spaziergang an der Corniche

Gemütlich spazieren wir die Corniche entlang. Die Dhaus – alte arabische Holzboote – tänzeln auf den Wellen und wirken fast nostalgisch. Der halbmondförmige Spazierweg entlang der Bucht von Doha eröffnet uns einen herrlichen Blick auf die moderne Skyline der Stadt.

Ein besonders schönes Panorama, gerade jetzt bei Sonnenuntergang. Die Corniche wird in sanftes Licht getaucht.

Kamel-Parade an der Corniche

Plötzlich sehen wir auf der anderen Straßenseite auf dem grünen Rasen in der Nähe des Amiri Diwan, dem Palast und Verwaltungssitz des Emirs, viele Kamele mit ihren Reitern stehen. Die Palastgarde hat Aufstellung genommen! Allerdings lösen sie sich gerade auf und führen ihre Tiere wieder zurück zu den Kamelstallungen.

Monument „Way to the world cup“

Nach ein paar Minuten Sparziergang an der Corniche erreichen wir eine kleines Inselchen mit den Monumenten zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Da die Weltmeisterschaft vorbei ist, sind die damals aufgebauten Zelte und Kuppel nicht mehr vorhanden. Aber die Reste der Fahnenmasten und die Sanduhr stehen noch. Und dahinter: Ein schöner Blick auf die Wolkenkratzer von West Bay.

Der Schriftzug der Weltmeisterschaft ist riesig. Deshalb dauert es eine Weile, bis wir halbwegs alleine davor für ein Foto posen können. Ein wirklich toller Fotospot hier auf der „WM-Insel“.

Beste Aussichten auf West Bay

Von dieser „WM-Insel“ haben wir einen hervorragenden Blick auf die Skyline des Stadtteiles West Bay. Diesen haben wir heute morgen bei unserer Stadtrundfahrt näher erkundet. Aber der Blick von hier ist wirklich beeindruckend. Die Hochhäuser haben die unterschiedlichsten Formen und Strukturen. Und so langsam leuchten die ersten Beleuchtungen an den Hochhäusern auf. Wirklich schön!

Dieser Ort, dieses Inselchen, wurde extra für die Weltmeisterschaft gebaut. Für jedes an der Weltmeisterschaft teilnehmende Land wurde ein „Flagpole“ gebaut, damals mit wehenden Flaggen 🙂 Jetzt nur noch mit Gedenktafeln.

Unser Blick wandert zur anderen Seite hin: Die Sonne geht gemächlich in warmen Farben hinter dem Horizont unter. Toll!

Kamele im Nachtgewand

Gemütlich schlendern wir über die Corniche zurück Richtung Souk. Diesmal nutzen wir eine Unterführung um auf die andere Straßenseite zu kommen 🙂 Wir kommen beim Amiri Diwan, dem Palast und Verwaltungssitz des Emirs raus. Wir erinnern uns: Hier waren wir heute morgen bei unserem geführten Spaziergang! Genau, hier um die Ecke sind die Stallungen der Kamele.

Also biegen wir in diese Gasse ab und schwupps, sind wir bei den Kamelen. Diese sind schon in ihr Nachtgewand gekleidet, fressen ihr Abend-Heu und ruhen sich aus. Auch die Ställe sind beleuchtet, im Hintergrund sehen wir die Fanar-Moschee.

Souk Waqif bei Nacht

Von den Kamelen – das wissen wir von heute morgen – ist es nicht weit in den Souq Waqif. Der Weg ist schnell gefunden und staunend blicken wir auf die beleuchteten Straßen des Souq. Uns eröffnet sich ein komplett anderes Bild als heute morgen.

Und vor lauter Staunen passiert es: Torsten übersieht eine Bordsteinkante, tritt ins Leere und – man kann gar nicht so schnell gucken – liegt er auf der Straße. Ein paar Einheimische eilen herbei und wollen helfen, aber Torsten ist schnell wieder auf den Beinen. Der linke Knöchel tut weh, sieht aber erst mal „normal“ aus. Er kann auch alles bewegen. Also winken wir dankend ab und wandern weiter. Na ja, ein wenig humpeln tut er schon 😦 Nach der Reise stellt sich heraus, dass er sich ein wirklich dickes Hämatom eingehandelt hat und ein paar Wochen eine Schiene tragen muss. Aber jetzt im Urlaub ignorieren wir das mal geflissentlich 😉

Wuselige Gassen im Souk

In aller Seelenruhe spazieren wir in den Gassen des Souq und lassen das Leben um uns herum auf uns wirken. Denn es ist deutlich lebendiger als heute Morgen. Die Geschäfte haben geöffnet mit bunter Kleidung, Leuchten oder Krimskrams, Einheimische wie Touristen handeln mit den Ladenbesitzern, überall Gemurmel und Gelächter, pulsierendes Leben.

Orientalisches Abendessen

Nun überkommt uns ein Hüngerchen. Wir suchen uns ein nett aussehendes orientalisches Lokal, bei dem man im Außenbereich sitzen und essen kann. Unsere Wahl fällt auf Shawarma, mariniere Fleischstücke in dünnem Fladenbrot, frittierte Käsebällchen mit Dip und mit Hackfleisch gefüllte Fladenbrote. Alles zusammen sowas von lecker!

Lebendiger Souk Waqif

Frisch gestärkt zieht es uns weiter durch die Straßen des Souq Waqif. Wir wollen weiter zu einer Rooftop-Bar, die uns Julia heute morgen empfohlen hat. Viele Menschen tummeln sich in den Straßen, alles ist wunderschön beleuchtet, die Luft ist angenehm lau. Wir genießen die pulsierende Atmosphäre des traditionellen Marktes.

Am goldenen Daumen biegen wir ab und folgen weiter der Straße bis zum Ende. Die hochglanzpolierte Bronzeskulptur glänzt im nächtlichen Schein der Laternen. Am Abend wirkt der Daumen noch viel imposanter als bei Tag.

Rooftopbar im Hotel Alwadi

Im Herzen von Doha, direkt am Souq Waqif liegt das Alwadi Hotel Doha ganz in zentraler Lage. Das ist unser nächstes Ziel. Auf dem Dach des Hotels gibt es eine Rooftop-Bar, die Infinity Lounge. Die Empfehlung haben wir heute morgen von unserem Tourguide Julia bekommen.

Es geht 20 Stockwerke hoch, bis über die Dächer von Downtown Doha. Wie überall werden wir gefragt: „Do you have a reservation?“ Dies verneinen wir, aber das scheint kein Problem zu sein. Die Empfangsdame führt uns zu einem freien Tisch – direkt am Fenster. Wie genial ist das denn!

Wir sind geflasht: Uns eröffnet sich ein atemberaubender Blick über die Stadt, den Souq Waqif und den Arabischen Golf. Doha bei Nacht!

Die schlichte und moderne Terrasse ist mit gemütlichen Lounge-Möbeln ausgestattet, alles sehr chillig und bequem. Wärmende Feuerstellen flackern. So hoch oben wird es tatsächlich etwas kühl, daher freuen wir uns darüber. Die Beleuchtung in pink und lila ist sehr harmonisch und passt perfekt zu der fantastischen Panorama-Aussicht von Doha bei Nacht.

Beste Aussichten auf Doha

Oh, Mann, ist der Ausblick grandios. Die beleuchtete Fanar-Moschee sticht heraus, im Hintergrund sieht man die Skyline von West Bay. Einfach eine der besten Aussichten, die Doha zu bieten hat.

Immer wieder bewundern wir die beleuchtete Stadt, wir können uns nicht satt sehen. Einfach nur schön!

Snacks und Cocktails

An diesem besonderen Ort genehmigen wir uns ein paar Snacks. Die Speisekarte ist von der ganzen Welt inspiriert, von allen Kontinenten ist etwas dabei. Wir entscheiden uns für Mini-Burger, asiatische Chicken Wings und Mini-Schoko-Donuts. Und natürlich dürfen leckere fruchtige Cocktails nicht fehlen 🙂

Lecker essen und süffige Cocktails bei dieser Aussicht. Was will man mehr? Wir lassen es uns einfach gut gehen und lassen die Seele baumeln.

Die Infinity Rooftop Lounge ist wirklich ein Ort, an dem man stundenlang verweilen könnte. Trotzdem machen wir uns irgendwann wieder auf den Weg „nach Hause“. Um viertel vor 21 Uhr zahlen wir und fahren mit dem Fahrstuhl runter.

Der letzte Shuttlebus ist um 20:30 Uhr vom großen Platz zurück zum Schiff gefahren. Also schon weg und wir hätten auch wieder durch den ganzen Souq zurück laufen müssen. Also schnappen wir uns vor dem Hotel ein Taxi. Ich wäre ja tatsächlich noch ein Stück gelaufen, aber Torstens Knöchel streikt inzwischen. Er ist dick und blau vom Sturz vor ein paar Stunden. Also fällt Laufen aus 😉

Mit dem Taxi zurück

Das Taxi braucht rund 30 Minuten bis zum Hafenterminal. Normalerweise geht das wohl schneller, aber auf dem Hafengelände ist unglaublich viel Verkehr wegen der Araber-Weltmeisterschaft. Deshalb geben wir dem Fahrer ein großzügiges Trinkgeld, er muss durch dieses Verkehrschaos ja wieder zurück fahren. Übrigens sind in Doha die stattlichen Taxis gut zu erkennen: Mintfarben mit weißem Dach 🙂

Das beleuchtete Hafenterminal sieht wunderschön aus. Die vielen Bögen kommen so erst richtig zur Geltung.

Beleuchtete Skyline

Gegen 21:30 Uhr sind wir wieder auf dem Schiff. Auf unserem Balkon lassen wir den ereignisreichen Tag Revue passieren und genießen wir nochmal die herrlich beleuchtete Skyline. Was für ein toller Tag.

Heute liegen wir overnight in Doha. Morgen sind wir noch einen ganzen Tag hier. Und früh am Morgen unternehmen wir eine abenteuerliche Jeep-Safari in die Wüste 🙂 Und nachmittags erkunden wir den Mina-Distrikt nahe des Hafens. Aber das ist die Geschichte von morgen!


6 Gedanken zu „08.12.2023: DOHA (Katar)“

  1. Wunderschön geschrieben. Dankeschön! Wir waren im Dezember auch mit der MS da, aber nur für einen Tag, wir hatten die Fahrradtour der MS gebucht, war auch schön, aber was ihr so alles erfahren und gesehen habt, war es ne Nummer besser. Viele Grüße Sandra

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  2. Was für ein wunderschöner sehr beeindruckender Bericht! Er macht unsere Vorfreude nun noch viel größer!
    Ganz lieben Dank 😘

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  3. Ein wirklich toller Bericht. Wir waren am 11.12.23 mit Aida da und haben den Ausflug mit Julia gemacht. Während ich den Bericht gelesen habe, bin ich nochmals gedanklich mitgereist – einfach wunderschön. Komme auf jeden Fall wieder.

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