Reisenotizen:
Dienstag, 10.09.2024
Liegezeit: 8:30 Uhr bis 18:30 Uhr
Liegeplatz: Auf Reede Anchor No 1
Wetter: sehr, sehr stürmisch | 8°C, gefühlt wie 6°C
Sonnenaufgang: 6:22 Uhr
Sonnenuntergang: 19:38 Uhr
Zeitverschiebung: minus 1 Stunde zur Sommerzeit Deutschland
Nächste Etappe: 189 Seemeilen (350 Kilometer) bis Invergordon/Schottland
Unser heutiger Tag: Eigentlich war eine 4-stündige Inselrundfahrt mit Lara Thomason geplant, aber aufgrund des stürmischen Wetters wird der Tenderverkehr eingestellt und wir verbringen den Tag an Bord.
Reisebericht:
Guten Morgen aus Lerwick von den Shetland Inseln. Schon kurz nach 7 Uhr liegen wir auf Reede vor Lerwick. Ein Blick vom Balkon zeigt: Die Welt liegt grau in grau vor uns. Das sieht momentan nicht wirklich einladend aus. Okay, dann gehen wir erst mal frühstücken. Wir beobachten noch kurz wie die Tenderboote vorbereitet werden, dann machen wir uns auf zum Frühstück.




Für heute haben wir im Vorfeld eine 4-stündige Inselrundfahrt bei Lara Thomason von Shetland Tourguide gebucht. Diese startet um 13 Uhr. Eigentlich wollten wir schon am Vormittag nach Lerwick tendern und das kleine Städtchen auf eigene Faust erkunden. Bei diesem grauen Wetter schieben wir das ein wenig nach hinten und fahren lieber etwas später rüber.


Passkontrolle und Tendertickets
Um 9:30 Uhr stellen wir uns für die Passkontrolle an. Ja, richtig gelesen, Passkontrolle. Die Shetland Inseln gehören zu Schottland und nach dem Brexit gehört Großbritannien und somit auch Schottland nicht mehr zur EU. Das heißt, wir müssen einmal einreisen. Gleichzeitig erhält man die Tendertickets, das hatten wir in der Bordzeitung so gelesen. Die Tendertickets haben Nummern. Sobald die Tender bereit sind, werden die Nummern per Durchsage in den öffentlichen Bereichen durchgerufen.
Mann, ist das eine lange lange Warteschlange, das haben wir wohl unterschätzt. Wir warten über eine halbe Stunde bis wir endlich an der Reihe sind. Der Face Check ist schnell bestanden. Und ein Tender-Ticket haben wir auch. Für Boot 56. Oh je, da müssen wir ja noch echt lange warten. Aktuell erfolgt der Aufruf für Tenderboot 32. Na ja, wir haben ja noch Zeit, es reicht, wenn wir kurz vor 13 Uhr an Land sind. Also, alles noch ganz entspannt.
Empfehlung für das nächste Mal: So früh wie möglich für Tendertickets anstellen. Man wird dann gefragt, ob man „frühe“ oder „spätere“ Tickets haben möchte. Man kann also auswählen 🙂 Besser, als das nehmen zu müssen, was „gerade dran ist“. So wir wir heute.


Regen, Regen, Regen
Wir haben ja noch viel Zeit. Unser Tenderboot 56 ist noch weit entfernt. Daher schlendern wir ein wenig über das Pooldeck. Aber nicht lange, es regnet ohne Unterlass. Und windig wird es auch. Das wird sicher eine wacklige Überfahrt mit dem Tender.


Die Eindrücke der Shetlands sind wirklich sehr idyllisch. Zumindest was man so von weitem erkennen kann. Viel grüne Landschaft. Auf den Shetlands waren wir noch nie, das ist Neuland für uns.



Warten aufs Tenderboot
Irgendwann verschlägt es uns zum Warten in die Grand Bar Palatino. So wie viele andere Passagiere auch. Es dauert und dauert. Zwischendurch wird der Tenderbetrieb aufgrund des schlechten Wetters unterbrochen. Das Schiff muss sogar neu positioniert werden. Es ist jetzt 10:45 Uhr und die Tenderfahrten werden wieder mit Tenderboot 38 und 39 aufgenommen. Unsere Nummer ist noch so weit entfernt, hoffentlich klappt das mit 13 Uhr.
Das Tendern wird immer wieder unterbrochen. Immer wieder muss die Position des Schiffes neu ausgerichtet werden. Wir warten und warten. So langsam beschleicht uns ein schlechtes Gefühl. Der Blick aus dem Fenster bestätigt uns, dass das Wetter immer schlechter wird. Um viertel vor 12 sind wir erst bei Tenderboot 49 und 50. Ob das noch was wird?




Und dann kommt es, wie es kommen muss: Alle Tenderboote werden gestoppt, alle Schiffsausflüge werden abgesagt. Wir werden nach Invergordon fahren, sobald alle bereits auf der Insel weilenden Passagiere sicher zurückgebracht wurden.
Das wars, umsonst gewartet. Astrid informiert per Mail unseren Tourguide Lara Thomason, dass wir nicht mehr an Land kommen. Die bereits gezahlte Anzahlung ist dann futsch, aber das ist nicht zu ändern. Sicherheit geht vor.




Das Wetter ist wirklich grausig, das merken wir, als wir einmal kurz nach draußen gehen. Der Wind bläst uns fast weg. Ehrlich gesagt, sind wir froh, bei diesem Wetter nicht in einem Tender zu sitzen. Das wäre bestimmt nicht spaßig.

Irgendwie ein Seetag
Okay, was machen wir jetzt? Nach einem kurzen Mittagessen nutzen wir die unverhoffte Chance für ein kleines Nickerchen auf der Kabine. Was soll man bei diesem Wetter auch anderes machen? Also ist ausruhen angesagt 🙂
Gegen halb fünf legen wir ab, beziehungsweise wir fahren los. Scheinbar hat man alle Passagiere eingesammelt. Einige haben es ja früh am Morgen an Land geschafft, noch bevor das Wetter zu schlimm wurde. Später während der Reise treffen wir Leute, die wahre Horror-Geschichten von der Tender-Rückfahrt berichten: Meterhohe Wellen, Wind, Sturm, ein so stark schwankendes Boot, dass das Aussteigen fast nicht möglich war. Nein, das brauch man wirklich nicht.
Den Abend einläuten
Die Zeit bis zum Abendessen überbrücken wir in der Grand Bar Palatino oder wie wir sie nennen: Bling Bling Bar 🙂 Viele Lichter leuchten und funkeln um die Wette. Und hier findet ein Musik Quiz statt. Wie immer wird alles in fünf Sprachen übersetzt und das in rasender Geschwindigkeit, wir sind beeindruckt. Und Spaß macht das Quiz auch, wir raten fleißig mit 🙂 Das Entertainment-Team gibt alles und wir fühlen uns sehr gut unterhalten.
Leider gewinnen wir nicht bei diesem Quiz, aber Spaß hat es gemacht 🙂 Nun lassen wir uns das Abendessen schmecken. Oh Mann, das Schiff schaukelt ganz schön. Der Seegang wird uns eine unruhige Nacht bescheren. Aber das Abendessen schmeckt trotzdem 🙂






Dancing mit ABBAmania
Bevor wir ins Theater gehen, schauen wir in der Diamanti Bar vorbei. Das ist Lobby und Bar gleichzeitig, erstreckt sich über drei Decks und hat noch viel mehr Bling Bling, als alle anderen Bars und Restaurants. Unglaublich viel Bling Bling 🙂
Heute soll hier lt. Bordzeitung um 19:45 Uhr ABBAmania stattfinden. Keine Ahnung was das sein soll. Tritt hier eine Band auf, die ABBA-Songs singt? Wir suchen uns einen Platz am Geländer auf dem oberen Deck und lassen uns einfach überraschen.
Es ist proppevoll, unglaublich viele Menschen sind gekommen. Alles ist in Pink und Lila getaucht. Es schwingt eine tolle Stimmung durch den Raum, die Menschen sind super gut gelaunt. Auf der Bühne baut sich das Entertainment-Team auf, alle sind im ABBA-Style angezogen. In den vier Glasfahrstühlen fahren lustig verkleidete Leute aus den 70ern auf und ab und bieten ein amüsantes Schauspiel.
Und dann geht es los: Innerhalb von wenigen Minuten ist die Tanzfläche rappelvoll, alle sind auf die Bühne hin ausgerichtet. ABBA-Songs erklingen laut aus den Boxen, das Entertainment-Team tanzt Choreos dazu. Und alle tanzen mit!
Sowas haben wir noch nicht gesehen! Die Stimmung ist unglaublich, die Menschen singen und tanzen, sogar hier auf den höheren Decks ist die Stimmung ausgelassen. Auch wir feiern und tanzen die Choreo, die das Entertainment-Team vortanzt. Und singen lauthals mit! So ein geniales Event! Costa versteht sich wirklich auf Entertainment! Das nennen wir mal gelungene Animation. Genial!



Schade, irgendwann ist die ABBAmania zu Ende. Wir können es immer noch nicht fassen, wie toll das gerade war. Hoffentlich wird sowas die Reise über nochmal stattfinden. Von der Diamanti Bar ziehen wir nun weiter ins Theater. Die Offiziere stellen sich vor und anschließend gibt sich Ross mit einer Rockshow die Ehre.




Tja, was für ein komischer Tag. Der Seegang ist noch immer heftig, wir gehen daher nach der Show auf die Kabine. Leider hat es mit den Shetlands nicht geklappt 😦 Aber so ist das mit dem Wetter. Sicherheit geht vor. Und nun hoffen wir auf morgen. Wir legen in Invergordon an, wir wollen die schottischen Highlands erkunden. Aber das ist die Geschichte von Morgen 🙂
Ihr seid so unglaublich. Da fällt der Landgang ins Wasser und auf dem Foto sieht man eine lächelnde Astrid und einen lächelnden Torsten. Ihr macht aus jeder Situation stets das Beste. Ich kenne niemanden, der so lebensfroh und -bejaend ist wie Ihr. Abbamania hätte mir auch gefallen 😊 Liebe Grüße Antje
PS: es macht so großen Spaß, Euren Blog zu lesen
LikeLike
Vielen lieben Dank 😘 Deine Worte haben mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert 🤗
LikeLike