Reisenotizen:
Montag, 15.09.2025
Liegezeit: 8:00 bis 20:00 Uhr
Liegeplatz: Pier 24
Wetter: sonnig | 28°C
Sonnenaufgang: 6:53 Uhr
Sonnenuntergang: 19:22 Uhr
Zeitverschiebung: keine, wie Sommerzeit Deutschland
Nächste Etappe: 144 Seemeilen (267 Kilometer) bis Livorno
Unser heutiger Tag: Bei dem AIDA-Ausflug „Rom auf eigene Faust“ erkunden wir eigenständig Rom. Mit dabei: Kolosseum, das Viertel Monti, die Papstbasilika Santa Maria Maggiore und das Monument Vittorio Emanuele II mit tollem Blick von der Aussichtsterrasse.

Reisebericht:
Guten Morgen aus Civitavecchia. Und bald Moin Moin aus Rom! Denn heute steht ein ganz besonderer Tag auf unserer Kreuzfahrtagenda: Wir erkunden Rom – die Ewige Stadt – auf eigene Faust.



Aber zuerst legen wir gegen 8.00 Uhr in Civitavecchia an, dem „Tor nach Rom“ wenn man mit einem Kreuzfahrtschiff kommt. Rom liegt rund 1,5 Stunden Autofahrt entfernt, daher haben wir über AIDA den Ausflug „CIV53 – Rom auf eigene Faust mit Ausstieg am Kolosseum“ gebucht. Da haben wir einen sicheren Transfer nach Rom und zurück. Und trotzdem bleibt genügend Freizeit in der Stadt. Bei der Ausflugszeit von 10:00 bis 19:00 Uhr haben wir rund 6 Stunden zum Erkunden von Rom auf eigene Faust.

Ein Tag in Rom – Geschichte und Genuss
Unser Bustransfer startet pünktlich um 10 Uhr – rund 90 Minuten dauert die Fahrt von Civitavecchia bis ins Herz von Rom. Schon aus dem Busfenster blitzen erste Kuppeln, Kirchen und antike Mauern hervor – ein verheißungsvoller Vorgeschmack auf das, was uns erwartet.
Wir lassen uns überraschen, wo wir aussteigen dürfen. Laut einem ausgehändigten Stadtplan ca. 3 km vom Kolosseum entfernt. Ups, das ist doch weiter weg wie gedacht. Das ist eine halbe Stunde von unserem angenommenen Ausstiegspunkt entfernt. Wir dachten, „Ausstieg Kolosseum“ bedeutet in unmittelbarer Nähe vom Kolosseum. Falsch gedacht.
Unsere Ausstiegsstelle ist am Bahnhof Roma S. Paolo, in der Nähe von Hauptbahnhof Roma Ostiense. Um 11.15 Uhr kommen wir an. Wie kommen wir jetzt zum Kolosseum?Astrid hat einen Rundgang für Rom erarbeitet, mit allem was wir uns anschauen wollen. Wir wollen auf jeden Fall zu der Kirche in der Papst Franziskus beerdigt ist. Als Startpunkt hat sie das Kolosseum geplant. Also: Wie kommen wir jetzt am schnellsten zum Kolosseum?
Unser Tourguide empfiehlt die Metro und erklärt der Tourgast-Menschentraube wo und wie man Metro fährt. Astrid ist schneller und schaltet um! Sie entdeckt ein einzelnes Großraumtaxi, verhandelt mit dem Fahrer den Preis von 5 Euro pro Person, ruft in die Menge „Wir haben noch drei Plätze frei!“ und ab geht die Fahrt. Zu siebt teilen wir uns nun das Großraumtaxi und während die anderen noch die Metro studieren, sind wir schon 10 Minuten später am Kolosseum. Und das für 5 Euro pro Person. Sehr günstig. Und schnell 😉
Zwischen Kolosseum und Monti – Roms Geschichte hautnah
Der Taxifahrer lässt uns direkt am Kolosseum, dem wohl berühmtesten Wahrzeichen Roms, aussteigen. Perfekt! Das imposante Amphitheater, im Jahr 80 n. Chr. eröffnet, bot einst über 50.000 Zuschauern Platz und ist bis heute Symbol für die Macht und das Erbe des Römischen Reichs. Wir bestaunen das Bauwerk von außen – und sind sofort mitten im antiken Rom.



Wir umrunden das riesige Bauwerk und bewundern das Kolosseum von allen Seiten. Der Bau des majestätischen Kolosseums begann im Jahr 70 und wurde 10 Jahre später beendet. Heute, nach 2 000 Jahren, ist es noch immer das größte Amphitheater der Welt.
Obwohl es 1349 teilweise durch ein Erdbeben zerstört wurde, zieht es jährlich 20 Millionen Besucher in das antike Herz Roms – damit ist es eine der meistbesuchten Attraktionen der Welt.





Über die Via Nicola Salvi spazieren wir gemütlich Richtung des Stadtviertels Monti, das ist unser nächstes Ziel. Immer wieder haben wir schöne Ausblicke auf das Kolosseum.
Römischer Triumphbogen
Zwischen dem Kolosseum und dem Forum Romanum steht als beeindruckendes Monument der Konstantinsbogen. Er wurde im Jahr 315 eingeweiht und ehrt Kaiser Konstantin I. für seinen Sieg in der Schlacht an der Milvischen Brücke. Als größter erhaltene Triumphbogen Roms ist er eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Der Konstantinsbogen ist 21 Meter hoch und etwa 26 Meter breit, eigentlich ziemlich groß. Aber neben dem gigantischen Kolosseum sieht er einfach winzig aus, oder?




Neben dem Kolosseum liegt das Forum Romanum. Im antiken Rom war das Forum Romanum das gesellschaftliche, kulturelle und politische Zentrum der Stadt. Von unserem erhöhten Platz haben wir einen tollen Blick auf das Kolosseum, den Konstantinbogen und das Forum Romanum. Geschichte pur!

So langsam lösen wir uns von diesem faszinierenden Ort. Wir haben noch viel vor! Irgendwann kommen wir wieder und besichtigen das Kolosseum von innen und schauen uns das Forum Romanum mit einer Führung an. Heute reicht die Zeit dafür nicht.


Basilika San Pietro in Vincoli in Monti
Von dort geht es zu Fuß weiter ins Stadtviertel Monti, einem charmanten Mix aus Kopfsteinpflastergassen, kleinen Boutiquen und gemütlichen Lokalen.
Hier entdecken wir die Basilika San Pietro in Vincoli, die „Kirche des heiligen Petrus in Ketten“. In ihrem Inneren werden die legendären Ketten aufbewahrt, mit denen der Apostel Petrus gefesselt gewesen sein soll.



St. Peter in Ketten, so lautet der Name der Basilika San Pietro in Vincoli übersetzt. Und die Kirche beherbergt neben den Ketten des Petrus noch eine große Berühmtheit: Die Moses-Statue von Michelangelo.
Kunst von Michelangelo
Die Kirche beherbergt Michelangelos Grab für Papst Julius II und seine berühmte Moses-Skulptur. Über 2 Meter hoch, gefertigt aus strahlend weißem Marmor, gehört der Moses zu den bedeutendsten Monumentalstatuen der Renaissance. Moses ist dargestellt als Rückkehrer vom Berg Sinai mit den Gesetzestafeln, im Moment als er die Israeliten beim Tanz um das goldene Kalb entdeckt.
Die filigranen Details seines Bartes, seiner Roben und sogar der Adern in seinen Armen zeigen Michelangelos meisterhafte Kunst, Marmor zum Leben zu erwecken. Diese Skulptur ist ein Beweis für das Genie des Künstlers und bleibt eines seiner berühmtesten Werke.



Wie schon erwähnt, stammt der Name der Kirche von den Ketten, in denen Petrus bis zu seiner Befreiung in Jerusalem gefesselt war. Zumindest heißt es so. Diese heiligen Reliquienketten werden in einer Glasvitrine unter dem Altar der Kirche aufbewahrt.


Historische Treppe Scalinata dei Borgia
Direkt von dem Platz vor der Kirche, der Piazza di San Pietro in Vincoli, führt eine historische Treppe hinab zur Via Cavour mitten ins charmante Viertel Monti. Die Treppe Scalinata dei Borgia ist bekannt für ihr mittelalterliches Flair. Malerisch bedeckt ein schwerer Vorhang von Efeu den darüber liegenden Borgias-Palazzo. Der eindrucksvolle Bogen Arco dei Borgia überspannt die Treppe und führt durch den Borgias-Palast hindurch.
Die Scalinata dei Borgia bedeutet eigentlich „Borgia-Treppe“. Sie hat aber noch einen anderen Namen: Vicus Sceleratus, das soviel bedeutet wie „Böse Straße oder Straße der Schurken“. Um die Treppe ranken sich nämlich dunkle und faszinierende Legenden.
Der Palazzo über der Treppe war viele Jahre lang das Zuhause der berüchtigten Familie Borgia. Der Balkon mit Blick auf den Bogen gehörte Vannozza Giovanna Cattanei, der Mätresse von Papst Alexander VI. Borgia und Mutter seiner unehelichen Kinder. Zu ihren vier Kindern gehörte die berüchtigte Lucrezia Borgia, die diese Treppe angeblich benutzt haben soll, um zu ihren geheimen Rendezvous zu gelangen. Der älteste Sohn, Giovanni Borgia, wurde 1497 hier auf dieser Treppe ermordet, wahrscheinlich von einem seiner Brüder.
Es gibt noch eine weitere Legende aus dem antiken Rom. Nach dieser wurde hier der sechste König von Rom – Servo Tullio – getötet. Und zwar von seiner eigenen Tochter Tullia.


Ihr seht, diese Treppe hat schon viel erlebt! Für uns sieht sie aus wie eine historische Treppe, die einfach ins Herz von Monti führt 🙂
Santa Maria Maggiore – die Marienkirche Roms
Unser nächster Stopp ist zum Greifen nah: die Basilika Santa Maria Maggiore – eine der vier großen päpstlichen Basiliken in Rom. Sie ist nicht nur die bedeutendste Marienkirche der Stadt, sondern auch die größte. Seit dem 5. Jahrhundert thront sie eindrucksvoll auf dem Esquilin-Hügel und beeindruckt mit einigen der ältesten und schönsten Mosaike, die Rom zu bieten hat. Kein Wunder, dass sie für die katholische Kirche eine enorme Rolle spielt – sie ist sozusagen die Marienkirche schlechthin.
Spannend ist auch, dass die Basilika zwar außerhalb der Vatikanstadt auf der Piazza del Esquillino steht, aber trotzdem dem Heiligen Stuhl gehört. Und ja, selbst die Wachen stammen nicht von der italienischen Polizei, sondern vom Sicherheitsdienst des Vatikanstaats.
Das heilige Jahr 2025
In dieser Basilika ist Papst Franziskus beerdigt, der am 21. April 2025 – am Ostermontag – verstorben ist. Wir haben die Basilika während der der Beerdigungszeremonie im Fernsehen gesehen und waren zutiefst beeindruckt. Deshalb wollen wir uns heute diese Basilika mal selbst anschauen.
Besonderes Highlight: In diesem Jahr findet ein ganz besonderes Ereignis in Rom statt – Das Heilige Jahr. Ein Kirchenjubiläum, das nur alle 25 Jahre gefeiert wird. Und 2025 ist es wieder soweit. Nur während dieses Jubiläumsjahres werden in den vier Hauptkirchen Roms die Heiligen Pforten geöffnet. Und das ist neben dem Petersdom, der Lateranbasilika, der Basilika St. Paul vor den Mauern auch die Basilika Santa Maria Maggiore.
Die Heiligen Pforten sind bestimmte Eingänge des Kirchgebäudes. Die feierliche Öffnung und Schließung wird durch den zuständigen Bischof vorgenommen. Das Heilige Jahr 2025 begann offiziell am 24. Dezember 2024 mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom durch Papst Franziskus. Und es endet am 6. Januar 2026, wenn die Pforten wieder geschlossen werden.
Porta Santa – die heilige Pforte
Wir stellen uns in der Schlange an, Wegweiser weisen uns den Weg. Es dauert nicht lange, dann stehen wir davor! An der äußersten linken Tür neben dem Haupttor befindet sich die Porta Santa – die Heilige Tür. Klein, schmal und ein wenig unscheinbar. Und durch diese Tür schreiten wir nun!




Das Kirchenschiff
Im Inneren der Basilika sind wir geflasht! Eine riesige Halle in Gold🪙Gewaltige Säulen säumen die gigantische Haupthalle des Mittelschiffs. Die herrlichen goldenen Fresken an den Decken stammen aus dem 16. Jahrhundert, erfahren wir später. Die Atmosphäre ist beeindruckend – der Duft von Weihrauch, das goldene Licht, die Jahrhunderte alte Geschichte, die in jedem Stein steckt.
Besonders berühmt sind die Mosaiken aus dem 5. Jahrhundert, die sich oberhalb der Säulenreihen entlang des Mittelschiffs erstrecken. Die Mosaiken zeigen Szenen aus dem Alten Testament, darunter Episoden aus dem Leben Abrahams, Isaaks, Jakobs und Moses.



Grab von Papst Franziskus
In der päpstlichen Basilika hat Papst Franziskus seine letzte Ruhestätte gefunden. Wir besuchen sein Grab, das mit uns viele Gläubige in stiller Andacht besichtigen. Sie halten zu einer kurzen Andacht am Grab von Franziskus inne, der in einer einst ungenutzten Nische der Basilika nach eigenem Wunsch in einem schlichten Erdgrab bestattet ist.
An der Vorderwand der Grabnische hängt eine vergrößerte Nachbildung des Brustkreuzes, das Papst Franziskus häufig trug.



Der Pilgerandrang zum Grab von Papst Franziskus ist ungebrochen. Auch wenn einige in diesem Heiligen Jahr betend durch die Heilige Pforte schreiten und andere einfach die bedeutende Kirche besichtigen wollen, eins haben alle gemein: Alle wollen das Grab von Papst Franziskus besuchen.
Päpstliche Basilika
Staunend schreiten wir durch diese herrliche Basilika und lassen diese Herrlichkeit auf uns wirken. Da weiß man gar nicht, wo man zuerst hingucken soll!





Die heilige Wiege
Bei der Heiligen Wiege handelt es sich um eine hochverehrte Reliquie, die traditionell mit der Krippe Jesu in Bethlehem in Verbindung gebracht wird. Sie wird in der kunstvoll gestalteten Confessio unter dem Hochaltar aufbewahrt.


In einem kostbaren Reliquienschrein werden die Holzfragmente gezeigt, die Gläubige seit Jahrhunderten als greifbare Verbindung zur Geburt Christi verehren. Besonders zur Weihnachtszeit ist dieser Ort Ziel zahlreicher Pilger.



Das Beeindruckende: Die Mosaike, die man heute sieht, sind tatsächlich noch die originalen aus der Bauzeit von 431. Ein echtes Stück Geschichte also. Mindestens genauso spektakulär ist die prunkvolle, vergoldete Kassettendecke aus der Zeit von Papst Alexander VI. Borgia (1492–1503). Der Überlieferung nach wurde sie mit der ersten Lieferung Gold aus Amerika vergoldet – gespendet von Isabella von Spanien. Damit verbindet die Decke auf faszinierende Weise religiöse Symbolik mit einem ganz großen Kapitel der Weltgeschichte.

Irgendwann lösen wir uns von diesem beeindruckenden Bauwerk. Wir wollen ja noch mehr von Rom sehen. Draußen empfängt uns die strahlende Sonne. Die Basilika beeindruckt auch von außen 🙂

Kleine Pause mit römischen Spezialitäten
Nach so viel Kultur gönnen wir uns eine wohlverdiente Pause gegenüber der Basilika, in der Bar Cot Tini. Dort bestellen wir Maritozzi, süße Milchbrötchen, die traditionell mit Sahne gefüllt sind – ein echter römischer Klassiker und perfekt für den kleinen Nachmittagshunger. ☕🍰




Maritozzi sind Klassiker der römischen Backstuben. In Italiens Hauptstadt findet man die süßen Milchbrötchen in jeder Bäckerei und in jeder Bar.
Spaziergang zum Vittoriano
Gegen 14 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg. Eigentlich ist unser Plan zu Fuß weiter zum Trevi Brunnen zu laufen. Aber Pläne können sich ändern 😉 Es ist unglaublich heiß, die Sonne brennt, die Straßen und Gebäude sind aufgehitzt und strahlen zusätzlich Hitze ab. Das Laufen in praller Sonne ist schwer, der Weg ist weit. Und wir haben immer die Abfahrt des Transferbusses um 17.00 Uhr im Hinterkopf, wieder am Bahnhof Roma S. Paolo. Also kürzen wir spontan unsere Runde ab, lassen Trevi-Brunnen Trevi-Brunnen sein, am Brunnen waren wir schließlich schon beim letzten Rom-Besuch. Und nun laufen wir direkt Richtung Vittorio Emanuele II Denkmal. Hier wollen wir hoch zur Aussichtsplattform.
Abstecher in die Kaiserzeit
Auf unserem Spaziergang zum imposanten Vittorio Emanuele II Denkmal – dem „Vittoriano“ – kommen wir direkt am Trajansforum und der beeindruckenden Trajanssäule vorbei. Es ist kaum vorstellbar, aber das Trajansforum war einst das größte und prächtigste Einkaufs- und Verwaltungszentrum der antiken Welt. Zwischen den Ruinen der riesigen Basilica Ulpia kann man heute noch die Dimensionen erahnen, die Kaiser Trajan vor fast 2.000 Jahren hier schaffen ließ. Finanziert wurde das Ganze durch die Schätze aus seinen Siegen über die Daker – ein früher Protzbau der Superlative!
Direkt neben den Überresten der Basilika ragt die Trajanssäule knapp 35 Meter in den römischen Himmel. 113 nach Christi ließ der römische Kaiser die Siegessäule aus Marmor errichten. Das Faszinierende: Wenn man genau hinschaut, erkennt man ein spiralförmiges Relief, das sich um die ganze Säule windet. Es erzählt wie ein antiker Comic die Geschichte der Feldzüge Trajans. Ein echtes Meisterwerk der Bildhauerei, das seit fast 2000 Jahren unbeschadet dort steht.


Unser Ziel: Das Monumento Vittorio Emanuele II
Nur wenige Schritte weiter stehen wir dann vor dem Kontrastprogramm: dem schneeweißen Marmor des Vittoriano. Während die Ruinen des Trajansforums in warmen Erdtönen die Geschichte des antiken Roms erzählen, leuchtet das Denkmal für den ersten König Italiens in strahlendem Weiß und zeigt den Beginn der Moderne.


Strahlend weiß und kaum zu übersehen erhebt sich das Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II über Rom – besser bekannt als Il Vittoriano oder einfach das Viktor-Emanuelsdenkmal. Erbaut wurde es zu Ehren von Viktor Emanuel II., dem ersten König des vereinten Italiens. Die Bauarbeiten zogen sich von 1885 bis 1927, feierlich eingeweiht wurde das Monument allerdings schon 1911.
Im Inneren wartet das Museo del Risorgimento, das sich ganz den italienischen Unabhängigkeitskriegen und der Entstehung des modernen Italiens widmet. Das Denkmal ist ein Symbol der Einheit und Freiheit Italiens und dient zugleich als Grabstätte und Denkmal des unbekannten Soldaten.



Hoch auf das Monument
Das Vittoriano hat wirklich gigantische Ausmaße! Seine gewaltige Form hat den Römern viele Spitznamen entlockt: von Hochzeitstorte über Gebiss bis Schreibmaschine 🙂 Wir finden auch, das das Gebäude sehr speziell aussieht. Insbesondere, weil es mitten „im alten Rom“ steht. Mehr Kontrast geht nicht!
Unser Ziel ist übrigens nicht das Museum im Innern, sondern die Aussichtsterrasse auf dem Dach des Monumentes. Aber erst einmal erklimmen wir viele, viele Stufen um zum Aufgang zur Dachterrasse zu kommen. Es gibt einen „geführten“ Weg, aber die Wege sind weit hier in Rom – so auch auf dem Vittoriano.
Wir staunen über das riesige Monument, den vielen weißen Marmor. Ebenfalls beeindruckend: Die große bronzene Reiterstatue von Viktor Emanuel II direkt vor dem Monument.




Steht man direkt davor, fühlt man seine Erhabenheit: Beeindruckend ist die Größe des Vittoriano, die großen weißen Marmortreppen und die imposanten Säulen. Das eindrucksvolle Gebäude ist mit 135 Metern Breite und 70 Metern Höhe wirklich kolossal. Als Material wurde viel weißer Marmor aus der Umgebung von Brescia verwendet. Das mit seinem Monument wuchtigen Baustil erzählt von vergangenen Zeiten mit einer nationalistischen Stimmung und wird deswegen nicht unbedingt von allen Römern geliebt.
Je höher man klettert, umso besser wird die Aussicht. Schon von der mittleren Ebene hat man einen tollen Blick auf das Forum Romanum und das Kolosseum. Das Denkmal selber, der Flaggenschrein und die mittlere Plattform können übrigens kostenlos besucht werden. Nur für die obere Aussichtsplattform, die über einen Fahrstuhl erreicht werden kann, sind Tickets erforderlich.



Aber wir müssen noch weiter viele Treppen steigen und weite Wege zurück legen, bevor wir zum gläsernen Aufzug kommen der uns auf die Aussichtsterrasse bringt. Und das in praller Sonne. Es gibt fast gar keinen Schatten. Oh Mann, Rom ist ganz schön heiß!
Der gläserne Aufzug
Wir erreichen endlich den Aufzug aus Glas, der uns hinauf bringt zur „Terrasse der Quadrighe“ – der Aussichtsplattform auf dem Dach des Monuments. Schnell die Tickets gekauft und ab in den Fahrstuhl. Die Tickets sind mit 18 Euro p.P. (Stand: Sep 2025) kein Schnäppchen, aber was soll’s. Und eigentlich beinhalten die Tickets auch den Zugang zum Museum, aber da wollen wir heute nicht hin. Also egal, Hauptsache, wir kommen auf die Aussichtsterrasse.



Von der Terrasse aus haben wir einen atemberaubenden Blick über die Stadt – Rom liegt uns zu Füßen. Und das wieder in praller Sonne! Kein Schatten weit und breit. Das halten wir nicht lange aus, das ist schon abzusehen. Also schnell die Aussicht genießen und Fotos schießen 🙂
Ganze 80 Meter über der Piazza Venezia haben wir einen 360°-Blick auf Rom! Wir erkennen die Gebäude, Kirchen und Monumente Roms. Der Blick reicht von der Pracht des Kolosseums und des Forum Romanum bis zu den Kirchen des historischen Zentrums, vom Tiber bis zum Petersdom.
Die Quadrigas für Einheit und Freiheit
Oben auf dem Gebäude stehen links und rechts von der prächtigen Terrasse zwei Statuen der Göttin Victoria auf einem Vierspänner. Von unten sehen die gar nicht so groß aus, aber von hier oben – direkt daneben – sieht man die wahre Größe! Die beiden 11 m hohen Bronzequadrigas wurden zwischen 1924 und 1927 fertiggestellt.





Auf der linken Seite kann man die „Quadriga der Einheit“ bewundern. Die Skulptur stellt eine klassische Viktoria mit ausgebreiteten Flügeln und einem Lorbeerkranz dar, die auf einem von vier Pferden gezogenen Streitwagen fährt. Auf dem Sockel steht die lateinische Inschrift „Patriae Unitati“ – „Auf die Einheit des Vaterlandes“.
Auf der rechten Seite befindet sich die „Quadriga der Freiheit“. Die Freiheit erscheint auch als klassische Viktoria mit ausgebreiteten Flügeln, die einen von vier Pferden gezogenen Wagen führt. Ihr Kopf ist von einem Band umgeben, in der einen Hand hält sie einen Lorbeerkranz, in der anderen einen Speer. Auf dem Sockel befindet sich die lateinische Inschrift „Civium Libertati“ – „Für die Freiheit der Bürger“.



Die Aussicht von der Terrasse des Vittoriano bietet den wohl besten Blick auf die Ewige Stadt. Wir sehen bei bester Sicht das Forum Romanum, das Trajansforum und das Kolosseum. Auch den Petersdom können wir von hier aus sehen.




Ungefähr eine halbe Stunde halten wir auf der Terrasse in der brütenden Hitze aus. Gegen 15.30 Uhr sind wir wieder unten vor dem riesigen Monument Vittorio Emanuele II und blicken nach oben. Wirklich kolossal!
Forum Romanum – das kaiserliche Rom
Nur wenige Meter vom Monument entfernt und auf direktem Weg zum Kolosseum liegt das Forum Romanum, das Nervenzentrum des kaiserlichen Roms. Für eine Besichtigung bleibt keine Zeit mehr, aber unser Weg führt direkt daran vorbei und man kann „von außen“ ziemlich viel sehen. Und genau das machen wir jetzt 🙂
Unser Spaziergang führt vorbei an den lebendigsten, symbolträchtigsten und beeindruckendsten Überresten der römischen Zivilisation. Bis zum Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. war das Forum das Zentrum des politischen Lebens, der Wirtschaft und des Handels. Jede Entscheidung, die Rom betraf, wurde auf dem Forum getroffen!
Heute stößt man hier auf die Ruinen und Überreste von Tempeln, Basiliken und Triumphbögen – stille Zeugen einer einst pulsierenden Metropole. Besonders die Via Sacra, die „Heilige Straße“, gibt einen Einblick in die römische Geschichte. Sie war die wichtigste Straße des Forum Romanum und führte vom Kapitol bis zum Kolosseum, vorbei an den bedeutendsten Tempeln und öffentlichen Gebäuden. Hier zogen siegreiche Feldherren bei ihren Triumphzügen entlang, hier spielte sich der Alltag des antiken Roms ab.
Nach Jahrhunderten unter der Erde liegt die Via Sacra heute wieder frei und bildet mit Bauwerken wie dem Titusbogen sowie den Resten der Tempel von Saturn und Vesta das Herzstück dieser beeindruckenden Ausgrabungsstätte.



Wer kennt nicht den Satz „Alle Wege führen nach Rom“? Im antiken Rom war das tatsächlich mehr als nur ein Sprichwort. Alle wichtigen Straßen, die vor und während der Kaiserzeit gebaut wurden, hatten einen ganz konkreten Ausgangspunkt: den sogenannten Miliarium Aureum, den „goldenen Meilenstein“. Er befindet sich direkt neben dem Saturntempel – mitten im Forum Romanum, dem heute größten historischen stätte der Welt. Von hier aus wurde damals das gesamte römische Straßennetz vermessen.





Ein Spaziergang durch Rom ist eben wie ein offenes Geschichtsbuch – man stolpert buchstäblich alle paar Meter über ein neues Kapitel!
Pizza, Bruschetta & Dolce Vita
Es ist jetzt 15:50 Uhr und nach dem langen Tag voller Eindrücke und weiten Wegen brauchen wir eine Pause, bevor es zum Transferbus zurück geht. In einer Seitenstraße in der Nähe des Kolosseums lassen wir es uns in der Osteria da Samu gutgehen. Frische Pizza, Bruschetta und ein Glas Wein – die perfekte Belohnung für müde Füße. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist übrigens absolut römisch-freundlich, also wirklich human! Und der Service ist aufmerksam und flink. Die Pizzeria ist wirklich zu empfehlen.



Gut gesättigt und erholt geht’s mit dem Taxi zurück zum Busbahnhof. Treffpunkt ist dort 17 Uhr, es ist jetzt 16.30 Uhr. Direkt vor der Pizzeria finden wir ein Taxi, zum Glück. Unsere Füße wollen keinen Schritt mehr gehen. Die Rückfahrt kostet etwas mehr als die Hinfahrt, insgesamt zahlen wir 50 Euro. Finden wir geteilt durch uns vier aber immer noch fair.
Auf der Rückfahrt lassen wir die Eindrücke des Tages Revue passieren. Müde, aber glücklich, treffen wir schon zehn Minuten vor der Zeit wieder ein – Mission Rom erfolgreich abgeschlossen!
Rückfahrt zum Schiff
Bereits 5 Minuten vor der Zeit sind alle Tourgäste bereits wieder am Treffpunkt. Daher starten wir überpünktlich zur 90-minütigen Rückfahrt zum Schiff. Wir haben ziemlich viel aus dem Tag rausgeholt, die Entfernungen sind schon enorm hier in Rom. Jetzt müssen wir das Gesehene erst einmal verarbeiten 🙂
Die Fahrt vergeht irgendwie wie im Flug, unser Bus hat freie Fahrt und kommt gut durch. Gegen 18.30 Uhr kommen wir wieder an unserem Schiff AIDAstella an. Jetzt erst mal schnell duschen und hoch an Deck. Sonnenuntergang anschauen und auf das Ablegen warten. Natürlich in der Anytime Bar und mit einem schönen Cocktail in der Hand 🙂




Ganz bis zum Ablegen können wir nicht bleiben, denn wir haben heute eine Reservierung zum Abendessen im Buffalo Steakhouse um 20.00 Uhr. Ein paar Minuten davor machen wir uns auf den Weg zum Restaurant. Nicht ohne vorher noch die tolle Abendstimmung einzufangen 🙂


Steakhouse-Genuss
Und nun erwartet uns ein weiteres Highlight: Ein gemütliches Dinner im Buffalo Steak House. Nach so viel Laufen in der Hitze Roms genießen wir den aufmerksamen Service und ich freue mich ganz besonders auf meine heißgeliebten Spicy Shrimps.



Ich habe mir schon gedacht, dass wir heute nach dem anstrengenden Tag keine Lust haben werden unser Essen selber am Buffet zu holen. Genießen wir heute doch lieber den Service im Restaurant 🍴😋
Was uns auffällt: Die Qualität der Speisen ist wie gewohnt sehr gut, leider ist die Auswahl der Gerichte irgendwie geschrumpft. Ein paar Vorspeisen sind weggefallen, auch bei den Hauptgerichten haben wir mehr Auswahl in Erinnerung. Und beim Dessert fehlt die Creme Brûlée! Das darf doch nicht wahr sein! Zum Glück gibt es meine Spicy Shrimps noch und die sind wie immer super lecker 😋
Insgesamt speisen wir hervorragend, es schmeckt wirklich ausgezeichnet. Allerdings sagen wir die zweite Reservierung für ein Abendessen in ein paar Tagen ab. Im Buffet-Restaurant gibt es einfach mehr Auswahl 😉 Und jetzt kann der Tanz-Abend beginnen 🙂
Dancing & White Night
Jetzt heißt es: Dresscode Weiß! Die White Night Party auf dem Pooldeck verwandelt das Schiff in ein Meer aus Licht, Musik und guter Laune. Fast alle Gäste sind der Aufforderung gefolgt und erscheinen komplett in Weiß. Wir natürlich auch!





Auch die AIDA-Fotografen sind auf Foto-Jagd. Und da wir die Foto-Flat gebucht haben, spielen wir natürlich gerne Model 🙂



Sehr coole Party, wir sind allerdings ziemlich geschafft und gehen bald auf die Kabine. Ein unvergesslicher Tag geht zu Ende – voller Geschichte, Genuss und römischem Lebensgefühl. Morgen legen wir in Livorno an und fahren nach Lucca und Pisa. Aber das ist die Geschichte von morgen. Das ist allerdings die Geschichte von Morgen. Gute Nacht 🙂