06.11.2019: HAMILTON (Bermuda)

Reisenotizen:

Mittwoch, 06.11.2019

Liegezeit: 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Liegeplatz: Heritage Wharf in Dockyard

Wetter: wechselhaft| 26 Grad

Nächste Etappe: 887 Seemeilen (1.643 Kilometer) bis Port Canevaral/ USA


Unser heutiger Tag: Bermuda auf eigene Faust erkunden! Mit der Fähre geht’s nach Hamilton, anschließend weiter mit dem Bus zum berühmten Horseshoe Beach 🙂


Reisebericht:

Spruch des Tages: „Einmal im Jahr solltest Du einen Ort besuchen, an dem Du noch nicht warst.“

Dalai Lama

Ahoi Ahoi und Guten Morgen aus Bermuda. Heute sind wir zum ersten Mal in unserem Leben auf den Bermudas. Der Wecker klingelt sehr früh. Das Einlaufen in Bermuda möchten wir uns nicht entgehen lassen. Mann, habe ich schlecht geschlafen. Das Nickerchen gestern Nachmittag war wohl etwas zu viel. Ich habe ewig gebraucht zum Einschlafen.

Ankunft auf den Bermudas

Um 6:30 Uhr nehmen wir den Lotsen an Bord. Um 7:00 sind wir oben auf Deck und gleiten an den ersten Inseln vorbei.

Der spanische Seefahrer Juan de Bermudez entdeckte die Inseln im Jahr 1505. Die Inselkette ist nicht groß – nur 53 km². Sie liegt im Atlantischen Ozean und zählt zur britischen Kronkolonie. Hier leben knapp 63.000 Menschen. Jedem Haushalt ist es gesetzlich erlaubt maximal ein Auto zu besitzen. Es gibt auch keine Mietwagen – zu gefährlich für uns Touris, Linksverkehr 🙂

Mann ist das schwül. Wir haben jetzt schon 24 Grad. Wir gehen schnell zur Nahrungsaufnahme ins Weite Welt und machen uns dann ausflugsfertig. Wir wollen schnell von Bord 🙂

Die Hafenbehörden machen uns einen Strich durch die Rechnung. Die Schiffsfreigabe verzögert sich. Erst nach deren Okay dürfen alle von Bord. Das nervt, da viele Passagiere die gleiche Idee haben wie wir und früh von Bord möchten. Die Gangway ist auf Deck 3 und bis hoch zu Deck 5 stehen die Menschen im Treppenhaus.

Royal Naval Dockyard

Irgendwann ist es endlich soweit und wir dürfen das Schiff verlassen. Schräg gegenüber vom Schiff liegt das Visitor Center, dort wollen wir – wie viele andere auch – unsere Tickets für die Fähre und den Bus kaufen. Auch dort hat sich schon eine Schlange gebildet. Diese wird aber schnell abgearbeitet.

Wir entscheiden uns für ein Tagesticket (19 Dollar p.P./ Stand Nov 2019). Wir hätten auch einzelne „Token“ als Fahrschein für jede einzelne Strecke kaufen können (4,50 Dollar/Stück, Stand: Nov 2019). Das wäre zwar günstiger für unsere geplanten Tourverlauf, aber das Tagesticket ist einfacher zu händeln. Es wird einmalig abgestempelt und das wars 🙂

Auf zur nächsten Schlange: Warten auf die Fähre nach Hamilton. Wir liegen mit unserem Schiff quasi auf der anderen Seite der Insel. Nach Hamilton kommt man mit dem Bus oder eben mit der Fähre. Die Fähre braucht nur 20 Minuten und ist somit deutlich schneller.

Die Fähre nach Hamilton

Um 9:30 Uhr soll die Fähre kommen und das tut sie auf die Minute. Zuerst darf ein AIDA-Bike-Ausflug auf das Boot, dann kommen wir. Die Fähre ist groß genug, alle passen drauf.

Das Wetter ist etwas bewölkt. Momentan ist es trocken, am Nachmittag könnte es regnen. So sagt es der Wetterbericht. Dafür ist es sehr warm. Wir hoffen mal das Beste.

Wir erwischen einen Platz auf dem Außendeck, perfekt! Die 20 minütige Fahrt verläuft ereignislos und wir genießen einfach die Aussicht.

Hamilton City

Wir verlassen die Fähre und bummeln erst einmal durch das kleine Städtchen. So wirklich viel zu sehen gibt es hier nicht.

An der Kreuzung der Front Street und der Queen Street ist der Birdcage ein beliebtes Wahrzeichen der Bermudas. Diese blau-weiße Metallstruktur wurde früher von der Bermuda-Polizei verwendet, um den Verkehr an dieser Kreuzung zu regeln. Manchmal sieht man einen Polizisten in Bermuda-Shorts, der für Touristen für Fotos posiert. Heute leider nicht 😦 Der Käfig hat übrigens nichts mit Vögeln zu tun. Er wurde nach Geoffrey „Dickie“ Bird benannt, der in den 1950er Jahren diesen Käfig entworfen hat.

Spaziergang durch Hamilton

Hamilton hat 15.000 Einwohner. Die Stadt besteht immer noch aus vielen kolonialen Gebäuden. Die Front Street am Hafen ist „die“ Einkaufstrasse von Hamilton. Hier findet man pastellfarbene Kolonialgebäude und exklusive Geschäfte.

Bermudas auf Bermuda 🙂

Wir schauen bei TABS in der Reid Street vorbei, dem Bermudashortgeschäft in Hamilton, aber 130 US Dollar für eine Short sind eindeutig zu viel. Da kaufe ich mir doch lieber ein T Shirt 🙂

Hier der Knigge für Bermudashorts: Die Shorts enden 1 Zoll über dem Knie, im Geschäftswesen sogar 3 Zoll über dem Knie. Dazu werden lange Strümpfe und Lederschuhe getragen. Ihren Ursprung haben die Shorts übrigens von der englischen Armee, die ihre Truppen im 19. Jahrhundert in exotischen Ländern damit ausgestattet hat.

Wir laufen Richtung City Hall um dort in die Buslinie 7 in Richtung Horseshoe Bay zu steigen. Leider fährt der Bus um 11:00 Uhr gerade ab, jetzt bleibt uns noch eine halbe Stunde um weiter zu bummeln. Okay, dann schauen wir uns noch ein wenig um. Plötzlich biegt eine weitere Linie 7 die zu unserem Ziel fährt um die Ecke. Spontan nehmen wir diesen Bus. Na, das ist doch mal wieder klasse gelaufen 🙂

Mit dem Bus zum Strand

Wir zeigen unseren Tagespass vor und setzen uns. In knapp 25 Minuten fährt uns der Bus zum Strand. Die Straßen auf Bermuda sind ganz schön eng und dann noch Linksverkehr – gut das ich nicht selber fahren muss. Der Bus fährt die Küstenstrasse entlang. Bei etwas schönerem Wetter wäre es noch eindrucksvoller, aber auch so ist der Eindruck den Bermuda bei uns hinterlässt ziemlich genial.

Endlich wieder Strandvergnügen – am Horseshoe Bay! Dieser Strand ist wahrscheinlich der am meisten fotografierte Strand auf den Bermudas 🙂

Der Sand ist ganz hell, eher rosa 🙂 Beinahe flamingorosa 🙂 Und der weite, flach abfallende Sandstrand geht in türkisblaues Meerwasser über. Das sieht einfach toll aus! Einen rosa Strand haben wir auch noch nicht gesehen.

Am Horseshoe Bay haben wir knapp 2 Stunden eingeplant. Der Sand am Strand ist extrem puderig, beste Karibik-Qualität. Das Wasser ist warm und die Wellen sind „Astridumreisstauglich“ 🙂 Sprich: Ganz schön heftig. Wir legen uns neben zwei weitere Aidaianer, die wir auf der Fähre nach Hamilton kennen gelernt haben und gehen erst einmal ins Wasser.

Der ausgedehnte Strand wird von natürlichen Kalksteinklippen umgeben. Es gibt auch große Riffe, an denen Schnorchler Fische und Meereslebewesen erkunden können. Dieser Strand ist wirklich ein Traum. Puderzuckersand, kristallklares Wasser und eine tolle Brandung 🙂

Regen im Paradies

Am Horizont türmen sich ganz schön dunkle Wollen auf… es wird doch wohl nicht regnen? Wir machen Spaß-Fotos im Wasser und natürlich reißt uns eine Welle um, alles voller Sand… igitt. Wir gehen zum trocknen auf unsere Handtücher und machen noch ein paar schöne Strandfotos. Alles in allem ein toller Strand.

Oh je, irgendwie wird es am Horizont ganz dunkel. Es sieht aus, als ob es da hinten feste regnet. Wir packen mal lieber unsere Sachen zusammen 🙂

Regenschutz in der RumBum Bar und lecker Burger

Natürlich steht hier eine obligatorische Strand Bar – sie heißt RUMBUM Bar 🙂 Wir holen uns einen Burger mit Pommes, eine Pepsi light (als Combo 14 US Dollar, Stand Nov 2019) und wollen das Feeling noch ein bisschen genießen. Plötzlich öffnet der Himmel seine Schleusen und es schüttet wie aus Eimern! Wir sitzen zwar unter einem Schirm, werden aber zu einer Seite richtig nass. Na ja, damit hat sich das Busfahren für heute erledigt. Bis zur Haltestelle muss man ein paar 100 Meter den Hügel hoch und bei dem Regen macht das nicht wirklich Spaß. Also teilen wir uns mit ein paar anderen ein Taxi und fahren für 7 US Dollar/Person (Stand Nov 2019) zurück zum Dockyard bis zum Schiff.

Rum Cake und Swizzle

Die Fahrt durch den Regen dauert nur kurz. Schon nach 15 Minuten kommen wir wieder am Dockyard an. Wir können jetzt schon zurück zur AIDA laufen oder wir unternehmen noch was. Denn lustigerweise regnet es hier nicht. Was tun wir also? Genau: Wir erkunden das Dockyard 🙂

Hier am Dockyard fahren nicht nur die Fähren nach Hamilton und St. Georges (Weltkulturerbe) ab, sondern es gibt auch Shoppingmöglichkeiten und Restaurants. Wir probieren lokale Köstlichkeiten: In der Rum Cake Factory kosten wir den berühmten Rum-Kuchen von Bermuda in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Und im Lokal BoneFish genehmigen wir uns eine besondere Spezialität: Den Rum-Punsch Cocktail „Swizzle“ – Mann, ist der lecker! Absolute Empfehlung!

So, jetzt geht’s aufs Schiff. Um 15:30 Uhr gilt: Alle Mann an Bord. Wir gehen um 15:25 Uhr über die Gangway 🙂 Tag voll ausgenutzt. Das Wetter hätte etwas besser sein können. Wir wollen uns aber mal nicht beschweren. Ein ereignisreicher Tag liegt hinter uns.

Abschied von Hamilton

Schnell springen wir unter die Dusche. Wir müssen uns den ganzen Sand vom Horseshoe Bay abduschen. Ich glaube, wir werden heute Abend nicht wirklich alt. Im Marktrestaurant gibt es das Motto „USA“ – ist immer ein Hit und danach mal sehen.

Das Ablegen erleben wir ganz gespannt von unserer Balkonkabine aus. Der Lotse legt nach wenigen Minuten wieder ab und unser Blick richtet sich auf den Horizont. Einfach schön!

Tja, was soll ich sagen. Der Abend wird richtig lang. Wir sitzen im Restaurant mit sehr netten Pärchen am Tisch: Isabell und Johannes aus Kassel und Dominik und Karolin aus Karlsruhe. Mit den Vieren landen wir nach dem Essen in der AIDA Bar und unterhalten uns den ganzen Abend angeregt. Ein richtig netter Abend!

Ansonsten stehen jetzt zwei Seetage an, bevor wir am Samstag wieder amerikanischen Boden betreten. Aber das ist die Geschichte von Morgen. Gute Nacht 🙂



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